Welche Schuhe passen?

Wir müßen uns doch nicht ernsthaft darüber unterhalten, ob für eine Hochzeit ein Hemd mit Sakko, Jeans und Sneakern angemessene Kleidung ist?
Jeder die Frage nicht mit einem energischen "Nein" beantwortet, ist hier glaube ich so etwas von falsch.

Als nächstes kommt dann: "Kann ich zu einer Beerdigung mit eine Trainingsanzug erscheinen, weil ich nach der Beerdigung noch in die Muckibude will?" oder "Kann man zu einem Vorstellungsgespräch bei einer Firma des produzierenden Gewerbes im Blaumann erscheinen, um seine handwerkliche Seite zu betonen?"

Es ist langsam ermüdend, wenn man in einem Forum welches Stilmagazin heißt, seinen klassischen Kleidungsstil andauernd gegen irgendwelche "Zeitgeist-Surfer" verteidigen muß.
 
Ich denke, hier sind eigentlich so gut wie alle der Meinung, dass sie zur einer Hochzeit im Anzug mit entsprechendem Schuhwerk erscheinen würden (und empfehlen dies ja auch dem TE).

Mich stört hier eher, dass das schon wieder in so 'ne "Jeder der sich nicht kleidet wie im Stilmagazin präferiert hat ja eh nur Luft im Sack und Brautpaare, die ihren Gästen nicht mindestens nen dreiteiligen Anzug abverlangen bzw. diesen sonst den Zutritt zu ihrer Feier verwehren sind unkultiviert und tragen zum Untergang des Abendlandes bei"-Richtung geht....

Grüße, der Ted
 
Mich stört hier eher, dass das schon wieder in so 'ne "Jeder der sich nicht kleidet wie im Stilmagazin präferiert hat ja eh nur Luft im Sack und Brautpaare, die ihren Gästen nicht mindestens nen dreiteiligen Anzug abverlangen bzw. diesen sonst den Zutritt zu ihrer Feier verwehren sind unkultiviert und tragen zum Untergang des Abendlandes bei"-Richtung geht....

Wieso "schon wieder"? Ich nehme den hohen Maßstab (die Übertreibung herausgenommen) durchgehend als vorherrschende Meinung wahr und finde diese Meinung auch nicht verkehrt. Im Gegenteil - ich finde es richtig, dass das Forum seinen Maßstab gegen die Gleichgültigkeit verteidigt.

Denn wenn es Menschen gibt, die diese Kleidungsfragen mit "muss jeder selbst wissen, das darf man nicht so eng sehen" beantworten, dann muss es doch auch Menschen geben, die diese Kleidungsfragen mit "es sollte nicht einfach jeder irgendwas anziehen, sondern man sollte sich Gedanken machen und Mühe geben und möglichst einer klassischen Kleidungskonvention folgen" beantworten. Der eine findet das eine richtig, der andere das andere. Ich finde strenge Maßstäbe nicht falsch und es gibt viele Menschen, die sich über klare Antworten freuen.

Im Kaffeeforum gilt ein hoher Maßstab für Kaffee, im Computerforum ein hoher Maßstab für Computer, im Uhrenforum ein hoher Maßstab für Uhren, im Stilforum ein hoher Maßstab für Kleidung. Wer sich in diese Foren begibt, wird mit hohen Maßstäben konfrontiert. Das ist auch gut so, denn wenn diese Foren einfach nur den gedankenlosen "Anything goes" Mainstream reflektieren würden, dann bräuchten wir sie nicht. Um herauszufinden, wie der Mainstream Dinge sieht, muss ich nicht das Internet fragen. Die Welt geht bestimmt nicht unter, weil irgend jemand mit Sneakern zu einer x-beliebigen Hochzeit geht - wer aber im Stilforum fragt, bekommt im Stilforum eine Antwort.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau hier liegt das Problem. Warum muss ich irgendetwas verteidigen? Warum muss ich mich angegriffen fühlen, wenn es Ratschläge gibt, die nicht meinen Vorstellungen entsprechen. Ich denke er weiß nun, dass Anzug und Lederschuhe angemessen sind, aber der Ton und die Vehemenz, mit welcher diese - gegen seinen ausdrücklichen Willen - eingefordert wird nervt.

Wer in einem Internetforum fragt, sollte damit leben können, dass die Antworten vielseitig sein können und zum Teil auch an den Randextrema der Skala liegen. So ist das Leben. Anstatt diese Randextrema zu verteufeln, kann der Threadersteller sich diejenigen Antworten raussuchen, die ihm weiterhelfen. Deshalb sind die Antworten aber nicht falsch.

Trinkt jemand gerne ab und zu mal einen schnellen Kaffee, empfehle ich ihm keine Bezzera, sondern eine Kapselmaschine
Sucht jemand einen guten Office-PC empfehle ich ihm keinen Megatron-X56-Core
Möchte jemand eine Quartz Uhr, rede ich ihm keine Calatrava ein.

Geht jemand ab und zu auf eine Hochzeit, empfehle ich ihm das Höchstmaß an Kleidung, denn für das Brautpaar ist das ein einzigartiger Tag. Und diese Empfehlung werde ich auch dann aussprechen, wenn jemand von vornherein sagt, dass er in einer unschönen Aufmachung hingehen will, da ich diese unschöne Aufmachung unangemessen finde.

Mein Vergleich zum Kaffeeforum sollte lediglich anmerken, dass wir hier nicht über Physik streiten, sondern nur über Kleidung, die von allen hier mit mehr Liebe und Hingabe praktiziert wird als von anderen - ein Hobby bleibt es trotzdem.

Ob man es gut findet oder nicht - während Kaffee und Computer nur Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände sind, gelten in Bekleidungsfragen gesellschaftliche Konventionen. Die Bekleidung wird in der Gesellschaft als Signal interpretiert. Ob der Träger dieses Signal senden möchte, ist irrelevant. Er sendet es. Auf Hochzeiten erst recht. Dessen sollte man sich bewusst sein und das bringt das Forum einem ohne böse Absicht Fragenden schonungslos bei.
 
Ob man es gut findet oder nicht - während Kaffee und Computer nur Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände sind, gelten in Bekleidungsfragen gesellschaftliche Konventionen.

Aber eben auch bei Weitem nicht überall dieselben ;) .

Die Bekleidung wird in der Gesellschaft als Signal interpretiert. Ob der Träger dieses Signal senden möchte, ist irrelevant. Er sendet es. Auf Hochzeiten erst recht. Dessen sollte man sich bewusst sein und das bringt das Forum einem ohne böse Absicht Fragenden schonungslos bei.

Allerdings sind Forenmaßstäbe... nun ja, wie soll ich sagen... nicht immer auch "Realitätsmaßstäbe". Hier werden ja nun teilweise Outfits hochgejazzt, mit welchen die Leute dermaßen übers Ziel hinausschießen "in der Welt da draußen" schon wieder als eher schlecht gekleidet wahrgenommen werden würden.

Wer z.B. in nem Sharp-Cut-Suit mit Hochwasserhosen und bunten Ringelstrümpfen sowie abenteuerlichen Krawatten-Hemd-Einstecktuch-Kombinationen auf eine "normale" Anzugträger-Hochzeit geht, wird dort sicherlich eher als Lachnummer denn als gut gekleidet wahrgenommen (da kann das hier im Forum und im "Gentleman" 1000x mal anders stehen ;-) )

Grüße, der Ted
 
Aber eben auch bei Weitem nicht überall dieselben ;) .



Allerdings sind Forenmaßstäbe... nun ja, wie soll ich sagen... nicht immer auch "Realitätsmaßstäbe". Hier werden ja nun teilweise Outfits hochgejazzt, mit welchen die Leute dermaßen übers Ziel hinausschießen "in der Welt da draußen" schon wieder als eher schlecht gekleidet wahrgenommen werden würden.

Wer z.B. in nem Sharp-Cut-Suit mit Hochwasserhosen und bunten Ringelstrümpfen sowie abenteuerlichen Krawatten-Hemd-Einstecktuch-Kombinationen auf eine "normale" Anzugträger-Hochzeit geht, wird dort sicherlich eher als Lachnummer denn als gut gekleidet wahrgenommen (da kann das hier im Forum und im "Gentleman" 1000x mal anders stehen ;-) )

Da bin ich mir ziemlich sicher, daß die Leute die in ihrer Freizeit etwas bunter daher kommen, wissen was für eine Bekleidung auf einer Hochzeit angemessen ist.
 
So langsam nervt es.
In fast allen Foren, die ich kenne, gibt es zahlreiche FAQ für nahezu jeden Anlass. Das hindert aber keinen, insbesondere neuen User, "seine" Frage dennoch zu stellen, nach dem Motto "Keine Lust zu suchen" oder "Bei mir ist das anders".
Soviel also dazu.

Wieso muss eigentlich stilvolle, konservative, "gute" Kleidung ein Hobby sein? Ich trage Kleidung als Teil und Ausdruck meiner Persönlichkeit, ich verkleide mich nicht. Damit bin ich eine Minderheit, das ist mir angesichts der amorphen Masse von praktisch gekleideten Menschen bewusst. Ich beschäftige mich mit meiner Kleidung, das tue ich aber auch mit Essen, Wein, klassischer Musik, Zigarren - kurz mit Dingen, die für mich eine gewisse Kultur verkörpern. Das ist für jeden anders und ihm völlig unbenommen. Wenn ich gefragt werde, sage ich meine Meinung, bekehren kann und will ich damit niemanden.
Das heutzutage ein Großteil der Bevölkerung in Polyester zu McDonalds schlappt, irgendwelche Ghettorapper für Kulturgut hält und ansonsten irgendwelchen nihilistischen Alltagsritualen frönt ist ein Beleg für das Fehlen dieser kulturellen Werte, die offenbar der heutigen Jugend nicht mehr vermittelt werden.
Die Frage ist doch, wie weit ich mein Niveau herunterschrauben müsste, um massenkompaktibel zu sein und ob ich das überhaupt will.
In einem Stilforum erwarte ich das Pflegen, die Diskussion und den Umgang mit diesen "schönen" Dingen. Natürlich gibt es auch hierbei zahlreiche unterschiedliche Interessen und Strömungen, aber einen kleinsten gemeinsamen Nenner hat man doch, den eigenen Stil.

Das, was der Threadersteller gepostet und gefragt hat, hat weder Stil noch hat der Besuch einer Hochzeit in derartigen Klamotten irgendetwas mit dem zu tun, was ich als akzeptabel empfinden würde. Ob er sich das zu Herzen nimmt oder mich für einen verknöcherten alten Sack hält, ist mir dabei herzlich egal. Er sollte alt genug sein, sich sein eigenes Urteil zu bilden. Und, mit Verlaub, der Einwand, sich in Lederschuhen unwohl zu fühlen, ist sicher eher ein Vorwand oder Unkenntnis. Lustigerweise sind gerade die hippen, toleranten Opportunisten meist die verbohrtesten Eiferer. Sei es drum.
Aber in einem solchen Forum Rechtfertigungen für einen gewissen Lebens- oder Kleidungsstil beibringen zu müssen, den man pflegt und dessentwegen man hier angemeldet ist, das ist ja wohl nicht ernstzunehmen.
 
Aber in einem solchen Forum Rechtfertigungen für einen gewissen Lebens- oder Kleidungsstil beibringen zu müssen, den man pflegt und dessentwegen man hier angemeldet ist, das ist ja wohl nicht ernstzunehmen.
Noch ein Danke extra für das gefettete. Welche Wohltat einmal nicht "wegen dem" lesen zu müssen...
 
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