Allen Edmonds, genähte Gummisohle – behalten? Kaufberatung...

Urban jetzt erläutert bitte mal was auseinander fallen soll.

Das ist doch im Prinzip ganz einfach:
Die Sohle ist an den Rahmen angenäht, dieser wiederum an das Klebeband, engl. Gemband, und wie der Name schon sagt,
ist dieses T-förmige Kunsstoffband an von unten an das Brandsöhlichen (da sehr dünn) angeklebt.
Löst man das Klebeband von der Bandsohle, dann fällt theoretisch auch die Sohle runter.
Praktisch sieht es so aus, dass die Laufsohle aber auch an die Korkschicht oder den Korkschrot angeklebt ist, und diese Korkschicht,
je nach ihrem aktuellen Zustand, die Sohle festhielte.
Bei rundum- = 360 Grad genähten Allen Edmonds-Schuhe würde auch der Absatz mit abfallen wäre da nicht der Heißkleber des Korkschrots.
Aber, wie geschrieben, auch dies ist eine Klebeverbindung.

Zusammengefasst sind also die normalen im heute zumeist anzutreffenden Goodyear-Verfahren rahmengenähte Schuhe bestenfalls
als gemischte Machart, geklebt-genäht, zu bezeichnen.
Das ist kein Beinbruch, aber man sollte nicht mit solchen Schuhen zum Schuhmacher gehen und standhaft darauf beharren,
diese Schuhe wären von Hand genäht, - gemacht, - produziert oder ähnlichen Unsinn behaupten.
Würde man die Laufsohle direkt an die Brandsohle ankleben, dann würde das bei den heutigen Hochleistungsklebern genau so gut halten, wie die zahlreichen durchgelaufene Sohlennähte beweisen.
Der Rahmen ist an sich also überflüssig, und er verursacht bei einer Sohlenreparatur nur 'unnötige Kosten',
bringt aber keinen praktischen Vorteil.
Die sichtbare Naht, na ja... Noblesse oblige!

Es gibt aber auch die rahmengenähten Schuhe, ebenfalls "Goodyear-Verfahren" genannt, die mit einer Risslippe in der Brandsohle oder
mit hochgestelltem Brandsohlenkantenriss gemacht sind - nur halt eben sehr selten bis gar nicht mehr anzutreffen.
Zudem gibt es rahmengenähte Schuhe, bei denen der Rahmen direkt an die Brandsohle angenäht ist und flach auf dieser aufliegt,
Blake Rapid:
Daher sind diese Schuhe flexibler als Goodyear mit Klebeband, da bei diesen der Rahmen entlang seiner Längsachse geknickt wird.
Und dann gibt es auch noch die Schuhe mit einer Mittel-/Zwischensohle, die ebenfalls an die Brandsohle angenäht ist,
ebenfalls Blake Rapid genannt.
 
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Du meinst damit, dass dieselbe Naht, mit der der Rahmen an das Klebeband angenäht wird, auch Ober- und Futterleder mit erfasst.
Ja klar - die Sohle fällt aber trotzdem runter; zugegeben nicht sehr tief, aber immer noch genug,
dass man in solchen Schuhen nicht mehr laufen könnte.

Ist ja alles graue Theorie, da ja noch mehr als genug anderer Kleber verarbeitet wurde, ja selbst Rahmen und Sohle
miteinander verklebt sind.
 
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"en Rahmen angenäht, dieser wiederum an das Klebeband, engl. Gemband, und wie der Name schon sagt, "


Ich such nun schon ne Weile wenn ich ehrlich sein soll Urban mein Englisch ist auch nicht so toll aber kannst du mir mal zeigen englisch Klebeband wo das steht "Gemband"ich find das nicht? Bei mir war das immer nem "Tape"

THX
 
Du kannst sehr gerne das T-förmige Klebeband bei Schuhen in's Englische mit "tape" übersetzen,
dann erzählst Du halt den Briten Du würdest taped shoes Made in UK lieben. rofl.gif

Ach ja - im Duden steht "Gemband" übrigens nicht. Aber wenn Du mir dazu näheres berichten kannst, ich lasse mich sehr gerne belehren.

Wenn Du Zeit hast und Dein English konzentrierst, dann kannst Du aber auch gerne mal einen shoe manufacturer in Northamptonshire anrufen, vielleicht den, von dem Du Deine Schuhe gemacht bekommen hast, und fragst dort nach was ein gemband ist oder
wie genau sie den welt an der insole festgemacht haben.
 
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Also, Gemband kennt da glaub keiner, hab ich auch noch nie gehört, dass das jemand sagt. Gemmed Insole oder Gemming Method is glaube ich eher geläufig!
Gemband finde ich überall nicht auch nicht bei "Leo" trotzdem Danke Urban!
 
Gemband wird eventuell die germanisierte Ausdrucksweise sein, so eine Art Noble Kitchen English for Shoe Aficionados,
ist und bleibt aber trotzdem ein Klebeband.
Das ist - wie schon geschrieben - nicht weiter schlimm, aber rahmengenäht via Blake Rapid ist flexibler,
und die Ausführung kommt auch aus Spanien und Portugal.

Zampiere zum Beispiel: http://www.zampiere.es/
Die sind wirklich gut gemacht - ich habe sie schon in der Hand gehabt.
 
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Gib es denn einen bekannten Hersteller (eventuell überteuert aber leicht via Internet zu beziehen) der gyw mit risslippe verwendent?
Gaziano Girling, Edward Green oder sonstige?
 
Mir ist leider keine bekannte Marke bekannt, die noch die Risslippe anbietet;
LOBB Paris, G&G, EG, WESTON, Carmina, Alden, AE usw.: alle mit Klebeband.

Genau deswegen halte ich ja viele dieser Liga für stark überteuert - die Werbung und die Internethypes...
Wenn man sich, siehe unten, für weniger als die Hälfte handgemachte Schuhe auf modifiziertem Leisten,
mit nur nominell etwas mehr Zeitaufwand zulegen kann.

Doriano Marcucci arbeitet noch mit der Risslippe wenn jemand "Goodyear" mit der Maschine haben möchte.
Franco Cimadamore ebenfalls, vielleicht auch noch Stefano Branchini oder Bettanin & Venturi.

Das müsste derjenige, den es interessiert, dann beim jeweiligen Händler bzw. Schuhmacher nachfragen.

Es hat sich eingebürgert, dass in Italien die preiswerteren Schuhe, die, die komplett mit der Maschine genäht werden,
in Blake Rapid gemacht werden, und dann der Sprung zu handeingestochen und gedoppelt ist.

Mogul kann ja mal im Detail über den "Quantensprung", an einem verlängerten Wochenende leicht zu machen, berichten,
da er seine ja jetzt schon eine Zeit lang trägt und die Unterschiede bzw. seine Erfahrungen genau kennt.

Da kommen wir mal wieder in den Bereich des Lieblingsthemas von Guenterkastenfrosch:
Die Bequemlichkeit im Internet versus Shopping als Erlebnis mit real weit besseren Ergebnissen.

Ich würde das verlängerte Wochenende vorziehen, da es in den Marken und in Umbrien auch noch Cashmere, Gürtel und was weiß ich noch so alles mehr zum vernünftigen Preis, was bei weitem nicht billig heißt, gibt.
 
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