Was kommt nach dem Gin-Hype?

So ähnlich. In der Ausbildungsklasse zum Destillateur muss auch regelmäßig verkostet werden ;-)


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Off topic: mir hat Lucki Maurer, Koch & Fleischpabst, mal erzählt, dass deswegen in seiner Berufsschule in die Flaschen mit Alkohol ordentlich Salz gegeben wurde. Dann verkostet keiner mehr. Bietet sich bei Destillateuren natürlich nicht wirklich an....
 
Off topic: mir hat Lucki Maurer, Koch & Fleischpabst, mal erzählt, dass deswegen in seiner Berufsschule in die Flaschen mit Alkohol ordentlich Salz gegeben wurde. Dann verkostet keiner mehr. Bietet sich bei Destillateuren natürlich nicht wirklich an....

Das mit dem Salz ist wegen der Elektrolyte ;)
Karl Schmidt (aus "Herr Lehmann" von Sven Regner): "Die Dehydrierung ist der größte Feind des Trinkers." "Denkt an die Elektrolyte!"
 
Off topic: mir hat Lucki Maurer, Koch & Fleischpabst, mal erzählt, dass deswegen in seiner Berufsschule in die Flaschen mit Alkohol ordentlich Salz gegeben wurde. Dann verkostet keiner mehr. Bietet sich bei Destillateuren natürlich nicht wirklich an....



Ich glaube kaum, dass irgendjemand aus dem Lehrkörper freiwillig die Proben so kontaminieren würde. Wo doch Verkostungsprüfungen auch aus Blindverkostungen bestehen :D
 
Für was die alkoholischen Getränke an Geld ausgegeben wird, denke ich mir oft dass man da mit einsteigen müsste.

Derzeit wird Cognac gehypt
 
Wenn man ihn nicht pur trinken mag, lassen sich mit Cognac einige wunderbare Cocktails mixen, wie z.B. einen Mint Julep, in den neben Cognac auch ein guter Pfirsichlikör hinein darf. Ob Cognac jedoch für einen Hype taugt? Meiner Meinung nach eher nicht. Traditionsbewusste Hersteller sowie ein geografisch eng begrenztes Herkunftsgebiet sprechen dagegen. Spirituosen wie Rum, Whisky, Gin, Wodka usw. darf man unter diesen Bezeichnungen überall auf der Welt herstellen. Cognac hingegen nur in der Charente.
 

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Ich denke, die Antwort ist schon längst gefunden und lautet: Bourbon Whiskey. Seit 2010 explodiert der Markt, erst national, dann auch international, heute wird erstmals Bourbon in Masse auf Vor-Prohibition-Niveau gebrannt. Die großen Brennereien heben schon seit längerer Zeit schrittweise ihre Age Statements auf, um jüngeren Bourbon in den Markt pushen zu können (was bei Bourbon im Gegensatz zu den schottischen Brüdern tatsächlich auch qualitativ leichter möglich ist). Bourbon ist beliebt bei den Mixern, die Einstiegsschwelle ist gering dank kräftiger Primäraromatik und geringen Nerd-Potenzials (vergleichsweise geringe geschmackliche Varianz, wenige große Spieler im Markt, die mit vielen kleinen Abfüllungen Marktbreite simulieren, ständig größer werdende lokale Craft-Szene mit immer höheren Preisen) es hat den nostalgischen, aber nicht elitären(!) Touch des authentischen Landlebens und es passt pur getrunken grandios in den derzeitigen Burger-Food-Trend.

Und die Qualität ist zweifellos hoch. Heute im Glas: Jefferson's Reserve Bourbon (unabhängiger Fassaufkäufer und -Blender, Very Old, Very Small Batch ;)) mit toller Apfelaromatik über der typisch kräftigen Vanille-Karamell-Basis und genau richtigen 45 Umdrehungen. Und Rowan's Creek Bourbon (aus der Willett-Palette, einem neueren Brenner mit alter Tradition) mit nussig-öliger Konsistenz, die bei leichtem Herunterwässern (50,5% geben etwas Spielraum) einer würzigen Grundaromatik mit etwas Rauch und vollem Körper über der typisch kräftigen Vanille-Karamell-Basis ;) Platz macht.

Durch die relative Gleichförmigkeit ist es sicher etwas schwierig, ein nachhaltiges Hobby daraus zu machen, aber für einen Hype reicht es sicher. Wenn ich so was trinke, bekomme ich selber Lust, mal dem Kentucky Bourbon Trail einen Besuch abzustatten. :)
 
Danke für deine wie immer großartigen Tasting notes! Was mich bei vielen Bourbons unterschiedlichster Preisklassen immer wieder stört, ist die Klebstoffnote, die oftmals leider andere Aromen überlagert. Hin und wieder ist dann aber eine Bombe dabei. Man muss aber imho die Grundaromen (wie du gesagt hast, Vanille/Karamell) mögen, sonst wird man mit Bourbon glaube ich nie warm.

Das war auch der Grund, warum ich beim Gin nie mitgegangen bin - er schmeckt mir einfach nicht.

Um aber zurück zu Whiskey zu kommen - Rye Whiskeys finde ich massiv unterschätzt, da gibt es für wenig Geld zum Teil sehr gute Tropfen :)
 
Man muss aber imho die Grundaromen (wie du gesagt hast, Vanille/Karamell) mögen, sonst wird man mit Bourbon glaube ich nie warm.

Die Vanille-/Karamellnoten aus dem Bourbon sind in bourbonfassgereiftem Scotch oft sehr willkommen. Persönlich fehlt mir im "echten" Bourbon aber eine Menge an Aromen. Die sind halt flach und schmecken alle irgendwie gleich. Wie langweilig!
 
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