Bügeln

Weil entweder feuchte Wäsche oder Dampf ausreicht und alles darüber hinaus nicht gut für die Energiebilanz ist.

Nun ja, das mit der Energiebilanz ist beim nunmehr extrem fern liegenden Fertigungsort (wie wir inzwischen wissen) bei diesem Hemdenproduzent m.E. eher nachrangig.
Bio-Äpfel aus Australien. ;)

Es stimmt aber, zu feucht (=nass) ist nix, knochentrocken Bügeln ist genauso schlimm, wie meine Bügelerfahrungen zeigen.

Mittlerweile mag ich es sehr, mit diversen "Bügelspray-Zusätzen", z.B. von Heathcote&Ivory (GB, Duft: Rose) oder L Durance (F, Lavendel) zu experimentieren. Dazu ein anspruchsloses Hörbuch in die Anlge und die Bügelwäsche kann kommen.

Letzte Woche lief eine Art "Bügel(con)test" im WDR mit dem Besitzer von "Herr von Eden", hat das jemand gesehen?
Es ging wohl um : "Reinigung vs. Selbstbügeln".
 
Auch das leuchtet mir ein; aber ist das das, was die Herren von van Laack meinten?
Das bezweifle ich! Wenn ich also versuche, aus meinem bereits verknitterten vL-Hemd...
/Einschub Es sollte inzwischen klar sein, dass es nichts mit van Laack an sich sondern damit zu tun hat, dass es sich um unbehandelte Baumwolle handelt, beim zweiten Hemd sogar mit Leinenanteil. /Einschub Ende
... die Falten herauszubügeln, stelle ich fest, dass Dampf nicht hilft, während die Sprühflasche hilft. Woran das liegt, ist nicht geklärt, für mich ist aber deutlich erkennbar: Ich kann da so viel draufdampfen, wie ich will, der Stoff wird nicht glatt! Das kühlere, aufgesprühte Wasser ist aber schon besser! Es scheint also wirklich einen Unterschied zu machen, was vom freundlichen Service empfohlen wird.

Gruß, Martin

PS: Auch wenn hier offenbar ausschließlich Herren über diese "Stil"-Frage diskutieren, war das bei van Laack eine Frau, die mir geantwortet hat! ;)
 
Energiebilanz!

Hallo flamboyance,
Nun ja, das mit der Energiebilanz ist beim nunmehr extrem fern liegenden Fertigungsort (wie wir inzwischen wissen) bei diesem Hemdenproduzent m.E. eher nachrangig.
Bio-Äpfel aus Australien. ;)
Einspruch! Das ist wohl genau wie bei den Bioäpfeln - die übrigens meist aus Südamerika kommen! Die Energiebilanz eines für ein halbes Jahr in Deutschland im Kühlhaus gekühlten Apfels ist schlechter als die eines per Schiff (Schiffsdiesel, igitt!) gemeinsam mit vielen anderen Exemplaren nach Deutschland geschipperten Apfels. Für das Hemd mag in Zeiten der Globalisierung etwas ähnliches gelten:

Dampf oder nicht Dampf macht da sicher den Unterschied. Man stelle sich vor, was das Aufheizen des Dampfs im Bügeleisen bei jedem Bügeln ausmacht. Das auf eine Lebensdauer von, mal vereinfacht gerechnet, 100 Mal Bügeln, ist eine vergleichsweise riesige Energiemenge und sicher kein positiver Beitrag zur Energiebilanz.

Nebenbei bemerkt, relativiert sich damit auch der Kaufpreis des Hemdes...

Gruß, Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Martin,

eine interessante geo- und ökopolitische Diskussion!
Danke!
Australien war natürlich ein extra überzogenes Beispiel, ich wollte eigentlich Neuseeland oder Papua-Neuguinea oder Mondoberfläche schreiben. :p
Ich versuche, soweit finanziell möglich und tragbar, lokal produzierte Lebensmittel etc. zu kaufen, bei denen die astronomischen Transportwege wegfallen, Rad/ÖPNV zu nutzen, etc.

Zum Thema:
Natürlich ist es optimal, die Hemden zu waschen, aufzuhängen, (leicht) feucht, nicht nass, abzuhängen und so die Restfeuchtigkeit zu nutzen.
Nur mache ich im Haushalt am WE ob der knappen Zeitressourcen immer 5 Sachen gleichzeitig und so werden Hemden oft knochentrocken, weil ich sie auf der Leine vergesse.
Da kann Einsprühen und/oder kurz Dampfen IMHO (nicht "Dauerbedampfung per Bügelstation oder über diese neumodischen "Bügeldampfpuppen" :eek:) ) helfen.

Im Extremfall nutze ich für robuste Baumwoll-Wäsche (nicht: Hemden, klar), die im Winter kaum trocknet oder erst nach vielen Tagen, auch mal den (alten) Wäschetrockner, der selbstverständlich "ökobilanzbuchhalterisch" der blanke Oberquatsch ist.

Aber jetzt back to topic.

Ich bügle gerne. "Zerstreut" mich irgendwie. Wie bei anderen eine WGP.

http://www.welt.de/lifestyle/article2248283/Warum-Maenner-unbedingt-buegeln-sollten.html

Kennt jemand gute Sprühstärken, die keine Chemiekeulen sind? Hilft Kartoffelstärke?
Fragen eines Iron-o-maniac. :D
 
Die ultimative Erklärung!

Hallo Allerseits!
Hallo Martin,

eine interessante geo- und ökopolitische Diskussion!
Danke!
Gerne! ;)

Zum Thema: ...
Da kann Einsprühen und/oder kurz Dampfen IMHO (nicht "Dauerbedampfung per Bügelstation oder über diese neumodischen "Bügeldampfpuppen" :eek:) ) helfen.
Gleich kommt die richtige Antwort!

...aber ist das das, was die Herren von van Laack meinten?
für alle! :)

Ich habe nochmal nachgefragt und freundlicherweise eine "wissenschaftliche Erklärung von van Laack bekommen, die ich gerne als Anhang beifüge. Da bleibt kein Auge mehr trocken und nichts unbeantwortet! :cool:

(Leider musste ich die Datei verkleinern und in schlechterer Qualität abspeichern als ich sie von vL bekommen habe. Es war schon eine Grafik und daher etwas zu groß für Attachements hier.)


Aber jetzt back to topic.

Ich bügle gerne. "Zerstreut" mich irgendwie. Wie bei anderen eine WGP.
:D

Noch so einer! :eek:

Gruß, Martin
 

Anhänge

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Tja, soweit nett anzuschauen, meine Erfahrung ist aber leider eine andere. Ich bekomme vollkommen torckene Hemden mit Dampf auf mittlerer Stufe "grundglatt".
Mich hätte die Sache eigentlich nur interessiert, wenn man damit die Faser beschädigt hätte - da das nicht der Fall zu sein scheint, bleibe ich bei der bewährten Methode.
 
Interessant zu lesen, in Wahrheit aber großteils Blödsinn, chemisch wie physikalisch.
Wasserdampf ist erhitztes Wasser. Ein trockenes Hemd ist kalt. Was wird mit dem Wasserdampf also passieren? Richtig: Er kondensiert. Da das derartig ins Gewebe eingebrachte Wasser wärmer ist als Kaltes Sprühflaschenwasser, quillt die Faser schneller auf, es kann also zügiger gebügelt werden, der Trocknungseffekt tritt (bei gleicher Erwärmung der Bügelfläche) bei Trocken- wie Dampfbügeleisen gleichermaßen auf. Das Ergebnis ist also ungefähr dasselbe. Entsprechende Expertise in der einen oder anderen Anwendungsart führt natürlich immer zu besseren Ergebnissen.

Die Bügelfrau meiner Hemdenschneiderin bügelte (bis sie aus Alters- und damit verbundenen Sorgfaltsgründen aus dem Betrieb schied) ausschließlich trocken und mit Sprühflasche. Ein jahrealtes Hemd, das durch ihre Bügelstube ging, sah hinterher aus wie neu. Das macht Trockenbügeln aber nicht prinzipiell effizienter, schonender auch nicht.

Meiner Erfahrung nach ist die Frage: Dampf oder nicht Dampf? reine Geschmackssache.
Flamboyance: Meine Großmutter benutzte Kartoffelstärke zum Bügeln, meines Wissens braucht es aber eine beigemengte Substanz, deren Zusammensetzung mir entfallen ist, um das Weißzeug nicht zu vergilben (eventuell ist es Waschsoda, ich bin aber wirklich nicht sicher).
 
Meine Großmutter benutzte Kartoffelstärke zum Bügeln, meines Wissens braucht es aber eine beigemengte Substanz, deren Zusammensetzung mir entfallen ist, um das Weißzeug nicht zu vergilben (eventuell ist es Waschsoda, ich bin aber wirklich nicht sicher).

Bei weißen/Chesterfield-Hemden nehme ich immer das "Ultramarin" von Manufactum dazu. Wirkt Wunder gegen den Gilb, kein Promotion-Gag!
Nur nicht direkt auf Kragen/Manschetten geben, wie ich es schon tat. Es sei denn, man will einen besonderen Batik-Effekt.

Die Kartoffelstärke versuche ich mal vom Bügeln, ich mag nämlich die bisher genutzte Sprühstärke / "Bügelhilfe" weder praktisch noch "olfaktorisch" besonders gerne.
 
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