Was trage ich heute am Handgelenk

Noch jemand der beim Fahren Fotos schießt...

Heute am Arm:
Ein Quarz-Wecker aus den 80ern, weiter gereicht von meinem Vater der sich damals keine Gedanken um mechanische Uhrwerke gemacht hat. Gestern mit einer neuen Batterie wieder flott gemacht.

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Also ich finde die Uhr sehr schön, und der emotionale Wert dürfte die Frage des Antriebs doch sicher überstrahlen.

Ich frage mich ohnehin, wann der Trend zu immer neuen Stahl/Sportuhren zu Ende geht und wieder klassische Dresswatches gefragt sind.

Beste Grüße
R.O.T.
 
Ich finde die klassische Tank-Form auch sehr schön und wenn ich das despektierlich Wecker nenne, ist das keineswegs so gemeint ;)
Ich glaube nicht, dass der Trend auch nur annähernd zum Erliegen kommt, so wie die immer [nach]lässiger werdende Kleidung im Allgemeinen. Mir gefallen die Riesen-Uhren nicht und selbst meine Navitimer aus den 60ern ist zierlich gegen die Modelle die heute auf dem Markt sind und die Nachfrage nach großen teuren Uhren mit Wiedererkennungswert scheint ungebrochen zu sein. More bling for your buck.
 
… Ich frage mich ohnehin, wann der Trend zu immer neuen Stahl/Sportuhren zu Ende geht und wieder klassische Dresswatches gefragt sind.

Beste Grüße
R.O.T.

Der Trend zur Stahl-Sportuhr mit (integriertem) Stahlband ist doch gerade erst so richtig in Schwung gekommen und wird sicherlich noch eine Weile anhalten. Das hat gleich mehrere Gründe:

Zum einen haben sich einige Hersteller des Luxussegments in den vergangenen Jahren überlegen müssen, auch Preiswerteres in die Kollektion aufzunehmen. Das geht argumentativ am besten über das Gehäusematerial (Stahl statt Gold), das natürlich nicht aus Kosten-, sondern technischen Gründen gewählt wird: für eine Sportuhr eben, ob Odysseus, Laureato oder Alpine Eagle …

Damit zielen die Hersteller aber auch auf ein Phänomen des chinesischen Markts, der für das Wohl und Weh der Industrie nun einmal viel wichtiger ist als europäische Kunden: Während man in Asien über viele Jahre vor allem sehr Konservatives und Repräsentatives fürs Büro kaufte (rund und flach am Lederband) trauen sich jetzt nach Beobachtung der Juweliere immer mehr Käufer, auch zu zeigen, dass sie sich Freizeit leisten. Dass dazu in anderen Regionen, in denen Sportuhren schon länger etabliert sind, deren Anteil an den Verkäufen auf bis zu 80 Prozent gestiegen ist, liegt wohl auch am Geschehen auf dem Sammler- und Auktionsmarkt, der sich während der Retro-Welle stärker mit dem Neuuhren-Geschäft verzahnt hat. Das sozial-medial verstärkte Bohei um die Versteigerung markanter Sport-Klassiker – gern mit prominentem, coolem Vorbesitzer – hat bestimmt seine Begehrlichkeits- und stilbildende Funktion. Und es ist kein Geheimnis, dass manch ein Hersteller dort nicht nur beobachtet, welches seiner Produkte eine gute Chance auf eine Neuauflage hätte, sondern das Marktgeschehen aktiv zu beeinflussen versucht, durch verdeckte Ankäufe zu spektakulären Preisen etwa.

Ein wirkliches Problem kann ich in dem Sportuhren-Boom nicht erkennen, zumal die Ausrichtung auf den asiatischen Markt mit dazu beigetragen hat, dass die Gehäusedurchmesser bei den Neuerscheinungen ja schon seit Jahren stark zurückgehen und 40mm längst wieder das Maß für eine markante Sportuhr sind.
Sieht denn hier einer das Segment der Dresswatches vernachlässigt oder ausgedünnt?
Eine der größten technischen Leistungen dieses Frühjahrs war doch die gelungene Industrialisierung der Altiplano Ultimate Concept, galt also einer klassischen Dresswatch.

Und das Interesse an der Stahl-Sportuhr bringt auch dieses Segment technisch wie gestalterisch voran. Nicht zuletzt weil es jetzt endlich komfortable und von den Käufern akzeptierte Schnellwechselsysteme für den Tausch von Stahl gegen Lederband gibt. Und ich finde, zum Beispiel bloß, die Grand Sport Tourbillon von Laurent Ferrier ganz herausragend, den Streamliner-Chrono von H. Moser sowieso. Das darf gern noch weitergehen.
 
Lange macht das schon noch ganz gut ;) ...

Na klar, solange sie nicht ihre Besucher machen lassen …
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Das hier ist das Ergebnis eines vor neun Jahren bei Lange absolvierten Dekorations-Chashkurses, an den mich das Gespräch hier wieder erinnert hat. Die Finissierung ist nur auf den allerersten Blick okay. Tatsächlich habe ich, durch unsorgfältiges Einspannen des Werkstücks, ziemlich unregelmäßige Genfer, äh, Glashütter Streifen in die Platine geschrabbelt und beim Einsetzen der von mir unter strenger Aufsicht thermisch gebläuten Chaton-Schrauben so gezittert, dass mindestens zwei davon voll vergniedelt sind. Die makellose Gravur des Klobens mit meinen Initialen hingegen – stammt natürlich nicht von mir.

:)
 
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