Was trage ich heute SammelThread, Teil 2

[Florin]

Auch wenn das mittlerweile überall getragen wird, heißt das nicht, dass das irgendwie gut aussieht oder korrekt ist...

Ist die Frage, ob es gut aussieht, nicht eine Frage des individuellen Geschmacks? Und was die Korrektheit angeht, stelle ich mir immer wieder die Frage, wer definiert, was korrekt ist. Geht man ein wenig in der Zeit zurück, kommt man irgendwann an einen Punkt, an dem ein Anzug mit Krawatte, wie wir ihn heute tragen, ebenfalls nicht korrekt war. Mode, Sitte und Gepflogenheit ist ja nichts statisches, sondern entwickelt sich weiter.

 

[Florin]

Heute vor dem Wochenende nochmal etwas polarisieren...

Gruß, Oliver

Wow. Großartige Kombination. Besonders herausragend finde ich das Einstecktuch.
Von der Nomos ganz zu schweigen … die sähe ich auch gerne an meinem Handgelenk.

 

[d_b]

Heute vor dem Wochenende nochmal etwas polarisieren...

Gruß, Oliver

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Richtig stark. Vor allem, als die Spectators ins Bild kamen! Mit denen an den Füßen ergibt für mich auch die Einheitlichkeit von Krawatte, EST und Strümpfen Sinn. Man will ja niemanden überfordern...
Die Ärmel könnten aber ein Millimeterchen weniger vertragen, oder täuscht das?

 

[Penhaligon]

Damit polarisierst Du nur zwischen denen mit und denen ohne guten Geschmack! Wirklich gut, insbesondere die Kombination aus Krawatte, Strümpfen und EST!

 

[Sebel]

Der Pate von Bochum. Sehr cool.

 

[Has]

Bin da völlig anderer Meinung. Neben den (wahrscheinlich bekannten) Passformproblemen (Schließpunkt, Gesamtlänge, Hose wirkt auf den Bildern irgendwie "flatterig") ist es mir auch hier wieder viel zu viel. So einen Anzug kann man mMn allenfalls mit Loafern (am besten ohne Strümpfe), sommerlichem, aufgeknöpftem (Leinen)Hemd (nicht weiß) und allenfalls neutralem EST tragen. Derzeit sieht es für mich zu sehr nach Fasching aus.

 

[Schlafmützensegler]

Ist die Frage, ob es gut aussieht, nicht eine Frage des individuellen Geschmacks? Und was die Korrektheit angeht, stelle ich mir immer wieder die Frage, wer definiert, was korrekt ist. Geht man ein wenig in der Zeit zurück, kommt man irgendwann an einen Punkt, an dem ein Anzug mit Krawatte, wie wir ihn heute tragen, ebenfalls nicht korrekt war. Mode, Sitte und Gepflogenheit ist ja nichts statisches, sondern entwickelt sich weiter.

Moin,
das kan man so sehen. Und damit sind wir im Bereich der Beliebigkeit. Jeder kann anziehen was er will, natürlich. Damit ist jede Scheußlichkeit dann einfach Geschmacksache.
Wenn wir hier in einem Forum über Herrenbekleidung diskutieren, dann geht es für mich um einen allgemeinen Kanon der Herrenbekleidung, wo eben ein Anzug ohne Krawatte (noch) nicht dazu gehört. Nur weil es von immer mehr Menschen getragen und dann - weil es so schön bequem ist - immer weiter kopiert wird, heißt das nicht, dass das in den allgemeinen Kanon der stilvollen Herrenbekleidung gehört. Nur weil (Stil)Bildungsferne etwas verbreiten, muss das nicht gut sein.
Natürlich möchte ich nicht ausschließen, dass die Entwicklung da mal irgendwann hin geht. So weit sind wir aber glaube ich nicht nicht, momentan wird das nur aus Bequemlichkeit und Unwissenheit so getragen.
VG Olaf

 

[Sebel]

Die Höhe des Schließpunktes finde ich in Ordnung, die Gesamtlänge auch. Die Ärmel sind lang, aber nicht zu lang. Die Hose scheint angenehm locker geschnitten zu sein. Die Spectators passen zum Formalitätsgrad des Anzugs. Das Einstecktuch bringt noch etwas Farbe rein. Für mich ist das recht rund und nicht verkleidet. Für deutsche Sehgewohnheiten halt extravagant ;-)

 

[Sebel]

Moin,
das kan man so sehen. Und damit sind wir im Bereich der Beliebigkeit. Jeder kann anziehen was er will, natürlich. Damit ist jede Scheußlichkeit dann einfach Geschmacksache.
Wenn wir hier in einem Forum über Herrenbekleidung diskutieren, dann geht es für mich um einen allgemeinen Kanon der Herrenbekleidung, wo eben ein Anzug ohne Krawatte (noch) nicht dazu gehört. Nur weil es von immer mehr Menschen getragen und dann - weil es so schön bequem ist - immer weiter kopiert wird, heißt das nicht, dass das in den allgemeinen Kanon der stilvollen Herrenbekleidung gehört. Nur weil (Stil)Bildungsferne etwas verbreiten, muss das nicht gut sein.
Natürlich möchte ich nicht ausschließen, dass die Entwicklung da mal irgendwann hin geht. So weit sind wir aber glaube ich nicht nicht, momentan wird das nur aus Bequemlichkeit und Unwissenheit so getragen.
VG Olaf

Nur weil es bisher so gemacht wurde, muss es nicht gut sein.

 

[Florin]

Moin,
das kan man so sehen. Und damit sind wir im Bereich der Beliebigkeit. Jeder kann anziehen was er will, natürlich. Damit ist jede Scheußlichkeit dann einfach Geschmacksache.

Da würde ich gern zwei Punkte meiner Atnwort etwas differenzieren. Du hattest geschrieben, dass die umgreifende Unsitte, Anzüge ohne Krawatte zu tragen, nicht bedeutet, dass das gut aussieht.
Ob man das als gutaussehend betrachtet oder nicht, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Wenn wir hier in einem Forum über Herrenbekleidung diskutieren, dann geht es für mich um einen allgemeinen Kanon der Herrenbekleidung, wo eben ein Anzug ohne Krawatte (noch) nicht dazu gehört.

Und das war dann in der Tat der zweite Punkt meiner Antwort, wo ich mich fragte, wer denn diesen Kanon definiert. Letztlich ist es ja auch so, dass Evolution nur aus einer Abweichung vom Kanon heraus entstehen kann.[/quote]

Natürlich möchte ich nicht ausschließen, dass die Entwicklung da mal irgendwann hin geht. So weit sind wir aber glaube ich nicht nicht, momentan wird das nur aus Bequemlichkeit und Unwissenheit so getragen.

Genau das ist der Punkt. Die Entwicklung kann ja nur entstehen, wenn einer mal damit anfängt. Und hier schließt sich dann der Kreis zum Anfang: ob man das dann gut findet oder nicht, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks und man darf (und sollte, wenn es einem persönlich wichtig ist) jedem Trend entschieden entgegentreten, indem man selbst es konsequent anders macht. Nur bildet sich Vielfältigkeit heraus.
Ich persönlich finde es übrigens nicht dramatisch, einen Anzug ohne Krawatte zu tragen, würde es selbst aber auch (eher) nicht tun und freue mich an jedem, der Wert auf einen schönen Binder legt.