Bekenntnisse

Ich hab ja damals - viele Jahre ist’s zugegeben nicht her - einen mittelgrauen SuitSupply Dreiteiler mit weißem Hemd, Doppelmanschetten, dunkelblauer Marinella Krawatte und weißem Einstecktuch getragen.

Den Weg über schmale Revers, potthässliche Krawatten und übertriebenem Slim Fit hab ich geflissentlich überspringen können.

Fand mich dabei eindeutig am besten gekleidet, no flex wie man heute ja zu sagen pflegt.

Aber hatte nicht das Gefühl, dass modische Schrägheiten anderer Personen der Stimmung des Abends schädlich gewesen wären, ganz im
Gegenteil, das war alles sehr gut auszuhalten. Jeder wie er mag, Hauptsache die Anwesenden haben ihren Spaß, da ist das Outfit sekundärer Natur, da das kein Modewettbewerb ist. So
meine Meinung dazu.
 
Och, ein paar Mädels sehen ganz brauchbar aus, der Rest fällt dann wohl unter FFF oder Pisa Katastrophe *duck* :cool:

Den gestelzten Abiball hab ich ausgelassen, beim zwangslustigen Abistreich war ich in De Efteling.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
JayBambo hat gesagt.:
In dem Alter hab ich mir ja eher Gedanken drum gemacht, ob ich die scharfe Prom-Night-Begleitung noch zu Bett bringen darf.
Zum Vergrößern anklicken....

So lange es nicht in Arbeit ausartet.... an dieser Stelle übergebe ich die Deutungsvariation ans Kopfkino.

Ein Grund, bei "meinem" Abiball durch Abwesenheit zu glänzen, war die Erkenntnis nicht adäquaten Konversationspotentials bei zugleich unterdurchschnittlicher Musikauswahl unter Berücksichtigung manisch zwanghaften Dauerlächelns. Begattungsversuche der optimistischen Dorfjugend und höherer Töchter endeten offenbar diverse Male in epischen, emotionalen Dramen, von denen die Welt zurecht nichts vernahm. Bis auf zwo eminente Skandale (scheint das langjährige statistische Mittel pro Jahrgangsstufe zu sein), die heute zur Rentensicherung beitragen.

Nun denn, die einzige Obligenheit wäre wohl gewesen, Wertungstafeln für Tanz, Flüssignahrungsaufnahme sowie zwischenmenschliche Hormonschwankungen hoch zu halten, während man über den Sinn des Lebens und begründete Zweifel an Darwin sinniert.
 
Wenn man mal den Querschnitt der Rückmeldungen hier zum Thema Abizeit zu Grunde legt, dann kommen hier schoin so einige zusammen, die früher eher am Rande der Schülerversammlung gestanden sein dürften.

Ich habe meine Abizeit in vollen Zügen genossen, habe mir keine Gedanken über Krawatten, rahmengenähte Schuhe oder andere für mein damaliges Leben vollkommen unwichtige Dinge gemacht. Ich habe vor allem gefeiert, Fußball gespielt und mein Leben so wie es war geliebt. Zumindest in meinem Freundeskreis hatten wir da ein gemeinsames Verständnis.

Omnia tempus habent.
 
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