Weiterbildung --- Was ist sinnvoll für mich?

Ich habe mich nun mit der Donau-Uni Krems einmal beschäftigt, da ja doch immer mehr darauf verwiesen wird. Inzwischen pflegt auch die IHK eine Kooperation mit Krems um den IHK-Betriebswirten einen Master zu ermöglichen.

Was die Anerkennung in der Hochschullandschaft betrifft gibt es aber noch sehr zwiespältige Meinungen. Auch unter den Arbeitgebern.

Von der Ausstattung und den Dozenten soll Krems aber Maßstäbe setzen. Einerseits werfen Kritiker der Uni vor eine Titelschmiede zu sein, nur andererseits sieht man in Krems eine Vorzeigeuni wenn es um die Wissensvermittlung geht. Zudem seien die Dozenten fast alle aus der Wirtschaft und erfahrene Praktiker heißt es.

Kann man mit einem Uni Krems Master auch promovieren (speziell an einer deutschen Uni mit deutschem Doktorvater)? Falls ja, dann ist die Uni für mich voll anerkannt im Hochschulsystem.

Krems ist für deutsche Hochschulen eigentlich brandgefährlich. Nix mit Beamtentum, Uralt-Wiederholung, Massenbetrieb. In so fern gehe ich davon aus, dass Krems primär kritischst beäugt wird, weil die richtig Gas geben und Strukturen gestrafft haben. Zumal man dort im Schnelldurchgang den Bachelor erhält - weil einfach das Material komprimiert ist und man nicht jeden besseren Hauptschüler zum Bachelor-Abschluss durchtragen muss.

Mit einem europäisch anerkannten MBA oder MSC kannst Du an jeder Uni, TH oder dergleichen eine Promotion anstreben. Aaaaber warum willst Du das überhaupt? Und diverse Hochschulen haben am liebsten Doktoranden "aus eigener Zucht". Zumindest an einigen Hochschulen werden aus einem Forschungsauftrag an einen Prof (oder dessen Firma/An-Institut) dann wundersam 5 Doktorarbeiten, aus den 5 Doktorarbeiten werden 25 Diplomarbeiten.....ähm.
 
... Mein bisheriger Werdegang (bin jetzt 32):

+ Realschule
+ Ausbildung Mechaniker
+ 8 Jahre gearbeitet im erlernten Beruf, Montage, Kundenservice, Entwicklung
+ 2 Jahre Weiterbildung zum Techniker
+ 2 Jahre (bis jetzt) als Techniker in der Entwicklung und Produktion, Job ist sicher (soweit man sowas heute noch sagen kann)
Das hört sich doch ganz gut an.

... Nun stehen mir folgende Wege offen ...
Das hört sich bis auf den IHK Betriebswirt nicht gut an, da es von den Genannten bereits ausreichend gibt.

... Meine persönliche Idealvorstellung der anschließenden Anstellung geht in Richtung Kundenberatung, Reisetechniker, Vertrieb. ...
Willst Du Dir das wirklich antuen? Hauptverantwortlich dafür zu sein, dass keine Aufträge rein kommen, obwohl Du an den Parametern selbst nur wenig bis gar nichts stellen kannst?

... Besonders wenn ich in jedem Stellengesuch lese, dass nur noch Bachelor und Master gesucht wird. ...
Quatsch, einfach bewerben. Wenn Du gut bist, spielt das keine Rolle. Wenn Du nicht gut bist, hilft Dir auch der Bachelor oder Master nicht.

... So gesehen ist mein bisheriger Bildungsweg falsch gelaufen und ich hätte nach der Ausbildung gleich auf Studium machen sollen. ...
Lass Dir bitte so etwas nicht einreden. Meiner Ansicht nach ist alles Top gelaufen. Du verdienst gut, bist in einer festen Stellung und weiter wie die meisten, die nach der Ausbildung Studium gemacht haben.

Was ist mit Deinem privaten Umfeld?
Man definiert sich ja nicht nur über die Arbeit.
Vermutlich hast Du jetzt geregelte Arbeitszeiten und wohnst in der Nähe.
Wie sieht das nach Verwirklichung Deiner Fortbildungsziele aus? Sonntag Nachmittag los auf Reise, am kommenden Samstag zurück und die ganze Woche unterwegs. Willst Du das ernsthaft? Wie lange? Machen Frau und Familie das mit?

Wie sieht es mit der Perspektive "Selbstständigkeit" aus? Zu der Überlegung kommst Du ja nach Studium usw. auch irgendwann zwangsläufig.
 
Mit einem europäisch anerkannten MBA oder MSC kannst Du an jeder Uni, TH oder dergleichen eine Promotion anstreben. Aaaaber warum willst Du das überhaupt?

Ich strebe keine Promotion an. Mich hat es nur einmal interessiert wie das so alles ist bzw. funktioniert und ich dachte immer das geht nur als absoluter "Vollakademiker" mit Bestleistungen...

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Das hört sich doch ganz gut an.


Das hört sich bis auf den IHK Betriebswirt nicht gut an, da es von den Genannten bereits ausreichend gibt.

Ich möchte das ja nicht hauptberuflich machen. Es soll nur als eine Zusatzqualifikation dienen. So ist zumindest mein Gedankengang. Zudem soll es auch eine Art GAP-Year sein um einmal über den Tellerrand zu gucken.


Willst Du Dir das wirklich antuen? Hauptverantwortlich dafür zu sein, dass keine Aufträge rein kommen, obwohl Du an den Parametern selbst nur wenig bis gar nichts stellen kannst?

Diese Schattenseite sehe ich natürlich auch. Letztendlich ist meine Wunschrichtung aber mehr mit den Kunden direkt zusammenzuarbeiten, planen nach seinen Bedürfnissen,... Verkaufen will ich eher nix, weil die Jungs immer gleich weg sind vom Fenster wenn die Zahlen nicht stimmen. Zudem bin ich auch nicht der Verkäufertyp.

Quatsch, einfach bewerben. Wenn Du gut bist, spielt das keine Rolle. Wenn Du nicht gut bist, hilft Dir auch der Bachelor oder Master nicht.

So sehe ich das auch. Nur die Betriebe sehen das oft anders. Mir wurde schon gesagt man würde mich sehr gerne nehmen. Fachlich usw. wäre alles in Ordnung und auch von der Person. Nur man habe Probleme damit das ich keinen Studienabschluss habe und man möchte in der Entwicklung nur Leute mit Studium um dem Kunden ein "gutes Gefühl" zu geben. Wobei solche Prestige-Betriebe sowieso nicht meine Welt sind und auch mit dem SGB würde ich da nicht reinkommen. Es ist nur manchmal ernüchternd so etwas gesagt zu bekommen.


Lass Dir bitte so etwas nicht einreden. Meiner Ansicht nach ist alles Top gelaufen. Du verdienst gut, bist in einer festen Stellung und weiter wie die meisten, die nach der Ausbildung Studium gemacht haben.

Ich finde es auch nicht schlecht.

Was ist mit Deinem privaten Umfeld?
Man definiert sich ja nicht nur über die Arbeit.
Vermutlich hast Du jetzt geregelte Arbeitszeiten und wohnst in der Nähe.
Wie sieht das nach Verwirklichung Deiner Fortbildungsziele aus? Sonntag Nachmittag los auf Reise, am kommenden Samstag zurück und die ganze Woche unterwegs. Willst Du das ernsthaft? Wie lange? Machen Frau und Familie das mit?

Die Arbeit sollte natürlich nicht der Lebensmittelpunkt sein und das möchte ich auch nicht. Die geregelten Arbeitszeiten habe ich jetzt überhaupt nicht und das ist auch ein Grund für die Weiterbildung. Ich brauche keine 60 Stunden Woche. Karriere kann auch sein 35 Stunden zu arbeiten mit durchschnittlichem Auskommen. Viel Kohle bringt wenig wenn man keine Zeit hat sie zu genießen. Was die Reisen betrifft meine ich eher mal ein paar Jahre im Ausland zu sein und zu wohnen. Frau + Freundin ist nicht vorhanden. Somit bin ich da ganz flexibel. Hatte ja auch schon daran gedacht einfach mal zwei Jahre wegzugehen in Richtung "work & travel". Nur das macht sich im Lebenslauf wahrscheinlich nicht so gut und ich möchte ehrlich gesagt auch nicht den Bezug zur Technik/Branche verlieren.



Wie sieht es mit der Perspektive "Selbstständigkeit" aus? Zu der Überlegung kommst Du ja nach Studium usw. auch irgendwann zwangsläufig.


Eher weniger! Aber der BWL-Weiterbildungswunsch beinhaltet auch diesen Gedanken.
 
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