Was trage ich heute am Handgelenk

Sind wir nicht alle Opfer vom Marketing, klar am Ende zeigt eine Rolex, Seiko oder Daniel Wellington nur die Zeit an, aber ein Auto bringt dich auch nur von A nach B oder eine Hose bedeckt auch nur deinen Hintern.
Bei Vintage-Uhren würde ich Marketing als Ursache zuverlässig ausschließen, es sei denn, man ist auch dem Hype der Zeitmaschine schon vorher erlegen. ;)
 
meine 114060 ist vom konzi. Kontakt war supernett, für mich ist sie ein volltreffer, trage sie täglich und bin zufrieden
 
Es handelt sich eigentlich um einen interessanten "BWL Kurs" wenn man betrachtet wo Rolex heute steht.
Bei den Uhren die Durchschnittsverdiener noch erreichen können klar auf Nummer 1.
Als ich mich erstmalig für Uhren interessierte waren Omega und Breitling gleichauf, das behauptet heute sicherlich keiner mehr. Die Rolex Leute können im besten Sinne des Wortes nachhaltig arbeiten. Grundlage des ganzen ist sicher das sie keinen kurzfristigen Zahlendruck haben weil sie sich selbst finanzieren.
Andere Schweizer Werke wie Heuer, Eterna, Zenith, Universal und viele andere sind dagegen zwar noch irgendwie da aber ausser für eine Handvoll Fanboys nicht mehr relevant und sehr viele sind seit der Quarzkrise gar nicht mehr da.
 
Es handelt sich eigentlich um einen interessanten "BWL Kurs" wenn man betrachtet wo Rolex heute steht.
Bei den Uhren die Durchschnittsverdiener noch erreichen können klar auf Nummer 1.
Als ich mich erstmalig für Uhren interessierte waren Omega und Breitling gleichauf, das behauptet heute sicherlich keiner mehr. Die Rolex Leute können im besten Sinne des Wortes nachhaltig arbeiten. Grundlage des ganzen ist sicher das sie keinen kurzfristigen Zahlendruck haben weil sie sich selbst finanzieren.
Andere Schweizer Werke wie Heuer, Eterna, Zenith, Universal und viele andere sind dagegen zwar noch irgendwie da aber ausser für eine Handvoll Fanboys nicht mehr relevant und sehr viele sind seit der Quarzkrise gar nicht mehr da.
Wenn man das alles nur kommerziell und nicht werktechnisch betrachtet, war die Quarzkrise hier der entscheidende Bruch, in dem Rolex als einzige Firma mutig und konsequent mit Mechanik nach vorne geschritten ist. Noch 1969 lag Rolex trotz seines gekonnten Marketings absatzmäßig deutlich abgeschlagen auf Rang 3, vor ihnen Longines (die damals auch noch eigene Werke gebaut haben und ein unabhängiges Unternehmen waren) und auf Rang 1 klar Omega.

Das war der entscheidende Move, denn als mechanische Uhren für Gutsituierte wieder modern wurden, war Rolex durch die zwischenzeitliche jahrzehntelange Kontinuität fertigungstechnisch und von der Präsenz im Markt (Konzessionäre, sichtbare Modelle am Arm der Peer Group von Kaufinteressenten) uneinholbar weit vorn. Alles, was wir von der quantitativen Marktpräsenz von Rolex heute sehen, ist nur eine logische Folge davon.

Aber es gibt dabei ja noch eine andere Ebene: Ich möchte als langjähriger Uhrenliebhaber dafür werben, Uhren nicht nur als beliebige Markengegenstände zu betrachten, bei denen man automatisch die stärkste Marke wählt, weil man sie auf sich strahlen lassen möchte, sondern sich mit einer Uhr inhaltlich und qualitativ zu beschäftigen. Das Internet gibt dazu viel Raum für Information und die horologische Lernkurve ist eher steiler als die sartoriale. Am Ende kann das Ergebnis in der persönlichen Gewichtung der Eigenschaften durchaus ein Rolexmodell sein (insbesondere die Daytona hat z.B. nach wie vor werktechnisch einiges zu bieten), aber die Uhrenwelt ist so viel breiter als das.
 
Ich betrachte es als BWL er, mit Marketing als Fachrichtung eben sehr fasziniert.
Vor allem der sprichwörtliche lange Atem imponiert mir hier sehr.
Das andere Hersteller ganz heiße Schmankerl zu bieten hatten oder haben ist mir klar, da findet sich bei JLC, Heuer oder Zenith, um nur 3 Firmen zu nennen, evtl. viel mehr interssante Technik.
 
Genau die habe ich im Auge und beobachte. Wie stehst Du zu Box&Papers, wenn man keine Wiederverkaufsintention hat? Rolex-Revisionen kann ich trotzdem jederzeit über nen Konzi initiieren, richtig?

im prinzip nicht notwendig. papiere und box etc. sind beim preis interessanter. ohne hast du als käufer ein argument runterzuhandeln.
bei kauf von privaten würde ich auf eine überprüfung/zertifikat beim rolexhändler bestehen.
1. verkäufer machts nicht, dann vergessen
2. verkäufer machts, dann ist dir die sicherheit das geld wert. kostet um die 150 euro.
 
(die einzige echte Ausnahme ist die tatsächlich unverändert gebaute Omega Speedmaster Moonwatch).

Hier würde ich widersprechen, noch nicht einmal die Moonwatch wurde unverändert gebaut.

Wie weiter oben in diesem Thread schon dargelegt, hat Omega wohl erst zum 50. Apollo Jubiläum das Kaliber 321 wieder aufgelegt, das in den an die Apollo-Astronauten ausgelieferten Speedies verbaut wurde.

Ich zitiere mich mal selbst:

[...]Darüber hinaus plant man eine Neuauflage (Replik?) der noch erhaltenen Speedmaster von Gene Cernan (letzter Mann auf dem Mond, Apollo 17).

Siehe:
https://www.hodinkee.com/articles/omega-resumes-production-caliber-321-speedmaster-movement

Als eher Apollo-, denn Omega-Experte finde ich es allerdings interessant, dass die bislang verkaufte „Moonwatch“ im Kern keine ist. Auch die Tatsache, dass ein vermeintliches Traditionsunternehmen ein altes Exemplar aufwändig digitalisieren muss, anstatt auf die Konstruktionszeichungen aus dem Archiv zurückzugreifen, verwundert doch etwas.

Aber vielleicht hat man sich hier an der NASA orientiert, welche die Pläne für die Saturn V angeblich auch nach Projektende entsorgte.[...]

Letztlich wird Dein Punkt dadurch nur um so eindrucksvoller bestätigt.

Beste Grüße
R.O.T.
 
Hier würde ich widersprechen, noch nicht einmal die Moonwatch wurde unverändert gebaut.
[...]
Als eher Apollo-, denn Omega-Experte finde ich es allerdings interessant, dass die bislang verkaufte „Moonwatch“ im Kern keine ist.
Wenn man das 321er Kaliber als Maßstab, dann stimmt das natürlich. Ich hob auf das einfacher konstruierte Nachfolgekaliber 861 ab, das tatsächlich im Wesentlichen unverändert auch noch in den aktuellen Speedmaster Professional tickt. Das 861 war aber nie auf dem Mond, weil die betroffenen Astronauten noch mit den älteren Referenzen ausgerüstet waren, das stimmt. :)

Auch die Tatsache, dass ein vermeintliches Traditionsunternehmen ein altes Exemplar aufwändig digitalisieren muss, anstatt auf die Konstruktionszeichungen aus dem Archiv zurückzugreifen, verwundert doch etwas.
Ich könnte mir vorstellen, dass das mit der bewegten Firmengeschichte zu tun hat. Die Chronographenkaliber von Omega wurden seit der Übernahme 1932 von ihrer 100%igen Tochter Lemania hergestellt. Beide gingen dann letztendlich in der Swatchgroup auf und Lemania wurde am Ende als Firma aufgelöst und als Highend-Werkeschmiede der Marke Breguet zugeordnet. Das 321 war das Lemania 2310 und das wurde noch über einen alten Vertrag an Patek Philippe und Vacheron Constantin als Basis für deren Handaufzugschronographen zugeliefert. Das sah denn bei Patek z.B. so aus.

Nach Auslaufen des Vertrages wurde das Werk nicht mehr produziert. Ob die beschriebene Digitalisierungsaktion nun daher rührte, dass die Originalvorlagen bei Ex-Lemania schon längst eingestampft wurden oder Werkteile heute etwas digitaler mit CAD-Fräsen produziert werden, für die man einfacher mit dem exakten Einscannen realer Vorlagen arbeiten kann, weiß ich am Ende aber auch nicht. :) Sicher ist, dass die romantisierte Uhrenhistorienverklärung, die Uhrenfans die Tränen der Freude in die Augen treibt, vorsichtig ausgedrückt von den Uhrenfirmen nicht in gleicher Weise geteilt wird. Da geht's mehr um other people's money und wie es am reichlichsten den Weg in die Firmenkasse findet. :)
 
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