Ok vielleicht sollte ich mich von dem Gedanken was besonderes zu tragen bzw. "anderes" distanzieren und das Geld in etwas maßgeschneidertes investieren.
Was mich dann aufjedenfall vom Gefühl her von den andren abhebt
Ich habe ein gewisses Verständnis dafür, wenn man heutzutage auch als Bräutigam etwas aus der Masse rausstechen will. Wäre nicht meins, aber ich kann es nachvollziehen. Die hier so hochgelobten Regeln sind keine 200 Jahre alt und es gab Zeiten, wo Männer auch etwas flamboyanter gekleidet waren, auch bei der eigenen Hochzeit.
Dann würde ich aber trotzdem im klassichen Kanon bleiben und nicht auf diese Operettenkostüme zurückgreifen. Du kannst auch einen Cut tragen, ohne das als Dresscode für alle auszugeben.
Dieser Wilvorst-Kram passt für Leute, die auch sonst Thomas-Gottschalk-Style bevorzugen: Wenn man im normalen Leben so rumläuft, wäre es wohl ein Stilbruch im dunklen Anzug zu heiraten. Für Leute, die sonst eher konservative Kleidung tragen, wäre das Wilvorst-Zeug ein Stilbruch. Ich bedaure heute die Männer meiner Cousinen, die in diesen unsäglichen weinroten und grünen Spencern geheiratet haben und das alles schön in einem Hochzeitsfoto verewigt haben. Wenn Du Dich klassisch kleidest, werden Deine Ururenkel vielleicht auch schmunzeln, während Deiner Lebzeiten sollte das Foto aber würdevoll bleiben.
Und wenn Du doch in die Barockpuppen-Richtung gehen willst, solltest Du Wilvorst als billigen Kompromiss zwischen Barock/Rokoko und Neuzeit auslassen und etwas wirklich historisches tragen, das heißt dann aber auch Schuhe mit Absatz, Culottes und was weiß ich noch alles. Wetten, dass Deine Zukünftige das dann auf einmal gar nicht mehr gut findet.