Was trinke ich heute....

Es ist immer sehr interessant, mit welch blumigen Elaboraten Weintrinker ihre Preziosen bedenken. Wo doch selbst "Profis" nicht in der Lage sind, Weiß- von Rotwein zu unterscheiden, geschweige denn in einer Blindverkostung Rebsorten zu unterscheiden. Da bestehen natürlich deutliche Parallelen zu Kleidungsliebhabern, aber die haben im Regelfall nicht so ein possierliches Vokabular.
 
Es ist immer sehr interessant, mit welch blumigen Elaboraten Weintrinker ihre Preziosen bedenken. Wo doch selbst "Profis" nicht in der Lage sind, Weiß- von Rotwein zu unterscheiden, geschweige denn in einer Blindverkostung Rebsorten zu unterscheiden. Da bestehen natürlich deutliche Parallelen zu Kleidungsliebhabern, aber die haben im Regelfall nicht so ein possierliches Vokabular.
Und wie besteht man dann die Sommelier-Prüfung?
 
Ich würde mich nicht als Weinprofi bezeichnen, aber die gängigen Rebsorten kann ich auch bei einer Blindverkostung erschmecken. Die Jahrgänge treffe ich allerdings nicht, da muss man dann James Bond heißen.
 
Es ist immer sehr interessant, mit welch blumigen Elaboraten Weintrinker ihre Preziosen bedenken. Wo doch selbst "Profis" nicht in der Lage sind, Weiß- von Rotwein zu unterscheiden, geschweige denn in einer Blindverkostung Rebsorten zu unterscheiden. Da bestehen natürlich deutliche Parallelen zu Kleidungsliebhabern, aber die haben im Regelfall nicht so ein possierliches Vokabular.



Beim Wein ist es bei dir anscheinend wie bei Kleidung, du hast einfach keinen Geschmack.
 
Also wer das zuverlässig kann (blind rot/weiß, blind Rebsorten, etc), sollte mal bei der Randi Foundation vorbeischauen. :)

Siehe zB hier:
Sogar geschulte Fachleute versagen bei Blindverkostungen regelmäßig bei den scheinbar einfachsten Aufgaben - weshalb das "Oxford Weinlexikon" diese Arbeit als "masochistisch" bezeichnet. Die Blindtrinker scheitern schon daran, die Rebsorten sicher zu differenzieren, und verwechseln Cabernet Sauvignon munter mit Merlot. Selbst den Winzern gelingt es selten, unter vergleichbaren Weinen ihren eigenen herauszuschmecken. Der französische Forscher Gil Morrot setzte 54 Bordeaux-Kennern Weißwein vor, den er rot gefärbt hatte. Bei der olfaktorischen Beurteilung hatte nicht einer den Schwindel bemerkt, wohl aber waren einige des Lobes voll über die intensive Waldbeerennote.
http://m.spiegel.de/spiegel/print/d-63947536.html

Es gibt unzählige solcher Untersuchungen in den verschiedensten Ausprägungen. Ergebnis soweit ich weiß immer gleich: viel heiße Luft.
 
Also ich trinke den Wein, der mir schmeckt und dabei kristallisieren sich schon bestimmte Charakteristika heraus. Mir schmeckt schwerer Rotwein besser als lieblicher Weißwein, usw. Ob ich blind Merlot von Cabernet Sauvignon oder Primitivo von Zinfandel unterscheiden kann, ist mir eigentlich ziemlich egal. Derzeit gefallen mir Riojas ganz gut. Kann nächstes Jahr wieder anders sein. Entscheidend ist, wie das mündet, was auf den Tisch kommt!
 
Das erscheint mir ein sinnvoller Ansatz. Man merkt ja auch immer recht schnell wer einfach gerne Wein trinkt, und wer einfach gerne (dumm) daher schwätzt. Lustig fand ich in dem Artikel das "Etiketten trinken", auch dies ja im Kleidungskontext vorhanden.
 
Es ist bei Wein wie mit allen anderen Dingen: Wenn man sich leidenschaftlich damit beschäftigt und über Jahre viele Erfahrungen sammelt, viele verschiedene Weine oder auch die subtilen Unterschiede gleichartiger Weine für sich entdeckt und versteht, sich mit Macharten beschäftigt, hat in diesem Gebiet eine fundiertere Bewertungsgrundlage für Wein als jemand, der einfach mal den Korken aus irgendeiner Flasche zieht. Die "Fachsprache", die sich beim Wein entwickelt hat, ist natürlich für die Darstellung des Geschmackserlebnisses völlig unzureichend, soll aber dem gleichartig Interessierten zumindest einen Fingerzeig geben, ob er sich gemäß dessen eigener Vorlieben mit einem konkreten Wein beschäftigen soll oder nicht. Es ist also ein verbindendes Element unter Menschen mit gleichem Interesse und kein separierendes, mit dem der "Kenner" sich über die "Banausen" erheben möchte.

Die Tatsache, dass man auf einen solchen Gedanken kommt, entlarvt eher die eigene Vorliebe, sich selbst öffentlich vor anderen zu aufzuspielen. Das sind genau die Leute, mit denen ich privat nichts zu tun haben möchte.
 
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