ludwig67

Well-Known Member
Hallo Stilfreunde!
Heute einmal eine Frage an alle Besitzer von Wachsjacken, gleich welcher Marke:
Wann wachst Ihr Eure Jacken nach? Entscheidet Ihr das funktional (nachlassende Dichtigkeit) oder nach Zeitspanne?
Wie wachst Ihr nach? Selber machen oder einsenden? Partiell oder ganzheitlich?
Welches Produkt benutzt Ihr dazu?

Danke für Eure Antworten sagt...

Ludwig
 
Ich besitze drei Wachsjacken von Barbour und wachse sie üblicherweise, wenn sie anfangen, heller zu werden (was wohl durch die abgeriebene Wachsdurchtränkung des Stoffes zustandekommt). Ich habe die Jacken schon eingeschickt, vor allem dann, wenn zusätzlich kleinere Schäden, kleine Löcher, etc. zu beheben waren. Allerdings dauert es eine kleine Ewigkeit, bis man sie von der Fabrik wiederbekommt. Offenbar verkürzen sich die Wartezeiten im Spätsommer und Herbst, aber ich habe bisher immer ca. 3 Monate auf die Wartung warten müssen. Wenn ich also Zeit und Muße habe, wachse ich heute meist selber. Wenn ich mich schon aufraffen kann, die Jacken zu wachsen, dann bessere ich gleich den ganzen Wachsfilm aus und nicht nur Teile. Allerdings ist das Wachsen zu Hause eine ziemliche Schweinerei, und du musst aufpassen, dass das Wachs nur die Jacke durchtränkt und nicht Boden, Kleidung oder Mobiliar... und den Geruch von Jacke und Wohnung an den folgenden Tagen muss man natürlich mögen. ;)
 
Hallo,
bin ebenfalls Besitzer von zwei Barbour - Beaufort, 1x sage und 1x navy.
Die Jacken werden jeweils zu Barbour eingeschickt, wenn ich merke, SIe sind nicht mehr kpl. dicht, was sich vor allem an den Schultern bemerkbar macht.
Ebenfalls lasse ich dann auch Reparaturen ausführen, das entsprechende Formular gibt es auf der Barbour - Website, es geht aber auch wenn man zur Jacke ein kleines Begleitschreiben macht. Sollte eine Reparatur mal übermäßig teuer werden, bekommt man dann von Barbour vorab einen Kostenvoranschlag, um zu entscheiden, ob sich die Reparatur lohnt.
Ich sende die Jacken meist so Mai/Juni ein und hatte bisher eine maximale Wartezeit von 6 - 8 Wochen. Selbst wachse ich nur, wenn an der Jacke mal ne stark beanspruchte Stelle sich auftut, oder auch schon mal wie oben beschreiben an den Schultern zwischendurch. Ist aber tatsächlich immer ne kleine Schweinerei. Wichtig ist m.E. unbedingt nach dem Aufbringen des Wachses die Stellen mit dem Fön nachbehandeln, dann dringt das Wachs besonders gut ein. Viel Spaß!
 
Ich wachse auch selbst. Eingeschickt wird nur, wenn Löcher oder Risse da sind.

Das Wachsen ist kein Problem - Küchentisch mit Zeitung auslegen, Wachs ausgiebig erwärmen und los gehts. Besser als ein Fön funktioniert übrigens eine Heißluftpistole aus dem Baumarkt.

Wenn sich jemand durch den Geruch gestört fühlt - das kann man auch draußen auf Balkon- oder Gartentisch machen.
 
Meine Erfahrungen halten sich zwar sehr in Grenzen, da ich erst seit kurzem eine Barbour besitze, aber die durchaus kompetent erscheinende Verkäuferin gab mir folgende Empfehlungen weiter:

Das erste Mal sollte die neue Barbour ca. 1 1/2 Jahre nach dem Kauf gewachst werden; danach ca. in einem Turnus von 1 Jahr.

Wenn man das Wachsen nicht selbst vornehmen möchte, ist es am besten, den Händler damit zu betrauen, der die Jacke dann zur Barbour-Fabrik in England einschickt.

Die beste Zeit für diese Prozedur ist der Frühling, also März/April ungefähr, da das Barbour-Werk laut Verkäuferin während der Sommermonate geschlossen wird und man deshalb elend lange warten müsste, bis man die Jacke zurückkriegt.
 
Das erste Mal sollte die neue Barbour ca. 1 1/2 Jahre nach dem Kauf gewachst werden; danach ca. in einem Turnus von 1 Jahr.

Die Zeiträume zwischen Neuimprägnierungen der Jacke sollten vor allem durch die Beanspruchung bestimmt werden. Wenn das gute Stück nur gelegentlich zum Einkaufsbummel getragen wird, wird selteneres Nachwachsen nötig sein als bei einer Barbour-Jacke, die für die Gartenarbeit oder zum Jagen eingesetzt wird. Bei starker Beanspruchung oder hohem Abrieb, beispielsweise durch Umhängetaschen oder Rucksäcke, wird weit häufiger als einmal im Jahr nachgewachst werden müssen. Meine am stärksten beanspruchte Barbour-Jacke wachse ich alle 6 Monate. Aber mit der Zeit werden Sie ein Gefühl dafür entwickeln, wann ein Nachwachsen nötig ist (unabhängig vom empfohlenen Zeitrahmen).
 
Womit? Ich wachse unsere 4 Barbour und 1 Partridge Jacke mit dem Barbour Wax aus der Dose (eine halbe bis dreiviertel Dose reicht Problemlos für eine "normal" abgenutzte Barbour). Zum Auftragen nutze ich zwei Schwämme, einen für das reinigen mit klaren Wasser und einen für das eigentliche Auftragen des Waxes (Material regulärer Küchenschwamm).

Wann? Meist einmal im Jahr, spätestens aber wenn die Jacke undicht oder zu hell wird. Insbesondere bei den Barbour (sage und olive) kann ich sehr gut erkennen

Wo? Küche, dort lege ich eine Plane aus - denn der aufgelöste Wax schmiert sonst sehr schnell alles ein (unangenehm, auch bei der Entfernung)

Wie? Heißluftpistole ist Super! Am besten aber ein Markenmodell (Billiggeräte lassen sich nicht verstellen und entwickeln schnell eine zu große Hitze). Oder einen ordentlichen Fön

Den Rucksack meiner Frau muss ich öfter waxen - Achtung falls Ihr eine Lightweight gekauft habt, nicht zuviel Wax auftragen - diese sind anders gewaxt (ähnlich wie Partridge), dort ist das Wax mehr im Material

Vielleicht hilft es ja ein wenig, viel Spaß dabei - ist anstrengender aber genauso schön wie Schuhe putzen :)
 
Viel Spaß dabei - ist anstrengender aber genauso schön wie Schuhe putzen :)

Na, das ist Ansichtssache. Wenn es nicht so ewig dauern wuerde, bis man die Jacke zurueckbekommt, haette ich mich manches Mal fuer die Fabrikwachsung entschieden. ;)

Noch eine Anmerkung: Die neueren Barbour-Jacken sind offenbar nicht automatisch ab Werk mit dem traditionellen Thornproof Dressing behandelt, sondern mit einer anderen Beschichten namens "sylkoil". Meine Jacken stammen noch aus der Zeit vor der Umstellung, so dass ich nicht weiss, wie haeufig die neuen Sylkoil-Jacken das Nachwachsen mit dem Thornproof-Wachs noetig haben und woran man den Wachsbedarf erkennt. Offenbar sollen sie naemlich nicht mehr die klassische Patina aelterer Barbour-Jacken entwickeln.
 
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