Der Artikel Sammelthread

Ein Nachruf auf einen Lebenden? Nun gut, er mag seine besten Jahre hinter sich haben; allerdings ergibt es wenig Sinn am Nordpol nach Pinguinen zu suchen und schließlich zu konstatieren, diese seinen ausgestorben. In Rom, Mailand, London, Paris wäre der Autor gewiss ein oder anderem Exemplar begegnet.

Dass der Anzug noch eine paar Jahre vor sich hat und sich nach wie vor im goldenen Herbst seiner Existenz befindet, ließe sich auch mit der Fernsehübertragungen eines Serie-A-Spiels, sartorial ohnehin interessanter als die deutsche Bundesliga, evaluieren. Noch einfacher wäre es gewesen, der Autor hätte einen Blick ins hiesige Forum geworfen, um feststellen zu dürfen, sein Nachruf kommt doch um einiges zu früh.

Und wenn ich von meinem visuellen Eindrucks des Autors ausgehen, bin ich doch ziemlich sicher, dass dieser das Ende des Anzugs nicht mir erleben darf, wobei ich ihm noch getrost einen langen, langen Verbleib auf Erden wünschen möchte.
 
Ein Nachruf auf einen Lebenden? Nun gut, er mag seine besten Jahre hinter sich haben; allerdings ergibt es wenig Sinn am Nordpol nach Pinguinen zu suchen und schließlich zu konstatieren, diese seinen ausgestorben. In Rom, Mailand, London, Paris wäre der Autor gewiss ein oder anderem Exemplar begegnet.

Dass der Anzug noch eine paar Jahre vor sich hat und sich nach wie vor im goldenen Herbst seiner Existenz befindet, ließe sich auch mit der Fernsehübertragungen eines Serie-A-Spiels, sartorial ohnehin interessanter als die deutsche Bundesliga, evaluieren. Noch einfacher wäre es gewesen, der Autor hätte einen Blick ins hiesige Forum geworfen, um feststellen zu dürfen, sein Nachruf kommt doch um einiges zu früh.

Und wenn ich von meinem visuellen Eindrucks des Autors ausgehen, bin ich doch ziemlich sicher, dass dieser das Ende des Anzugs nicht mir erleben darf, wobei ich ihm noch getrost einen langen, langen Verbleib auf Erden wünschen möchte.
Genau das. Der Anzug ist in Deutschland auf der Straße genau da, wo er auch schon vor fünf oder zehn oder fünfzehn Jahren war. Deutschland ist halt kein Hort der schönen Dinge, leider, und nicht nur auf Kleidung bezogen.

In regelmäßigen Abständen erinnern sich Redakteure, die “den Anzug“ aus diffusen sozialen Abgrenzungsgründen weder tragen noch mögen, daran, dass es ihn gibt, und schreiben auf, warum man ihn nicht tragen sollte, wer ihn alles nicht trägt und dass er jetzt aber endgültig am Ende ist. Das sagt dann am Ende mehr über die Schreiber und ihre versteckten Antipathien aus als über das emotionslose Stück Stoff. ;)
 
In regelmäßigen Abständen erinnern sich Redakteure, die “den Anzug“ aus diffusen sozialen Abgrenzungsgründen weder tragen noch mögen, daran, dass es ihn gibt, und schreiben auf, warum man ihn nicht tragen sollte, wer ihn alles nicht trägt und dass er jetzt aber endgültig am Ende ist. Das sagt dann am Ende mehr über die Schreiber und ihre versteckten Antipathien aus als über das emotionslose Stück Stoff. ;)
Das ist hier aber nicht der Fall. Der Autor trägt selbst gerne Anzug inklusive EST und bedauert, daß eine Rebellion gegen alte Kleiderordnung dazu geführt habe, daß heute jeder schlecht gekleidet sei...
 
Das ist hier aber nicht der Fall. Der Autor trägt selbst gerne Anzug inklusive EST und bedauert, daß eine Rebellion gegen alte Kleiderordnung dazu geführt habe, daß heute jeder schlecht gekleidet sei...
Ja, in dem Cicero-Fall stimmt das, aber das ändert ja nichts an der Grundaussage, ein solcher Autor von der anderen Seite hat einfach zu viele dieser Alt-68er-Artikel gelesen. Damals war das tatsächlich Teil einer Rebellion und einer gesellschaftlich notwendigen. Heute, 50 Jahre später, ist es einfach eine Mischung aus Bequemlichkeit, Ahnungslosigkeit und Mitläufertum im Nachlauf der Entwicklung, die Richard Sennett in The Fall of Public Man beschrieben hat.
 
Ja, in dem Cicero-Fall stimmt das, aber das ändert ja nichts an der Grundaussage, ein solcher Autor von der anderen Seite hat einfach zu viele dieser Alt-68er-Artikel gelesen. Damals war das tatsächlich Teil einer Rebellion und einer gesellschaftlich notwendigen. Heute, 50 Jahre später, ist es einfach eine Mischung aus Bequemlichkeit, Ahnungslosigkeit und Mitläufertum im Nachlauf der Entwicklung, die Richard Sennett in The Fall of Public Man beschrieben hat.
Auch das steht im Artikel
 
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