zr3rs
Well-Known Member
Grppe 4: Regent
So, und als weiteren Punkt möchte ich dann, historisch und didaktisch motiviert, zur Gruppe 4 kommen. Da der Name schon gefallen ist: die sind alle von Regent. Im Sommer 2013 habe ich 4C von der Stange eines örtlichen Herrenaustatters erworben. Gleich das, was hier nicht zur Debatte steht: Stoff und Verarbeitung sind toll, ein wunderbares Tragegefühl (ab und zu bewegt man sich ja auch mal) und meine beiden Frauen lieben es.
Die Länge ist viel besser. Hinterteil ist abgedeckt, sieht nicht mehr aus wie Boyfriend-Hose, hat aber auch nicht Mantellänge. Regel bei mir: Sakkounterkante an Daumennagel (hier immer links, da ich rechts den Auslöser betätige). Wie ich oben schrieb, kann man diese "Daumen"-Regel nicht generalisieren, bei proportional längeren Armen würde das schnell zu viel.
Obwohl das Sakko noch 1 cm länger sein könnte, dominiert die Front des Sakkos die Silhouette in Relation zu der schmalen Hüft/Beinsektion. Es wirkt ein wenig wie ein kantiger Block. Woran liegt das?
Zum ersten an der Schulterform. Wie in Gruppe 1 ist die Schulternaht relativ weit aussen, zwar nicht steif gefüttert, aber doch relativ gerade bauend. Zum zweiten an der Hüftsektion, die ist so gemacht, dass sie die Schulterbreite wieder aufnimmt (so Drop 6). Und zum dritten an der Reverslinie. Oben in Kelchform ("belly", habe ich schon reduzieren lassen), unten dafür relativ geschlossene Abstiche, das ergibt eine Betonung des ganzen Hüftblocks.
Leider kann man weder an der Schulter noch an der Hüfte viel machen. Die Schulter darf nicht schmaler sein (alle 3 sind Größe 50), sonst kommt der Arm raus und Brust und Taille gehen gar nicht mehr. Ich habe versucht, durch Taillierung an 4C die Hüftsektion etwas schmaler zu bekommen, das funktioniert aber nicht, weil das Vorderteil insgesamt durch Einlagen und Abnäher in eine bestimmte Form gebracht wird. Da wollte selbst Regent nicht dran, wäre quasi ein komplett neues Sakko.
Da mir aber die Verarbeitung so gut gefiel, habe ich dann (auch bei einem örtlichen Händler) Regent Maßkonfektion ausprobiert. Das (verunglückte) Ergebnis ist 4B. Ich will nicht die ganze Story erzählen, aber da Regent mittlerweile die Größe 50 der Mode folgend leicht kürzer schneidet, sind wir von der Langgröße mit gleicher Schulter ausgegangen. Das Ergebnis war dann viel zu eng, Regent hat später wieder was ausgelassen (schön dass die Nahtzugaben drin sind), aber das Ergebnis ist, wie die Abstimmung zeigt, unbefriedigend. Die Hüftsektion ist jetzt schmal, da gehörte dann aber eine noch schmalere Taille dazu, und trotzdem sah es dann wegen Schulter und Revers nach starkem Y aus. Die verschiedenen Teile des Sakkos bilden einfach keine harmonische Einheit, die auch zu meinem Körperbau passt.
Am besten gefällt mir (und offensichtlich auch euch) der Anzug 4A, auch Größe 50, vermutlich ein älteres Modell, ganz ohne Änderungen (abgesehen von der Hose, die wurde komplett umgeschneidert). Sakko immer noch minimal zu kurz (fällt beim Anzug weniger auf), Taille gerade noch tragbar. Die oben angesprochene Kantigkeit ist eindeutig vorhanden, passt aber auch zu einem "Business Suit", wenn man mal wieder die Ellenbogen ausfahren muss.
Und damit das nicht zum Regent-Bashing wird: Der Schnitt passt mir einfach nicht ideal, ein Paul Lux würde möglicherweise fantastisch darin aussehen. Der örtliche Händler war schlicht mit dem Thema Maßkonfektion überfordert (definitiv kein Einzelfall). Und vielleicht hätte Regent auch einen passenden Grundschnitt für mich, das habe ich dann aber nicht mehr ausprobiert.
So, und als weiteren Punkt möchte ich dann, historisch und didaktisch motiviert, zur Gruppe 4 kommen. Da der Name schon gefallen ist: die sind alle von Regent. Im Sommer 2013 habe ich 4C von der Stange eines örtlichen Herrenaustatters erworben. Gleich das, was hier nicht zur Debatte steht: Stoff und Verarbeitung sind toll, ein wunderbares Tragegefühl (ab und zu bewegt man sich ja auch mal) und meine beiden Frauen lieben es.
Die Länge ist viel besser. Hinterteil ist abgedeckt, sieht nicht mehr aus wie Boyfriend-Hose, hat aber auch nicht Mantellänge. Regel bei mir: Sakkounterkante an Daumennagel (hier immer links, da ich rechts den Auslöser betätige). Wie ich oben schrieb, kann man diese "Daumen"-Regel nicht generalisieren, bei proportional längeren Armen würde das schnell zu viel.
Obwohl das Sakko noch 1 cm länger sein könnte, dominiert die Front des Sakkos die Silhouette in Relation zu der schmalen Hüft/Beinsektion. Es wirkt ein wenig wie ein kantiger Block. Woran liegt das?
Zum ersten an der Schulterform. Wie in Gruppe 1 ist die Schulternaht relativ weit aussen, zwar nicht steif gefüttert, aber doch relativ gerade bauend. Zum zweiten an der Hüftsektion, die ist so gemacht, dass sie die Schulterbreite wieder aufnimmt (so Drop 6). Und zum dritten an der Reverslinie. Oben in Kelchform ("belly", habe ich schon reduzieren lassen), unten dafür relativ geschlossene Abstiche, das ergibt eine Betonung des ganzen Hüftblocks.
Leider kann man weder an der Schulter noch an der Hüfte viel machen. Die Schulter darf nicht schmaler sein (alle 3 sind Größe 50), sonst kommt der Arm raus und Brust und Taille gehen gar nicht mehr. Ich habe versucht, durch Taillierung an 4C die Hüftsektion etwas schmaler zu bekommen, das funktioniert aber nicht, weil das Vorderteil insgesamt durch Einlagen und Abnäher in eine bestimmte Form gebracht wird. Da wollte selbst Regent nicht dran, wäre quasi ein komplett neues Sakko.
Da mir aber die Verarbeitung so gut gefiel, habe ich dann (auch bei einem örtlichen Händler) Regent Maßkonfektion ausprobiert. Das (verunglückte) Ergebnis ist 4B. Ich will nicht die ganze Story erzählen, aber da Regent mittlerweile die Größe 50 der Mode folgend leicht kürzer schneidet, sind wir von der Langgröße mit gleicher Schulter ausgegangen. Das Ergebnis war dann viel zu eng, Regent hat später wieder was ausgelassen (schön dass die Nahtzugaben drin sind), aber das Ergebnis ist, wie die Abstimmung zeigt, unbefriedigend. Die Hüftsektion ist jetzt schmal, da gehörte dann aber eine noch schmalere Taille dazu, und trotzdem sah es dann wegen Schulter und Revers nach starkem Y aus. Die verschiedenen Teile des Sakkos bilden einfach keine harmonische Einheit, die auch zu meinem Körperbau passt.
Am besten gefällt mir (und offensichtlich auch euch) der Anzug 4A, auch Größe 50, vermutlich ein älteres Modell, ganz ohne Änderungen (abgesehen von der Hose, die wurde komplett umgeschneidert). Sakko immer noch minimal zu kurz (fällt beim Anzug weniger auf), Taille gerade noch tragbar. Die oben angesprochene Kantigkeit ist eindeutig vorhanden, passt aber auch zu einem "Business Suit", wenn man mal wieder die Ellenbogen ausfahren muss.
Und damit das nicht zum Regent-Bashing wird: Der Schnitt passt mir einfach nicht ideal, ein Paul Lux würde möglicherweise fantastisch darin aussehen. Der örtliche Händler war schlicht mit dem Thema Maßkonfektion überfordert (definitiv kein Einzelfall). Und vielleicht hätte Regent auch einen passenden Grundschnitt für mich, das habe ich dann aber nicht mehr ausprobiert.