Anzugfarbe: Muss es dunkelgrau oder anthrazit sein? Geht auch Nachtblau?

Hallo lockout und bluesman528,

ein Anzug im Vollmaß kommt nicht in Frage, denn das wäre zu aufgesetzt in meinem Unternehmensumfeld. Höherwertige RTW Anzüge von Boss Black Line, Windsor und Eduard Dressler sind neben den MtM Anzügen von Dolzer und KUHN üblich.
Wer außer Dir würde denn wissen, dass das ein Vollmaßanzug ist? Wenn‘s danach ginge, was andere tragen, dürfte ich überhaupt keine Anzüge oder auch nur Sakkos tragen. Auffällig getragene sportliche Armbanduhren zum doppelten Preis eines Vollmaßanzugs wären aber okay. :D

Mit Verlaub, ahnungslose Kollegen sind einfach kein Maßstab. ;)

Frage: Was ist an Carl Gross schlechter oder besser als z.B. an Boss Black, Windsor, etc.? Ich konnte leider keine Unterschiede optisch erkennen und auch schwer erfühlen. Der 150er Stoff von REDA in einem hellen Grau von Eduard Dressler sah schon sehr gut aus, und passt mir Eduard Dressler am Nacken und den Schultern leider überhaupt nicht. Windsor passte auch noch sehr gut an den Schultern und dem Nacken.
Billigklasse ist halt Billigklasse (und damit meine ich nicht die Preise, sondern mehr die generelle Verarbeitung), zwischen Not und Elend fällt die Differenzierung notwendigerweise schwer. In dem genannten Konfektionssegment würde ich nur Eduard Dressler und Suitsupply als akzeptabel ansehen, alles andere empfinde ich als Zeit- und Geldverschwendung und keinesfalls als „höherwertig“, ganz unabhängig von der Preisgestaltung.

Ich würde übrigens die eingenähten Weberei-Namen nebst Pseudoqualitätsangaben wie Super 150 nicht überbewerten. Ich finde es aller Ehren wert, wenn Konfektionshersteller die Herkunft ihrer Stoffe deklarieren, das bedeutet zumindest, dass diese nicht aus irgendeinem türkischen oder chinesischen Randbetrieb billig geschossen wurden. Aber Reda ist weder ein besonders nennenswerter Hersteller noch sagt Super 150 irgendwas über den Stoff aus.
 
Ich will die mehrfachen Empfehlungen für Schmidt & Schallmey sowie Stephan Görner keineswegs in Zweifel ziehen, durch das Fegefeuer des „Passform Beurteilung Sammelthreads“ ist aber bislang keines ihrer Produkte gegangen. Oder habe ich da etwas verpasst?
 
Wer außer Dir würde denn wissen, dass das ein Vollmaßanzug ist? Wenn‘s danach ginge, was andere tragen, dürfte ich überhaupt keine Anzüge oder auch nur Sakkos tragen. Auffällig getragene sportliche Armbanduhren zum doppelten Preis eines Vollmaßanzugs wären aber okay. :D

Mit Verlaub, ahnungslose Kollegen sind einfach kein Maßstab. ;)


Billigklasse ist halt Billigklasse (und damit meine ich nicht die Preise, sondern mehr die generelle Verarbeitung), zwischen Not und Elend fällt die Differenzierung notwendigerweise schwer. In dem genannten Konfektionssegment würde ich nur Eduard Dressler und Suitsupply als akzeptabel ansehen, alles andere empfinde ich als Zeit- und Geldverschwendung und keinesfalls als „höherwertig“, ganz unabhängig von der Preisgestaltung.

Ich würde übrigens die eingenähten Weberei-Namen nebst Pseudoqualitätsangaben wie Super 150 nicht überbewerten. Ich finde es aller Ehren wert, wenn Konfektionshersteller die Herkunft ihrer Stoffe deklarieren, das bedeutet zumindest, dass diese nicht aus irgendeinem türkischen oder chinesischen Randbetrieb billig geschossen wurden. Aber Reda ist weder ein besonders nennenswerter Hersteller noch sagt Super 150 irgendwas über den Stoff aus.
Hier muss ich mal einhaken. Was soll denn an Eduard Dressler besser sein als an Windsor? Windsor Sartorial Anzüge haben zwar Verarbeitungstechnisch leider abgebaut (z.B. in der Regel mittlerweile keine durchknöpfbaren Ärmellöcher mehr). Ich habe mir aber erst letztes Jahr wieder zwei Anzüge jeweils mit Loro Piana Stoff gekauft und finde sie besser verarbeitet als die Eduard Dressler Anzüge, die ich bisher in der Hand hatte.
 
Hallo Lockout, Toger O. Thornhill und bluesman528,

danke für den Austausch. Eduard Dressler fühlte sich schon hochwertiger an, als ich die Stoffe zwischen den Fingern genauer befühlte. Windsor fiel mir positiv in einer Tweedjacke mit Wind-Breaker auf, die mal keinerlei Polyester im Oberstoff oder Futter hatte im Vergleich zu den Sportsakkos anderer Marken die bei P&C verfügbar waren. Windsor passte bei mir sehr gut an den Schultern, Eduard Dressler war zu weit und der Kragen stand mehrere Zentimeter ab. Ich werde bevor ich zu KUHN gehe auch mal bei Eckerle Herrenausstatter vorbei schauen, die mir für höherwertige Garderobe empfohlen wurden.

Welche Stoffhersteller sind denn empfehlenswert? Ich vermute, dass die großen Webereien Stoffe unterschiedlicher Qualitäten für unterschiedliche Preissegemente weben. Loro Piana, Zegna und Scalbal sind mir als hochpreisige Stoffe bei meinen Recherchen im Internet aufgefallen. Guaballo, REDA, VBC, Cerrutti, Marzotto als gute Durchschnittsstoffe die auch in Konfektionsanzügen verwendet werden.

"Auffällig getragene sportliche Armbanduhren zum doppelten Preis eines Vollmaßanzugs wären aber okay." Solche Statussymbole interessieren mich auch nicht. Zumal ich mich bei dem kleinsten Kratzer noch mehr Ärgern würde als nun bei einem Loch in der Hose meines anthrazifarbenen Anzugs von Dolzer aus dem Jahre 2014, den ich nun ersetzten muss.

Fazit: Entweder höherwertige RTW Anzüge, die noch an den Ärmeln und Hosenbeinlängen angepasst werden müssen, oder MtM im Segment 800-1500€ je Anzug, was KUHN, SuSu oder Cove wären. Dazu eine zweite Hose sowieso.

Frage: Weis jemand etwas über Boss MtM und Boss Suit One Anzüge? Ich war gerade mit einem Kollegen in der Mittagspause mal kurz im Boss Geschäft hier auf der Fressgasse und haben nachgefragt. Wir haben Prospekte bekommen, das MtM Full Canavs ist und am Stammsitz hergestellt wird. Nun die Preisliste fehlte, und ich vermute auch warum ;-).

Euch einen schönen Tag und herzliche Grüße

Pascal
 
Hier muss ich mal einhaken. Was soll denn an Eduard Dressler besser sein als an Windsor? Windsor Sartorial Anzüge haben zwar Verarbeitungstechnisch leider abgebaut (z.B. in der Regel mittlerweile keine durchknöpfbaren Ärmellöcher mehr). Ich habe mir aber erst letztes Jahr wieder zwei Anzüge jeweils mit Loro Piana Stoff gekauft und finde sie besser verarbeitet als die Eduard Dressler Anzüge, die ich bisher in der Hand hatte.
Auch mein Konfektionswissen ist, nicht zuletzt auch durch relatives Desinteresse für mich selbst, anekdotisch. Vielleicht braucht dieser Thread mehr Fotos. ;)

Ich sollte zu meiner obigen Empfehlungsliste noch Anton Meyer und Spier & Mackay addieren, die ja ein wenig das Suitsupply-Geschäftsmodell für sich adaptiert haben.
 
Ich will die mehrfachen Empfehlungen für Schmidt & Schallmey sowie Stephan Görner keineswegs in Zweifel ziehen, durch das Fegefeuer des „Passform Beurteilung Sammelthreads“ ist aber bislang keines ihrer Produkte gegangen. Oder habe ich da etwas verpasst?
Welche höherpreisigen Maßprodukte sind denn jemals dort durchgegangen? ;)

Ich kann mich erinnern, dass @As Time Goes By einen Anzug bei Schmidt & Schallmey hat anfertigen lassen, vermutlich Scabal MTM. Davon sind mir ein paar relativ aussagekräftige ältere Bilder in guter Erinnerung, ich weiß nicht, ob die jetzt noch existieren. Roland Schmidt hatte auch vorher einen sehr guten Ruf aus seiner Zeit bei Cove.
 
Welche höherpreisigen Maßprodukte sind denn jemals dort durchgegangen? ;)

Ich kann mich erinnern, dass @As Time Goes By einen Anzug bei Schmidt & Schallmey hat anfertigen lassen, vermutlich Scabal MTM. Davon sind mir ein paar relativ aussagekräftige ältere Bilder in guter Erinnerung, ich weiß nicht, ob die jetzt noch existieren. Roland Schmidt hatte auch vorher einen sehr guten Ruf aus seiner Zeit bei Cove.
Deine Erinnerung trügt Dich nicht. Im WTIH-Faden sind Bilder dieses Anzugs, meines einzigen Dreiteilers, zu sehen.
Für die Beurteilung der Paßform dürften diese freilich aufgrund der Perspektiven nicht allzu viel Erhellendes beizutragen haben.
 
Wie ich lese habt Ihr schon einschlägige Erfahrungen mit hochwertigem MtM, hochwertigen RTW Anzügen und sogar Anzügen im Vollmaß geschneidert gemacht.

Ich kann mich nur an meine vier Anzüge von Dolzer 2014, 2015, und zwei in 2018 erinnern. Davor hatte ich zum Abitur mal einen Nadelstreifenanzug von Montego, der Eigenmarke von P&C, und einen zweiten dunkelgrauen Anzug auch von P&C für Praktika als Student, um zwischen dem dunkelgrauen Anzug und dem Nadelstreifenanzug wechseln zu können unter der Woche. Die Anzüge 2014 und 2015 kamen für den Berufswechsel nach der Promotion in die Unternehmensberatung dazu. Das alte Nadelstreifensakko habe ich Anfang des Jahres mit an die Diakonie gegeben, zusammen mit den ganzen nie getragenen "Markenpullovern" aus reinem Polyester von SOliver, Esprit und Hugo Boss. Aus der Zeit als Student habe ich noch das Leinensakko in Hellbeige von Montego, also mindestens 16 Jahre alt, das recht gut passt und ansonsten einwandfrei ist.

Macht insgesammt 6 Anzüge, Konfirmation mit 15 mal ausgenommen, als Erwachsener seit meinem 20. Lebensjahr über die letzten 22 Jahre. Ist also nicht viel.

Und nun fange ich überhaupt erstmal an mich bewusst um meine Garderobe zu kümmern.

Von den Eigenmarkten "Montego" von P&C zu Dolzer und nun ... wohin eigentlich? Die Frage ist berechtigt.

Nach den geklebten RTW Anzügen als Abiturient, Student, und Doktorand zu den maßkonfektioniert und immernoch geklebten Anzügen von Dolzer wäre der nächste logische Schritt doch der erste Anzug in Half-Canvas odr Full-Canvas, falls ich mir dies leisten möchte.

Herzliche Grüße

Pascal
 
Welche höherpreisigen Maßprodukte sind denn jemals dort durchgegangen? ;)

Ich kann mich erinnern, dass @As Time Goes By einen Anzug bei Schmidt & Schallmey hat anfertigen lassen, vermutlich Scabal MTM. Davon sind mir ein paar relativ aussagekräftige ältere Bilder in guter Erinnerung, ich weiß nicht, ob die jetzt noch existieren. Roland Schmidt hatte auch vorher einen sehr guten Ruf aus seiner Zeit bei Cove.
Deine wären es auf jeden Fall ;)

Die besagten Bilder von @As Time Goes By lassen sich leicht finden, zeigen aber (wahrscheinlich in voller Absicht) nur Details, nicht aber das Gesamtbild.

Für mich völlig nachvollziehbar. Wer will schon das mühsam beim Maßschneider erarbeitete Kleidungsstück hier einer im Zweifel negativen Kritik aussetzen. Auch bei resilienten Gemütern wird die Freude daran Schaden nehmen und das meist ohne besonderen Erkenntnissgewinn.

Heißt aber auch: solche Empfehlungen sind in doppelter Hinsicht “biased”, durch persönliche Sympathie für den einen oder anderen Schneider wie auch die Tatsache, dass man letztlich auch seine eigene Entscheidung für Stoffe, Schnitte etc. beurteilt.
 
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