Die Einhaltung eines ethischen Mindeststandards ist für mich die Grundvoraussetzung, mich überhaupt mit anderen Menschen in eine gemeinsame Diskussion zu begeben, ob virtuell oder von Angesicht zu Angesicht. Den setze ich natürlich erst mal wohlwollend voraus, bis mich ein Gegenüber aus eigenem Antrieb vom Gegenteil überzeugt. Aber sobald er das tut, hilft dann auch keine herausragende Kleidung mehr.
Nach deinen Aussagen dürfte ich somit nicht mehr mit meinen älteren Verwandten sprechen, da diese mit solchen Begriffen groß geworden sind. Wenn das N-Wort einmal fällt, ist das keinesfalls negativ gemeint, oder rassistisch. Gerade im dörflichen Umfeld, so nach meinen Erfahrungen, werden die Begriffe genutzt, da es schon immer so was. Was der Bauer nicht kennt... Ebenso wird beim Bäcker noch das Mohrenkopf-Brötchen oder im Lokal das Zigeunerschnitzel bestellt. Ich glaube kaum, dass das auch nur im Ansatz rassistisch ist..
Diese Menschen aber auf eine Ebene zu heben mit Menschen, die verherrlichende, rechtsextreme oder rassistische Äußerungen tätigen, fände ich falsch.
Rechtsextremismus, Rassismus oder sonstige feindliche Meinungen, sind widerlich, abstoßend und gehören keineswegs in die Gesellschaft. Man sollte aber auch abwägen, wer in dieser Gesinnung beheimatet ist, und wer nicht..
Was mir persönlich immer sehr sauer aufstößt, ist die Tatsache, dass solche Themen seit einiger Zeit immens aufgebauscht werden. Unabhängig, ob es nun der London-Witz, der Japse, falsche Aussagen von Politikern oder der Sohn von Laschet ist, alles wird bis zum Erbrechen diskutiert und wie eine Gans am Weihnachtsabend ausgenommen.
Ich fand die Sprüche von PR immer sehr erfrischend, mit dem Hintergedanken, dass da eine gewisse Satire oder Ironie dahinter war. So lebt es sich auch deutlich einfacher.
Das Motto "Leben und leben lassen", hat mir bisher eine deutliche Anzahl an Bauchschmerzen erspart. Das sollten sich manche hier eventuell mal überlegen..