Gleich zum Beginn des Abends ein veritabler Bottlekill.
An der Flasche arbeite ich aber schon länger, die wurde im Februar das letzte Mal bespielt. Whisky ist für mich nur was für die kühlere Jahreszeit.
Klasseteil aus der Speyside mit üppiger heller Frucht, eingelegte Pfirsiche, ein paar rote Johannisbeeren, Zitrusnoten, Vanille, ein Hauch Ingwer, abgerundet durch etwas Apfelkuchen frisch aus dem Ofen. Das waren sicherlich speziell "designte" Hogsheads (also 250l-Fässer, die aus gebrauchten Fassdauben neu zusammengehauen wurden), die nicht nur Ex-Bourbon-Whiskey-Fassbestandteile enthielten, sondern auch ein paar wenige aus anderer Vorbelegung, vermutlich Sherry.
Später am Abend (für so einen Dram braucht man schon seine Zeit) wird dann es dann vermutlich noch mal Sherrybombenalarm geben.
Da kam für 17 Jahre ein richtig krasses Ex-Sherry-Fass zur Anwendung. Bei einem Hogshead mit 250l muss es nicht mal ein 1st Fill Cask gewesen sein, originale Sherryfässer (Butt, Puncheon) haben ja zwischen 500 und 700l Volumen und geben entsprechend langsamer ihre Aromatik ab.
Aber hier kommen dann Pflaumen, Datteln, Rosinen, 70%ige Edelbitterschokolade, Pekannüsse, Sherry-Rancio und Zimt auf den Gaumen, auch hier wieder von einer Speyside-Brennerei, in beiden Fällen ohne Torfrauch-Zugabe. Die Farbe gerät entsprechend auch recht dunkel.