„Never Brown after Six“ - noch zeitgemäß?

All diese Regeln kommen aus England, wo Club- und Standesdünkel schon immer stärker ausgeprägt war, als in Deutschland. Die feine Gesellschaft wollte sich so vom Pöbel absetzen.
Aber selbst in England haben diese Regeln seit mindestens 50 Jahren keine Bedeutung mehr...
Das mag wohl sein, daß England eine bedeutende Rolle bei der Entstehung der Regeln mitgespielt hat. Die Tatsache ist aber, daß diese Regeln, von welchen auch immer Ländern und Nationen sie ursprünglich waren initiiert worden, letztendlich im gesamten Abendland eine einheitliche Gültigkeit hatten und bis in die Nachkriegsjahre von der Mehrheit der kultivierten Menschen befolgt wurden. Also noch gar nicht so lange her.

Und heute noch bleiben die Regeln größtenteils unverändert - in der feinen Gesellschaft wohlbemerkt. Der bloße Umstand, daß heute kaum noch einer dazugehören möchte und die Mehrheit viel lieber dem Pöbel-Stand zugehörig verbleibt, setzt die Regeln an sich noch immer nicht außer Kraft. Auch heute noch gibt es Menschen, zugegeben wenn auch nicht viele, erst recht nicht im bunten Deutschland, die bewußt und freiwillig die Regeln befolgen.
 
Und heute noch bleiben die Regeln größtenteils unverändert - in der feinen Gesellschaft wohlbemerkt. Der bloße Umstand, daß heute kaum noch einer dazugehören möchte und die Mehrheit viel lieber dem Pöbel-Stand zugehörig verbleibt, setzt die Regeln an sich noch immer nicht außer Kraft.

Wenn ich so etwas lese, schreit es förmlich aus mir heraus, dass ich mich zum Pöbel-Stand bekenne.
 
Das mag wohl sein, daß England eine bedeutende Rolle bei der Entstehung der Regeln mitgespielt hat. Die Tatsache ist aber, daß diese Regeln, von welchen auch immer Ländern und Nationen sie ursprünglich waren initiiert worden, letztendlich im gesamten Abendland eine einheitliche Gültigkeit hatten und bis in die Nachkriegsjahre von der Mehrheit der kultivierten Menschen befolgt wurden. Also noch gar nicht so lange her.

Und heute noch bleiben die Regeln größtenteils unverändert - in der feinen Gesellschaft wohlbemerkt. Der bloße Umstand, daß heute kaum noch einer dazugehören möchte und die Mehrheit viel lieber dem Pöbel-Stand zugehörig verbleibt, setzt die Regeln an sich noch immer nicht außer Kraft. Auch heute noch gibt es Menschen, zugegeben wenn auch nicht viele, erst recht nicht im bunten Deutschland, die bewußt und freiwillig die Regeln befolgen.

In welcher "feinen" Gesellschaft?
 
Mal abgesehen davon, dass ich ohnehin tendenziell lieber schwarze Schuhe trage und sich dieses Problem daher praktisch nicht wirklich ergibt, würde ich denjenigen, der mich wegen braunen Schuhen - obwohl der Rest völlig angemessen und tadellos wäre - kritisch beäugt, vermutlich auslachen und empfehlen, sich auf das Inhaltliche zu fokussieren anstatt kleine Nicklichkeiten wie die Farbe der Schuhe zu interpretieren.
Wenn ansonsten alles stimmt (Auftreten, Umgang, Expertise), dann sollte das keine negativen Eindrücke hinterlassen, braune Schuhe zu tragen.

Und was irgendeine Upper Class, feine Gesellschaft o.ä. zu meiner Schuhfarbe denkt, um mal das andere Thema aufzugreifen, kann mir ebenso herzlich egal sein.
Gehöre da gerne zum Pöbel, der sich auch solche Ausreißer leisten kann und möchte gar nicht erst mit solch bornierten Personenkreisen in Kontakt treten, wo man über die Schuhfarbe die Nase rümpft.
Die dürfen gerne pseudoelitär ihre unumstößlichen Regeln befolgen.

Und das sage ich - wie erwähnt - als jemand, der die Farbe braun eigentlich gar nicht mag und gefühlt alle Jubeljahre mal mit braunem Schuhwerk rumflaniert, also eigentlich ja genügend Anlass hätte für schwarz einzustehen.
 
Ich störe ungern die klassenkämpferische Stimmung, aber ich finde es ganz erstaunlich, wie gut Ihr hier diese bornierten Die-da-obens kennt. :cool: Ich habe zu diesen Gesellschaftskreisen noch nie Kontakt gehabt, aber ich bin mir sehr sicher, dass wenn es diese Leute wirklich in der beschriebenen Form geben sollte (was ich in dieser Form ernsthaft bezweifle), ihnen auf jeden Fall völlig egal ist, ob irgendwo jemand aus dem stolz selbsternannten Pöbel unpassenderweise braune statt schwarze Schuhe trägt. ;)

Um wieder on-topic zu werden, fände ich es in unserem Sinne zielführender, unabhängig vom häufig unwissenden Umfeld einfach selber ein auf Erfahrungen und Wissen begründetes Empfinden dafür zu entwickeln, welche Kleidung zu welchem Anlass angemessen ist und wie man dazu Schuhe und Accessoires kombiniert, statt Leuten, die man nicht kennt, von denen man aber vermutet, dass sie reicher sind und vielleicht sogar durch lange Familienerfahrung gesellschaftlich geschliffener, erst absurde Verhaltensweisen zu unterstellen, um ihnen das dann vorzuwerfen. Wenn man das Wissen umfassend verinnerlicht hat, was irgendwann mal in Regelbücher verkürzt wurde, braucht man nämlich keine Regeln mehr, weil man weiß, was wozu passt. Und schon wird alles ganz entspannt, souverän und klassenlos. Zumindest was Kleidung angeht. ;)
 
entspannt, souverän, klassenlos... nonchalance eben!
danke @bluesman528
So wie eins Schiller Ode an die Freude schrieb, klingt das wie "Ode an die Gosse" .

Jawohl, Genosse, zeigen wir diesen bornierten, stock-konservativen Monarchisten und Traditionalisten, daß wir uns um deren Unterdrücker-Regeln nichts mehr scheren, daß wir heute komplett kultur- und traditionsfrei mit Flip-Flops in die Oper gehen und uns dabei großartig wähnen können... Nonchalance eben.
 
So wie eins Schiller Ode an die Freude schrieb, klingt das wie "Ode an die Gosse" .

Jawohl, Genosse, zeigen wir diesen bornierten, stock-konservativen Monarchisten und Traditionalisten, daß wir uns um deren Unterdrücker-Regeln nichts mehr scheren, daß wir heute komplett kultur- und traditionsfrei mit Flip-Flops in die Oper gehen und uns dabei großartig wähnen können... Nonchalance eben.
Da hat sich aber jemand ganz schön in das Thema rein gesteigert...
 
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