Bekenntnisse

Sind Sakkos "von der Stange" (nein, nicht von C&A), die behutsam und gekonnt so weit wie möglich angepasst wurden, wirklich "schlechte Kleidung"?

Nachdenklich
Bertie Wooster

Schön, Dich mal wieder zu sehen!

Die Kleidung ist doch nicht schlecht, wenn sie sorgsam ausgewählt und angepasst wurde sowie nicht von der Nobelmarke oder vom Maßschneider stammt. Wer sich das nicht leisten möchte oder kann: überhaupt kein Problem.

Ganz nett, wenn alles 100% oberhyperperfekt ist, mehr nicht. Das ist weder Selbst- noch Lebenszweck, das ist ne nette Marotte und in einigen Fällen auch blasses Angebertum. Guck mal, was hier bei In - Marken abging, bis Urban mal kräftig die Luft rausgelassen hatte. *schulterzuck* Bei mir findeste queerbeet alles, nach Lust und Laune. Wer sich daran stört, kanns gerne tun.

Erst liefen viele Roetzel hinterher bis die dünne Eisschicht knirschte. Jetzt mal dies, mal das und hach, "man" macht so und so .....

Schnurzpiep. Sieh es lockerer.

Würde mich freuen, wieder mehr von Dir zu lesen.
 
8
Ganz nett, wenn alles 100% oberhyperperfekt ist, mehr nicht. Das ist weder Selbst- noch Lebenszweck, das ist ne nette Marotte und in einigen Fällen auch blasses Angebertum. Guck mal, was hier bei In - Marken abging, bis Urban mal kräftig die Luft rausgelassen hatte. *schulterzuck

Gibt's zu dem Beitrag von Urban nen Thread?
 
Bedauerlicherweise scheinen heute wie damals einige unter "guter Kleidung" ausschließlich sehr hochpreisige Kleidung zu verstehen - und da vor allem Maßanfertigung.
Sind Sakkos "von der Stange" (nein, nicht von C&A), die behutsam und gekonnt so weit wie möglich angepasst wurden, wirklich "schlechte Kleidung"?
Nein, natürlich nicht und ich glaube, das sagt auch keiner hier. Nur ist eben auch handwerklich und stilistisch gut gemachte Vollmaßkleidung (leider gibt es insbesondere stilistisch auch weniger gelungene, die nehme ich hier aus) auch das Nonplusultra unseres Kleidungshobbys. In der feinen Ausgestaltung der Details und der Beibehaltung der Silhouette gerade auch in der Bewegung, die wir hier in unseren statischen WTIH-Shots quasi nie beachten, gibt es nichts Vergleichbares. Ja, das ist sehr teuer, aber eben auch die Krone unserer kleinen Nische, die man auch zurecht beklatscht, insbesondere als Hobbyist, der das ja inhaltlich und nicht auf schnöder Mammonbasis bewerten sollte, weder nach oben noch nach unten..

Dass sich das Gros des Forums (nicht zuletzt auch ich) diesem Ideal mit einfacheren Mitteln anzunähern versucht, ist völlig in Ordnung und eine andere Ebene. Wir sind halt eine breit aufgestellte Community und daran will auch niemand was ändern.
 
Kritik an einem Outfit (Passform, Farbe, Textur) ist gewiss eine hilfreiche Sache. Aber es bleibt eben oft nicht bei Kritik, wie ich schon in den Anfangszeiten des Forums feststellen musste, und daran hat sich leider nichts geändert.
Ich glaube nicht, dass man etwas lernen kann, wenn die Kritik herablassend daherkommt - und wenn der Kritisierende seine ganz persönlichen Vorlieben und Maßstäbe zur allgemeinverbindlichen Norm erhebt.
Das, so finde ich, schreckt eher ab.

Das ist eine ganz normale Dynamik in sozialen Netzen. Gerne schrauben sich Meinungen, Ansprüche gegenseitig hoch und werden dann zum Kulturgut erklärt - stärkt Ego und Gruppe. Bis eben solch Bösewichte wie Urban (liebe Grüße) dies hinterfragen und nach etwas Aufregung wieder ruhigere Töne kommen.

Die meisten dürften es recht entspannt sehen.

Bei der Frage nach dem Lidl Hemd kam es logischerweise zu Irritationen. Für 12 EUR minus MwSt, bisschen Gewinnspanne und dergleichen, wird es kalkulatorisch schon sehr sportlich.

Was Kleidung angeht, probiere ich gerne aus und schaue herum. Da bin ich auch nicht zu schade, mal bei C&A reinzugucken, ebenso wie bei Breuninger oder traditionellem Herrenausstatter, wenn gerade Bummeln angesagt ist. Meine Krawattensammlung ist berüchtigt :cool:

Aus teilweise purer Neugier habe ich eine Zeit lang das englische ebay frequentiert. Dabei erbeutete ich für einen lächerlichen Kurs (ungeschickter Verkäufer) ein Vintage Harris Tweed Sakko. Das Ding kommt an und drinnen hängt ein C&A Logo. Nachdem ich ausgiebig gelacht hatte, ok, mal gucken. Gar nicht so übel. Von der ehemaligen englischen Opa Marke (Dunn) schnappte ich einen ausgefallenen Wollmantel. Aber sowas von Retro. Mir gefällt beides. Der Witz ist jetzt, dass C&A in England einen teilweise besseren Ruf hat als hier und die Dinger zumindest Vintage ok waren, als Boss noch vor dem Hype in den Windeln strampelte. Dunn wird gerade wieder gesucht. Also keine Panik, Kleidung ist schon etwas jeck.

Klar sind die Beispiele qualitativ einer super Handarbeit und Stoffen von nem Hunni pro Quadratmeter unterlegen. Aber die Dinger machen mir Spaß. Günstig waren die auch noch. Und etwas verrückt ists obendrein. Alles bestens.

P.S. solltest Du mal in den Niederlanden jemand mit einer Schweizer Wollarmeejacke und Angel in der Hand am Wasser durchs Gebüsch pflügen sehen, bin ich das. :cool:
 
Oben