Was kommt nach dem Gin-Hype?

Experte Heinz Strunk verwendet in seinem aktuellen Roman die traditionelle Bezeichnung "Fako" für ein Limonaden-Korn-Gemisch, vom Interviewer wird daraufhin der Begriff "Kobra" genannt, eine Zubereitungsart aus Korn und Brause:
http://www.spiegel.de/kultur/litera...ten-kochen-wieder-die-griechen-a-1078733.html

Wenn der Korn nun also hip & gehypt werden soll, böte sich auch ein zelebriertes Servieren "aus dem Löffel" an, oder vielleicht als Gemüsezutat statt Gin-Gurke am besten einfach ein Stückchen Korn-Karotte...? :)
 
Der Grappa-Hype war schon in den frühen 90ern würde ich sagen (da hat mir mal ein Edelitaliener einen Grappa für 25 DM angedreht).

Das Problem mit Grappa ist m.E., dass das ja eigentlich eine komplette Abfallspirituose ist. Böse gesagt: Der Adel trinkt den Weinbrand, der Bauer den Tresterbrand - und diese Geschichte hat einen Grund. Je mehr Frucht, Zucker und Substanz in den Wein geht, desto weniger landet im Trester. Dann wird's schon schwer, überhaupt Alkohol da raus zu kriegen, von dem was den Geschmack bringt nicht zu reden. Ist halt ein bisschen wie auf Traubenschalen und -zweigen kauen, das macht auch mit dem undestillierten Zeug keiner. Man kann das dann natürlich in ein schönes altes Fass packen, damit es dann später nach irgendwas schmeckt. Aber dann lieber Alkohol aus Getreide/Kartoffeln oder sonstwas destillieren und mit Botanicals aromatisieren - auch als Gin (oder bei Aromatisierung mit Früchten als Geist) bekannt.

Ich fände Weinbrand hätte Potenzial. Alles von Cognac bis Asbach Uralt (sic!) hat extrem angestaubten Charme, hier wäre es mal Zeit für eine Marketing- und Geschmacksoffensive. Kann doch nicht sein, dass überall nur eine Pulle Remy Martin und eine Hennessy vor sich hinstaubt, da geht viel mehr ... und im Gegensatz zu Grappa, schmeckt es auch gut.

Das lass nicht meine Frau lesen...
Die liebt Grappa und würde dich platt machen für Deine Anmerkungen zu diesem Getränk :D
 
Experte Heinz Strunk verwendet in seinem aktuellen Roman die traditionelle Bezeichnung "Fako" für ein Limonaden-Korn-Gemisch, vom Interviewer wird daraufhin der Begriff "Kobra" genannt, eine Zubereitungsart aus Korn und Brause:
http://www.spiegel.de/kultur/litera...ten-kochen-wieder-die-griechen-a-1078733.html

Wenn der Korn nun also hip & gehypt werden soll, böte sich auch ein zelebriertes Servieren "aus dem Löffel" an, oder vielleicht als Gemüsezutat statt Gin-Gurke am besten einfach ein Stückchen Korn-Karotte...? :)

Das alles natürlich "vegan".
 
Das lass nicht meine Frau lesen...
Die liebt Grappa und würde dich platt machen für Deine Anmerkungen zu diesem Getränk :D

Inhaltlich kann man es aber so stehen lassen. ;-)

Ob Korn aber den großen Ruf bekommen wird? Einer meiner Kollegen arbeitet produzierenden im Betrieb nahe Berlin der zB "Das Korn" herausgebracht hat.

Da kann man wirklich von gutem Korn sprechen. Voller Korn Geschmack, nicht auf Neutralität und hohe Alkoholgrädigkeit erpicht, das macht Laune.

Sasses Bordeaux Korn war in meinen Augen eine enorme Enttäuschung. Ich habe ihn mal probiert und er war an Langeweile nicht zu überbieten. Teuer sind da lediglich die Fässer von Latour (die übrigens nicht mehr liefern, da sie ihr Produkt nicht in Verbindung gebracht haben wollen mit einfachem Korn).
 
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Inhaltlich kann man es aber so stehen lassen. ;-)

Ob Korn aber den großen Ruf bekommen wird? Einer meiner Kollegen arbeitet produzierenden im Betrieb nahe Berlin der zB "Das Korn" herausgebracht hat.

Da kann man wirklich von gutem Korn sprechen. Voller Korn Geschmack, nicht auf Neutralität und hohe Alkoholgrädigkeit erpicht, das macht Laune.

Sasses Bordeaux Korn war in meinen Augen eine enorme Enttäuschung. Ich habe ihn mal probiert und er war an Langeweile nicht zu überbieten. Teuer sind da lediglich die Fässer von Latour (die übrigens nicht mehr liefern, da sie ihr Produkt nicht in Verbindung gebracht haben wollen mit einfachem Korn).

Das klingt zum einen Vielversprechend (oben) zum anderen ernüchternd (unten)

Immerhin bin ich froh beim Bordeaux Korn nichts zu verpassen. Ich finde den Preis aber auch wirklich schwer zu rechtfertigen. Der Brand wurde 8 Jahre gelagert, das ist für einen Whisky sogar noch recht jung. Vielleicht sind die Fässer kleiner, das könnte für eine schnellere Reifung sprechen. Aber für 350Euro kriege ich 25 bis 35 Jahre alte Whiskys, die haben einfach eine ganz andere Reifung hinter sich...
 
Das klingt zum einen Vielversprechend (oben) zum anderen ernüchternd (unten)

Immerhin bin ich froh beim Bordeaux Korn nichts zu verpassen. Ich finde den Preis aber auch wirklich schwer zu rechtfertigen. Der Brand wurde 8 Jahre gelagert, das ist für einen Whisky sogar noch recht jung. Vielleicht sind die Fässer kleiner, das könnte für eine schnellere Reifung sprechen. Aber für 350Euro kriege ich 25 bis 35 Jahre alte Whiskys, die haben einfach eine ganz andere Reifung hinter sich...

Korn kann tatsächlich ziemlich gut sein, aber da besteht einiger Bedarf zu Verbesserung des Rufes ('Pennerglück' und co). Wir hatten "Das Korn" vor kurzem zur Verkostung in der Klasse und alle waren durch die Bank begeistert. Dagegen ist auch der Lagerkorn deutlich abgefallen (neutral und minder komplex). Wenn unsere Kollegen weiter so arbeiten, kann Korn als neues Hype- und Nischenprodukt wiederbelebt werden.

Was das Bordeaux Finish angeht, besteht das größte Problem in der relativ hohe Alkoholgradation. Alkohol, der hochgebrannt wird, wird exponentiell neutraler und hat somit weniger Inhaltsstoffe. Diese Stoffe sorgen aber bei der Fassreifung für das Zusammenspiel von Sprit und Phenolen z.B.
Wird jetzt neutraler Korn eingefüllt, geschieht fast gar nichts. Das Fass wird nur ausgelaugt, gibt etwas Farbe und Tannin ab und das wars. Da kann auch nach 10 Jahren nicht viel passieren.
 
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