Was trinke ich heute....

Nach kalifornischem Recht sind Abweichungen von 1,5 % in der Deklaration zulässig, wovon wie ich hörte auch reichlich Gebrauch gemacht wird.

Dennoch danke für die Vorstellung dieses interessanten Weines.
Ich verstehe auch absolut was Du meinst mit "Butterbomben ohne jegliche Finesse".
Kleine Anekdote dazu: Von meiner Tour durch Napa Valley war ich am Ende ziemlich ernüchtert (jedoch keineswegs nüchtern) und bin mit zwei Flaschen Dutch Henry Cabernet Franc - Weinessig - für 18$ die Flasche heimgekehrt.

Gefallen - auch landschaftlich - hat mir übrigens das Umqua Valley in Oregon. Klassische Pinot Noir Gegend.
Mein amerikanischer Lieblings-Chardonnay stammt tatsächlich etwas weiter südlich aus dem Silicon Valley von legendären Top-Weingut Ridge in Apple-Cupertino, aber für Kalifornien muss ich da auch mal generell eine Lanze brechen. Chateau Montelena macht z.B. auch im Napa Valley einen phantastischen Chardonnay, schon aus traditioneller Verpflichtung, denn es ist das Weingut, das in den 1970er Jahren die erste Gruppenverkostung haushoch gegen die Franzosen gewinnen konnte. ;) Im Russian River Valley und Carneros, also direkt im Anschluss südlich vom Napa Valley Richtung San Francisco Bay entstehen großartige Chardonnays, die sich vor keinem anderen Weinbaugebiet verstecken müssen.

Das Napa Valley ist natürlich im Kern ein Cabernet-Sauvignon-Gebiet, aber wie man da nur mit Essig zurückkommen kann, bleibt mir ein kleines Rätsel, sofern man nicht nur Weißwein mag. ;)
 
aber wie man da nur mit Essig zurückkommen kann, bleibt mir ein kleines Rätsel
... das ich gerne aufklären mag: Wir sind seinerzeit mit dem Fahrrad von Vancouver nach San Diego gefahren. Unsere Transportkapazitäten waren begrenzt. Der Essig wurde per Post zur Adresse meiner Freundin in Massachusetts versandt. Das allein war (für mich) kurios, weil es verboten war, Alkohol per Post nach Massachusetts zu versenden und wir nachdrücklich versichern mußten, daß es sich um Essig handelt.

Der Essig war megageil (, wenn es mir gestattet ist, mich so ordinär auszudrücken).

Ich fand Oregon einfach spannender. War halt ein subjektiver Eindruck. Die Qualität der Weine aus dem Napa Valley will ich keinesfalls in Abrede stellen. Wer die Gelegenheit hat, sollte unbedingt hinfahren.

Sollte jemand in die Gegend kommen, empfiehlt sich ein Besuch der Jelly Belly Bean Factory. Da wollte ich zwar nicht hin, muß aber zugeben, daß es mir dann doch ziemlich gut gefallen hat.
 
Keine Frage: Wenn man mal vom Wein absieht, ist Oregon spannender als vieles im Napa Valley, das auch etwas touristisch glatt geschliffen rüberkommt.

Heute mal ein kleiner Sprung zum anderen Ende der Welt nach Südaustralien. Neben dem Dead Arm Shiraz ist der Coppermine Road das lagerfähige Flaggschiff von d'Arenberg, ein klassischer, kein bisschen anbiedernder, grober Klotz von hyperkonzentriertem Cabernet Sauvignon, der in dieser (zu) jungen Phase viel Luft braucht, um Spaß zu machen. 18 Monate Barrique, 14,5% Alkohol, in traditioneller Korbpresse gepresst und direkt in den Barriques vergoren, sehr traditionell, Tanninmanagement ist was für Warmduscher. :) Rauchige Noten, Minze, Cassis, nicht allzu süße Maulbeere, Graphit, Jod, Teer, kräftige Adstringenz, massives Tannin hinter der tiefen Frucht- und Gewürzaromatik, Riesenkonzentration, minutenlanger fruchtig-würziger Abgang.

Warum wurde der Schraubverschluss hier schon gedreht? Tanninüberschuss im Wein ist nicht schlimm, solange ein kräftig angebratenes Filetsteak in der Nähe ist, im vorliegenden Fall sogar ein australisches aus dem Hinterland von Brisbane. So ein brutaler Dampfhammer wie der Coppermine Road wird nie ein zart-rotbeeriger Schmeichler werden. Ja, in zehn Jahren wird er etwas weicher sein, aber wer weiß, worauf er sich einlässt, bekommt hier eine ehrliche große Streitaxt statt des Floretts in die Hand bzw. auf den Gaumen gedrückt. Muss auch mal sein. Viel Zahnpasta bereithalten, der färbt die Zähne in ein angenehmes Dark Navy Blue. :)


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Keine Frage: Wenn man mal vom Wein absieht, ist Oregon spannender als vieles im Napa Valley, das auch etwas touristisch glatt geschliffen rüberkommt.

Heute mal ein kleiner Sprung zum anderen Ende der Welt nach Südaustralien. Neben dem Dead Arm Shiraz ist der Coppermine Road das lagerfähige Flaggschiff von d'Arenberg, ein klassischer, kein bisschen anbiedernder, grober Klotz von hyperkonzentriertem Cabernet Sauvignon, der in dieser (zu) jungen Phase viel Luft braucht, um Spaß zu machen. 18 Monate Barrique, 14,5% Alkohol, in traditioneller Korbpresse gepresst und direkt in den Barriques vergoren, sehr traditionell, Tanninmanagement ist was für Warmduscher. :) Rauchige Noten, Minze, Cassis, nicht allzu süße Maulbeere, Graphit, Jod, Teer, kräftige Adstringenz, massives Tannin hinter der tiefen Frucht- und Gewürzaromatik, Riesenkonzentration, minutenlanger fruchtig-würziger Abgang.

Warum wurde der Schraubverschluss hier schon gedreht? Tanninüberschuss im Wein ist nicht schlimm, solange ein kräftig angebratenes Filetsteak in der Nähe ist, im vorliegenden Fall sogar ein australisches aus dem Hinterland von Brisbane. So ein brutaler Dampfhammer wie der Coppermine Road wird nie ein zart-rotbeeriger Schmeichler werden. Ja, in zehn Jahren wird er etwas weicher sein, aber wer weiß, worauf er sich einlässt, bekommt hier eine ehrliche große Streitaxt statt des Floretts in die Hand bzw. auf den Gaumen gedrückt. Muss auch mal sein. Viel Zahnpasta bereithalten, der färbt die Zähne in ein angenehmes Dark Navy Blue. :)


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Hab ich noch im Keller. Fühle mich jetzt ehrlich gesagt ein wenig eingeschüchtert, ob Deiner Beschreibung.
An d'Arenberg bin ich dummerweise seinerzeit vorbei gefahren, was mich heute noch ärgert.
Den Mourvedre von d'Arenberg meine ich hier schon vorgestellt zu haben...

Bin von Deiner Expertise immer wieder beeindruckt.
Zum Wohle!
 
@Ronny : Den 5-Pack hab' ich Dir schon am Samstag geliked, hast Du die alle noch mal, um absolut sicher zu gehen, nachverkostet? Wenn ja, mega! ;) Wie fandest Du denn den Sprudel ganz links? Undosierter Blanc de Noirs könnte meine Kragenweite sein, ich hab' von dem aber noch nie was im Glas gehabt.

Wo wir schon dabei sind, heute bei mir auch Sommerzeit, Sprudelzeit. Einfallsloserweise wieder mal den schon öfter hier erwähnten 2015er Suez Riesling Brut aus GG-Lagen von Reichsrat von Buhl mit 40 Monaten auf der Hefe. Ich warte ja schon darauf, dass sich da mal petrolige Riesling-Noten einschleichen, aber bisher ist da noch vor allem satte Frucht (auch noch die originelle schwarze Johannisbeere) mit nussigem Hintergrund auf kräftigem Säurebett.

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@Ronny : Den 5-Pack hab' ich Dir schon am Samstag geliked, hast Du die alle noch mal, um absolut sicher zu gehen, nachverkostet? Wenn ja, mega! ;) Wie fandest Du denn den Sprudel ganz links? Undosierter Blanc de Noirs könnte meine Kragenweite sein, ich hab' von dem aber noch nie was im Glas gehabt.

Wo wir schon dabei sind, heute bei mir auch Sommerzeit, Sprudelzeit. Einfallsloserweise wieder mal den schon öfter hier erwähnten 2015er Suez Riesling Brut aus GG-Lagen von Reichsrat von Buhl mit 40 Monaten auf der Hefe. Ich warte ja schon darauf, dass sich da mal petrolige Riesling-Noten einschleichen, aber bisher ist da noch vor allem satte Frucht (auch noch die originelle schwarze Johannisbeere) mit nussigem Hintergrund auf kräftigem Säurebett.

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Schon wieder vergessen das ich das Bild schon hatte, war wohl doch die ein oder andere Flasche zu viel.

Die Brause war ziemlich interessant und sehr gut, ich weiß leider nur noch das er nicht wirklich Champagner typisch geschmeckt. Die Einsicht mit der ein oder anderen Flasche zu viel hatte ich ja schon. :D aber er wird sicher nochmal nach gekauft und gewissenhafter getrunken.
 
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