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Achtung RANT: Weil mir heute die Laus über die Leber gelaufen ist - nicht zu ernst nehmen. :p
Mir fällt hier im WTIH Faden immer mehr auf, wie viele Leute eigentlich massenhaft Einstiegsware ansammeln. [...]

Es ist eine interessante Diskussion, die wir vielleicht öfter mal einstreuen sollten. [...]

Jeder von uns hat eine individuelle Preisschwelle - vorgegeben durch finanzielle Möglichkeiten, Familienverhältnisse oder der Dominanz anderer teurer Hobbys [...]

Danke @IST08 für den Anstoß der Diskussion und @bluesmann für das Aufgreifen. Die Argumentation entwickelt sich nur in unterschiedliche Richtungen. Es geht nicht darum bereits zu Beginn des Garderobenaufbau auf 3-4 RTW-Items zu verzichten und dafür 1 MtM oder gar Bespoke Item zu kaufen. Natuerlich sollte ein gewisser Grundstock vorhanden sein. Allein um eine gescheite Rotation zu ermöglichen und eben nicht beim Tragen des einen teuren Items von Angst und Sorge des Verschleißes geprägt zu sein. Es geht dabei auch nicht darum, von dem Mehr an Geld absurde Upgrades zu kaufen oder die letzten 10% Passform rauszukitzeln, sondern zunächst einmal von 50-60% auf 80-90% zu kommen. Eine preisliche Schwelle kann dabei kein Gegenargument sein. Irgendwoher müssen die 30+ Anzüge oder 100€-Krawatten ja kommen.

Am Ende geht es hierbei um die Relation:
Warum kaufen sich erfahrene Menswear-Jünger Unmengen an Anzuegen oder Schuhen, die allein deshalb nicht verschleißen können, weil sie absurd wenig getragen werden und die noch erhebliches Verbesserungspotenzial in Qualität & Passform haben?
Warum kaufen sich Menswear-Frischlinge Krawatten oder Einstecktücher für mehrere hundert Euro um sie zu 1-2 Anzügen und Hemden zu tragen, bei denen eine ganze Wochenrotation von letzteren so viel kostet wie 1 Tuch-& Krawatten-Kombination? (Und warum wird das hier im Forum so konsequent empfohlen? ;-))
 
Ich kann es teilweise nachvollziehen. Der Preissprung von z.B. SuSu zu höherwertigen Marken ist aber relativ groß. Ich überlege auch desöfteren ob ich mir ein mtm Sakko oder eine mtm Hose machen lassen soll. Dann kostet die Hose aber 330€, schon bei SuSu. Für den Preis kriege ich 2 rtw mit ähnlich gutem Stoff und ähnlich gutem Fall. Und so viele Basics hat man als "Einsteiger" ( < 3 Jahre) oft dann doch noch nicht, dass man wegen Nuancen bereit ist das doppelte auszugeben. Außer das Stilmagazin mit der beiläufigen Erwähnung von "mtm" zu erfreuen und sich Applaus abzuholen hat es dann doch keinen riesigen Mehrwert.

Den Punkt mit Krawatten verstehe ich, aber dort ist es einfach sich einen gewissen "Luxus" zu gönnen, ohne direkt Unmengen an Geld hinlegen zu müssen.
In Total: 60€ Poszetka vs 120€ Shibumi sind zwar 200% des Preises, aber trotzdem "nur" 60€.
SuSu Sakko 259€ vs 700€ [mtm - italienisches rtw (Berg&Berg) sind dann halt mal 440€.
 
Schon schon, nur es ging ja darum ob man statt wo suitsupply Anzügen nicht vielleicht vielleicht 5 hoherwertige kaufen soll, nicht ob man statt 5 suitsupply teilen 5 berg&berg oä erwirbt.
 
Wir sollten an dieser Stelle differenzieren:
Beim Anzug ging es mit dem Upgrade immer um einen Mehrwert an Passform und Stoff. Wenn du eben nicht bei 50-60% Passform stehst, sondern bereits bei 80-90%, ist der Mehrwert, den dir MtM oder gar Bespoke bietet, gering.
Bei Jemandem, der aber eben erst bei 50-60% steht - und davon gibt es im Forum nicht gerade wenig - der hat ja gerade was MtM angeht ein relativ geringes Risiko. Zu dem Zeitpunkt sollte auch schon so viel Grundverständnis von Passform bestehen, dass der 1. MtM Versuch nicht untragbar wird.
Sobald man auch erst einmal in die verfügbaren Stoffwelten von MtM eingetaucht ist, wird der Griff an 3 von 4 RTW-Anzügen unbefriedigend(er) sein.

Bzgl. der Krawatten ging es gerade nicht um die Relation zum Anzug sondern im Vergleich zum Hemd/Kragen.
Was nützt der perfekte Dimple, wenn die Krawatte von einem unschönen Kragen eingerahmt wird?
 
Kommt wahrscheinlich auch darauf an, welchen Grad der Passform man anstrebt. RTW passt mir zwar einigermassen gut, aber es gibt in der Regel zwei, drei Problemstellen, die sich nicht oder nur halbwegs beheben lassen. Es brauchte zwar ein paar Anzüge/Sakkos, um zu dieser Einsicht zu kommen. Jetzt ist für mich aber klar, dass ich mich damit nicht mehr zufrieden geben möchte, auch wenn RTW günstiger ist.

Jemand anders könnte diese Gewichtung anders vornehmen und mit diesen kleinen Schwächen leben. Und dafür halt mehr Stücke kaufen.

Für mich aber ist diese Strategie nicht sehr zielführend. Natürlich gebe ich Bluesman Recht, wenn er darauf verweist, dass auch Variation wichtig sei. Allerdings ist der Grundbedarf für eine sinnvolle Variation in meinen Augen bald einmal erreicht. Käufe darüber hinaus können durchaus etwas kritischer erfolgen.

M.E. ist es teilweise etwas schade ums Geld, das man in den x-ten Anzug gleicher Güte steckt. M.E. lohnt es auch nicht, sich den dritten Oxford von einem Schuhhersteller im unteren Preissegment zu kaufen (ausser vielleicht, man trägt ausschliesslich Oxfords). Oder in das 7. weisse Hemd von CT (die "Liebe" des Forums zu diesen Hemden verstehe ich ohnehin nicht, zumal der absolute Aufpreis in schönere Hemden für fast jeden Anwesenden zu verkraften sein sollte).

Also zusammengefasst, ich habe überhaupt nichts gegen SuSu-RTW und L&M. Jedoch würde ich neben einer Variation der Stücke bald einmal auch eine Variation der Güte ins Auge fassen.
 
Der Diskussion zum Trotz hier mein heutiges Outfit. Ich habe derlei Gedanken auch schon hin und her gewälzt und bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass ich trotz des Wissens, dass eine Variation der Güte sicherlich der nächste Schritt wäre, mich dagegen entschieden habe. Ich habe lieber mehr Variation durch Quantität. Mein Stichwort wäre hier als erstes der Schließpunkt meiner meisten Sakkos. Die Not ist nicht so groß, dass ich es zwangsweise ändern wollen würde. Dies hat tatsächlich ausschließlich monetäre Gründe, da ich meine Gewichtung halt eben anders verteile als andere. Stört mich aber nicht, ich bin trotz Passform=50% ein glücklicher Mensch, weil Kleidung für mich zwar mittlerweile sehr viel, aber in letzter Konsequenz doch nicht alles ist.

Ich wünsche ein erbauliches Wochenende!

Gruß, Oliver

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