Ich habe es heute vollbracht. Vielen Dank noch einmal an alle für die wertvollen Tipps. Meine Belstaff habe ich "beigewachst", der Barbour meiner Frau das ganze Programm verpasst. Vorgehensweise war wie folgt:

Jacken saubergemacht und getrocknet.
Wachstopf im Wasserbad erhitzt bis das Wachs komplett verflüssigt war.
Wachs mit einem alten T-Shirt aufgetragen und verrieben, verrieben, verrieben bis die Schicht einigermaßen gleichmäßig aussah.
Danach gemäß Euren Tipps trocken geföhnt und nochmals mit einem sauberen Tuch abgerieben.
Das Ergebnis sieht wirklich gut aus, bin gespannt auf den ersten Nässetest.

Ich hatte es mir insgesamt schlimmer vorgestellt, die ganze Prozedur hat 1,5 Stunden gedauert. Falls der Nässetest bestanden wird und die Jacke keine Beschädigungen hat, würde ich mir das Geld für die Durchführung im Werk sparen.
 
Meine über 10 Jahre alte Barbour wurde noch nie gewachst, sie sieht daher schon ein Stück älter aus; mE liegt darin aber gerade der Charme von Wachsjacken.
 
Meine über 10 Jahre alte Barbour wurde noch nie gewachst, sie sieht daher schon ein Stück älter aus; mE liegt darin aber gerade der Charme von Wachsjacken.

Natürlich altert eine nicht gepflegte Barbourjacke schneller (das gilt bekanntlich auch für andere Kleidungsstücke). Allerdings verliert sie damit auch ihre eigentlich funktionelle Bestimmung, nämlich vor Regen zu schützen und eine robuste Outdoorjacke zu sein.

Vielleicht wäre eine Runde Wachs in diesem Sinne doch hilfreich...;)

Viele Grüße,
Oxford
 
Ich mache das wie folgt:

Zuerst legt man die Jacke auf dem frei geräumten Küchentisch. Man nehme ein kleines Döschen und fälle es mit ausreichend Wachs. Dieses Döschen stelle ich auf einen Stövchen mit einem Teelicht drunter. Dadurch wird das Wachs flüssig und lässt sich sehr gut mit einem Baumwolltuch in den Stoff der Jacke übertragen und verteilen. Wenn die ganze Prozedur fertig ist, hänge ich die Jacke auf einen Kleiderbügel und arbeite die Jacke mit einem Fön nach. Falls mal ein Wachsklecks daneben geht (Küchentisch), wird er danach wieder weggewischt. Ist aber eher selten der Fall. Gerade die Stellen, die höher beansprucht werden (Nähte, Taschen, Schulter durch Riemenabrieb) behandel ich sehr sorgfältig.

MfG Frank
 
Noch eine Anmerkung: Die neueren Barbour-Jacken sind offenbar nicht automatisch ab Werk mit dem traditionellen Thornproof Dressing behandelt, sondern mit einer anderen Beschichten namens "sylkoil". Meine Jacken stammen noch aus der Zeit vor der Umstellung, so dass ich nicht weiss, wie haeufig die neuen Sylkoil-Jacken das Nachwachsen mit dem Thornproof-Wachs noetig haben und woran man den Wachsbedarf erkennt. Offenbar sollen sie naemlich nicht mehr die klassische Patina aelterer Barbour-Jacken entwickeln.

Nur zur Info: Die Sylkoil-Ausführung ist eine schwerere Baumwolle und
der Flor bleibt, im Gegensatz zum Thornproof, erhalten. Neu ist es nicht, es
ist sogar die deutlich ältere Ausführung, und es entwickelt auch eine Patina,
nur eben eine andere.

Von der Barbour-Website:

Sylkoil
Our oldest and more traditional wax cotton is called Sylkoil. This is an
“unshorn” wax where the cotton comes straight from the loom while it’s
slightly fluffy and is then dyed and waxed. The natural imperfections of the
weave are reflected in the rich variations of colour and finish and over time,
this fabric softens into a lovely slightly peachy looking cotton between waxes.
It is available in 3 different weights: 4oz, 6oz and 8oz.


Thornproof
Thornproof wax is a lustrous wax with a deep colour and even touch. The
cotton is calendered between rollers and then dyed. The resulting finish is
smooth cotton which we term Thornproof because it is extremely resistant to
snags and pulls from spiky plants such as brambles and hawthorn. Our
Thornproof wax is available in 6oz.
 
In den heißen Tagen dieses Sommers habe ich eine besonders erfreuliche Art der Wachsjacken-Pflege entdeckt:

Man legt seine Wachsjacke(n) morgens vor dem Sonntagsfrühstück ausgebreitet in die pralle Sonne. Geht am besten auf einem großen Garten- oder Balkontisch. Das Döschen mit dem Wachs stellt man einfach dazu.

Nach dem Sonntags-Brunch, 30-40 Minuten später also, sind die Jacken gut durchgewärmt und das Wachs hat eine cremige Konsistent.Mit einem weichen Lappen die Jacken auf der der Sonne zugewandten Seite genüßlich und sorgfältig einreiben. Geht kinderleicht, weil die Jacke recht heiß ist und das Wachs ebenfalls stark erwärmt. Jacke wenden, 20 Minuten auf der Rückseite von der Sonne aufheizen lassen, mit dem Wachs einreiben. Überschüssiges Wachs mit dem Lappen abnehmen bzw. verteilen.Dann die fertige Jacke noch ein Weilchen auf einem Bügel in die Sonne hängen.

Kinderleicht, kein Föhn, kein Abdecken des Küchentisches, kein Geruch in der Wohnung. Funzt aber wirklich nur an heißen Sommertagen mit klarem Himmel - für dieses Jahr ist es wohl vorbei. Das Wachs-Döschen kann man auf einen Teller stellen, dann wird es in der Sonne heißer.
 
Wachsen lassen von Nicht-Barbour-Jacken?

Hallo zusammen,

wie ich lese, nehmt ihr das Wachsen ja großteils selbst in die Hand. Meine Frau hat auch eine Wachsjacke, die einer Neu-Wachsung bedarf. Ist aber keine Barbour, also fällt die Option des Einschickens aus. Selbst machen ebenso. Kennt ihr eine andere Option? Wer macht sowas ausser Barbour? Wenn möglich im Großraum Frankfurt.

Merci vielmals
cavalli
 
Ich mache das auch so wie Hovawart, im Hochsommer im Freien. Wer will kann die Jacke dann nach Beendigung des Auftragens noch in einen schwarzen Müllsack stecken und diesen dann in der Sonne hängen lassen. Der Wärmestau im geschlossenen Müllsack lässt alles bestens einziehen.

Gruß Change
 
Ich mache das auch so wie Hovawart, im Hochsommer im Freien. Wer will kann die Jacke dann nach Beendigung des Auftragens noch in einen schwarzen Müllsack stecken und diesen dann in der Sonne hängen lassen. Der Wärmestau im geschlossenen Müllsack lässt alles bestens einziehen.

Gruß Change

Danke, aber ich bin auf der Suche nach einem Dienstleister im Großraum Frankfurt/Main, der diese nette Aufgabe für mich übernimmt. Wo kann man da nachfragen -> chem. Reinigungen? :confused:
 
Oben