... klingt ja super seriös ...
Ist es aber, einfach mal recherchieren, das ist eine staatliche Hochschule, gibt's seit 40 Jahren und sogar die größte Hochschule Europas. Als ich "Open University" das erste Mal gehört habe, fand' ich den Namen auch komisch, aber wenn sie sich stattdessen Milton Keynes University nennen würden, klänge es zwar besser, aber so what.
und sorry, der Excecutive MBA ist ein Abshluss nach dem MBA, quasi postgraduiert.
Das ist falsch. Der Executive MBA ist ein MBA-Substitut für Leute, die keine BWL-Ausbildung, zumindest nicht auf dem Level, haben und in irgendeine Management-Rolle wollen, Leute mit MBA sollten sich lieber nach einer anderen Zusatzqualifikation umsehen, zwei MBAs ist genauso sinnvoll wie zweimal Diplom-Kaufmann zu sein.
Falls irgendwelche ausländischen Unis oder neudeutsche Hochschulen (aka FHs) sowas ohne vorheriges Studium anbieten, kann es nicht wirklich was sein, oder ??
Ich hab den Link gepostet, wenn man sich dafür interessiert kann man sich damit selbst schlau machen. Der Sinn der ganzen Uni ist es akademische Ausbildung für Menschen zugänglich zu machen, die ein Vollzeit-Präsenz-Studium nicht finanzieren können und das ganze ist eben auch "halboffen" für alternative Karrierewege.
Als ich frisch mit der Uni fertig war, dachte ich auch noch, dass nur "richtige" Akademiker echte Menschen sind, inzwischen finde ich es total sinnbefreit, 30-Jährige mit Abi im zweiten Bildungsweg mit Kindern zusammen in irgendein Bachelor-Programm zu schmeißen, wo dann Welten aufeinander prallen.
Auch bin ich der Meinung, dass die Qualität eines akademischen Programms nur marginal dadurch gewinnt, besonders hohe Einstiegshürden zu haben. Klar gibt es Executive MBAs, wo man nur mit Master-Level-Abschluss reinkommt, noch 700 GMAT-Punkte braucht und noch wesentliche Beiträge zur Schaffung des Weltfriedens nachweisen muss. Am Ende macht aber ein gutes Programm auch aus einem "minderqualifizierten" Studenten einen besseren Absolventen als ein schlechtes Programm aus einem akademischen High-Flyer. Auch die OU nimmt aber umgekehrt nicht jeden, der nur zu zahlen bereit ist.
Ehrlich gesagt bin ich bei diesen MBA auch ein bisschen skeptisch. Für mich muss eine Bildungseinrichtung immer noch ein festes Gebäude haben und der Zeugnisstempel ein deutsches "Amtssiegel" sein.
Ich weiß nicht, ob Du Dir die Mühe gemacht hast, den Link anzuklicken und ein bisschen darüber hinaus zu lesen. Die Open University ist ja nichts virtuelles (wie WikiLeaks), sondern hat selbstverständlich ein festes Gebäude, sogar einen ganzen Campus. Wenn Du in der heutigen Welt auf ein "deutsches Amtssiegel" Wert legst, ist Dir das unbenommen. Was immer man vom Bologna-Prozess in der Gesamtschau hält, sind Vorbehalte gegen ausländische EU-Abschlüsse aber eher ein Zeichen für ziemliche Engstirnigkeit? Was spricht gegen einen britischen Abschluss? Dass man damit gleichzeitig belegt, vernünftig Englisch zu können?
Selbst die Fernuniversität Hagen hat eine Niederlassung. Bei der Open University bin ich mir da nicht so sicher.
Das ist nicht schwer rauszufinden. Wie sollte sowas komplett virtuell gehen? Es stimmt aber, dass die da eine etwas seltsame Kommunikationsstrategie haben und wohl am liebsten darstellen würden, dass sie komplett virtuell operieren, was natürlich gar nicht geht.
Weiterhin weiß ich auch nicht was ein Personaler davon hält.
Aber vielleicht bin ich auch nur zu konservativ.
Nochmal zur Einwertung: Open University ist tatsächlich eher so was wie die Fernuni Hagen (allerdings komplett englischsprachig und m.E. schon etwas anspruchsvoller), da sollte man sich jetzt auch nichts vormachen: INSEAD, Bocconi & Co. spielen in einer anderen Liga. Da kommst Du aber mit Deiner Vita nicht in so ein Programm rein.
Wenn ein Personaler die OU nicht kennt, spricht das erstmal gegen den Personaler, ich denke die meisten wissen sie richtig einzuschätzen, im Bankenbereich ist deren MBA und MSc jedenfalls sehr bekannt und wird auch höher gewertet, als ein Diplom aus Hagen.
Von dem her, was Du am 3.11. zu Deiner Situation gepostet hast, scheint mir das sehr interessant, wobei Du wahrscheinlich als erstes noch dieses Professional Certificate of Management machen müsstest, um in den MBA reinzukommen. Ich persönlich halte es für groben Quatsch, Leute mit viel Berufserfahrung trotz wenig akademischem Background in ein normales Programm für Schulabgänger zu werfen. Wer sich auf dem Level weiterentwickeln will, hat zumeist ein ziemlich hohes Maß an Eigenmotivation (was bei Abiturienten häufig nicht so ausgeprägt ist), ist aber umgekehrt ziemlich weit weg von verschultem Lernen, wie es die Bachelor-Programme vorgeben. Deswegen finde ich alles, was sich mehr oder weniger explizit an akademisch "Spätberufene" wendet deutlich interessanter. Ob es da allerdings was mehr technisches gibt, weiß ich nicht, könnte man gerade bei der OU aber sicher auch schauen - ist dann allerdings außerhalb meines Horizonts.
Wenn Du es für so uninteressant hälst, dass Du nicht zumindest mal 60 Minuten aufwenden willst, darüber zu recherchieren, ist es aber vielleicht tatsächlich auch nicht das richtige?