Cordovan Wasserflecken

Nach meiner bescheidenen Meinung ist das ganze Aufhebens, das um dieses Fettleder gemacht wird, nichts anderes als geschicktes Marketing: viel Geld für wenig Leder!

Na, da bin ich nicht ganz deiner Meinung. Seit Jahren trage ich zu meiner "Freizeit"-Kleidung fast ausschließlich Pferdeleder (Alden und vor allem Crockett & Jones), habe 5 Paar und würde mir jederzeit diese Schuhe wieder kaufen. Natürlich wurde das Pferdeleder in den letzten als exklusives Schuhmaterial stark beworben, und die Tatsache, dass es meines Wissens außer Horween keinen weiteren Zulieferer des Rohmaterials gibt, trägt natürlich zum Exklusivitätsanspruch bei. Und zugegebenermaßen ist es hochwertigem Kalbsleder in Qualität und Belastbarkeit wohl nicht so überlegen, wie immer behauptet wird.

Andererseits hat durch die aasseitige Verarbeitung das Leder eine glatte, schimmernde Oberfläche, die kein anderes Oberleder aufweist, und vor allem die roten und braunen Leder bekommen mit den Jahren mit relativ geringem Pflegeaufwand eine in meinen Augen wunderschöne Patina. Außerdem schätze ich, dass keine dieser kleinen Gehfalten an den beanspruchten Schuhpartien auftreten und man größere Gehfalten und auch schwere Kratzer ziemlich einfach mit einem Shoe Bone entfernen kann.

Natürlich ist die Entscheidung für oder wider Pferdeleder letztendlich eine Geschmacksfrage, aber für so überschätzt wie mein Vorredner halte ich das Material dann doch nicht.;)
 
Andererseits hat durch die aasseitige Verarbeitung das Leder eine glatte, schimmernde Oberfläche, die kein anderes Oberleder aufweist, und vor allem die roten und braunen Leder bekommen mit den Jahren mit relativ geringem Pflegeaufwand eine in meinen Augen wunderschöne Patin

Genau das ist es was den Reiz von Cordovan für mich auch ausmacht.
Speziell bei Freizeitkleidung (eher preppy als britisch) sehen diese Schuhe einfach besonders gut aus.

Für alle Fans des Pferdeleders
viel Spaß beim Lesen

http://www.sueddeutsche.de/kultur/233/408008/text/
 
Gute Schuhe müssen rahmengenäht sein - bessere aus Cordovan - und die Erde ist eine Scheibe! :D

Du hast ja recht! Es gibt andere gute Schuhe als Rahmengenähte,
Pferdeleder ist zu teuer, Alden und A&E haben ziemliche Qualitäts-
probleme, und die Preise, die z.B. Budapester Schuhe in Berlin
für ihre Aldens verlangen sind jenseits von gut und böse.

Trotzdem ist muss es keine Glaubensfrage sein: Cordovanschuhe sind
nicht untragbar und sie vergammeln auch nicht zur Patina. Dass sie
vom Farbton her nicht so manipulierbar sind, wie Kalbsleder, ist m. E.
kein Argument: Es ist anders gegerbtes Leder. Und da nun jeder weiß,
was er sich anschafft, sei es jedem doch ungenommen, Cordovanschuhe auch
toll zu finden, oder?
 

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Eleganz am Fuß sieht normalerweise anders aus.

und genau die will ich auch nicht immer am Fuß haben.

Bei einem formellen Anlass sind ein paar auf Hochglanz polierte Oxfords von Churchs auch meine erste Wahl.
Zu Kord Jeans und Co passt Pferdeleder aber einfach besser.
Ich finde sogar das schwarze Pferdelederschuhe in der Freizeitkleidung eine sehr gute Figur machen.
 
Seit Jahren trage ich zu meiner "Freizeit"-Kleidung fast ausschließlich Pferdeleder (Alden und vor allem Crockett & Jones), habe 5 Paar und würde mir jederzeit diese Schuhe wieder kaufen.

auf lange sicht würde ich mich auf C&J, Alt Wien und Vass fokussieren. die sind eindeutig die "besseren" schuhe und die chance in europa ein reduziertes paar zu ergattern unwesentlich höher.

die ästhetik der meissten alden leisten und vor allem der wuchtige absatz sind mir bisher verschlossen geblieben. hie und da sieht man ein nettes bild in den foren geistern und dann sind es meisstens vintage modelle, die schwer bis gar nicht zu bekommen sind.
 
auf lange sicht würde ich mich auf C&J, Alt Wien und Vass fokussieren. die sind eindeutig die "besseren" schuhe.

Das sehe ich genau so, davon absehen, dass Alt Wien soviel ich weiß ohnehin seine Cordovanschuhe bei C&J produzieren lässt. Alden ist wahrscheinlich für die meisten eingefleischten Pferdeleder-Anhänger aufgrund des Bekanntheitsgrades das "Einsteigermodell".
 
Pferdeleder wird wohl für immer eine Glaubensfrage bleiben...

Zu C&J: dazu wurde schon genug geschrieben: für das Geld könnten sie besser sein.
Auftragsarbeiten:
dazu ebenfalls, weshalb mir nicht einleuchten will, warum dies immer noch als "Qualitätsmerkmal" gelten soll.
Der Auftragnehmer ist doch fast beliebig austauschbar und fertigt doch nur nach den Vorgaben des Auftraggebers und
wird doch oft nur für eine Saison, ggf. auch nur für ein paar Modelle, als Zugpferd der eigenen Marke gebucht.

Es wäre doch auch besser sich mit den Schuhen und deren Qualitäten zu beschäftigen als immer nur bekannte Markennamen herunter zu beten getreu dem Motto:
Es war einmal...

sie kapieren es nicht. das urteil soll sich bitte jeder selber machen. es werden keine expliziten empfehlungen ausgesprochen, sondern referenzen um sich daran zu orientieren.

genau das fettgedruckte.
 
Es wäre doch auch besser sich mit den Schuhen und deren Qualitäten zu beschäftigen als immer nur bekannte Markennamen herunter zu beten getreu dem Motto: Es war einmal...

Leider sind aber gerade die Marken die einzige Handhabe, die "Laien" haben, um die Qualitaet der Schuhe beurteilen zu koennen. Wie sollte der durchschnittlich gebildete Kaeufer Materialqualitaeten, Naehte, Korkausballung und Brandsohle etc. beim Kauf beurteilen koennen, ohne den Schuh (am besten mit Hilfe eines professionellen Schuhmachers) auseinandernehmen zu lassen ? Es bleiben also nicht viele Alternativen, als sich an Erfahrungswerten einer Marke zu orientieren. Und letztlich spielt ohnehin das Aussehen und Image eines Produktes bei der Kaufentscheidung eine kritische Rolle...
 
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