Aua!!
Nein, ich rege mich jetzt nicht über den Artikel auf, sondern über diejenigen werten Stilmagazin-Schreiber, die sich auf die Priorität ihrer stilistischen Ansichten mehr zugute halten, als hierzu Anlass besteht...
1. Wenn ein 19jähriger junger Mann sich für einen festlichen Anlass einkleidet, will er in der Regel vor allem eines: deutlich anders aussehen als Papa, wenn der abends aus der Bank oder aus der Oper kommt. Das war bei mir damals so, das ist heute noch so und das ist auch gut so!
2. (Fast) jeder orientiert sich an stilistischen Vorbildern, in der Regel aus den Medien. Für einen Schüler liegt Jan Delay da sicher näher als Theo Koll. So what?
3. Klassische Kleidung ist in unserer Zeit EIN Statement unter vielen. Ich selbst finde dieses Statement gut (sonst wäre ich nicht hier), aber das gibt mir nicht das Recht, andere Ansichten herabzuwürdigen. Im Gegenteil: Stil zeigt sich auch im Respekt vor Andersdenkenden!
4. Parlons du fric: Es soll durchaus Abiturienten geben, die für einen 99€-Anzug SPAREN müssen. Vor denen habe ich mehr Hochachtung als vor jenen, die im Vollmaß-Smoking – sponsored by Daddy – auflaufen.
5. Wenn der Artikel, der hier so beschimpft wird, erreicht, dass sich ein paar junge Männer überlegen, was sie SELBST anziehen wollen, sich aufmachen, ein paar Geschäfte abklappern, vielleicht noch mal im Internet gucken und sich letztendlich eine eigene Meinung bilden, ist für die Kleidungskultur in Deutschland sicher mehr erreicht als wenn sie das anziehen, was Mutti ihnen rausgelegt oder Papi ihnen empfohlen hat.
In diesem Sinne: klares "Daumen hoch" für den Artikel!
Es grüßt
Serge