Was trage ich heute am Handgelenk

Ja, das mag sein, aber das war nicht meine Hauptzielrichtung. Wenn man den Leuten unter die Nase reibt, dass man eine teure Uhr trägt, dann nehmen sie es auch wahr mit allen genannten Konsequenzen, aber in normalen Leben bei entsprechender Schweigsamkeit :) fällt das unter der Manschette niemandem auf. Speziell die o.g. Explorer ist auch visuell so unauffällig, dass ein Nicht-Uhrenfreund sie von sich aus gar nicht als Rolex erkennen würde.

Es gibt gute Gründe, ein Rolex-Modell wegen dessen objektiven Qualitäten (Design, Werk, Historie) tragen zu wollen, und gegen die will ich gar nichts sagen. Aber nicht selten wird sie wegen des "So, heute bin ich ziemlich gut drauf zieh mich schick an, setz 'n Hut auf. Die Rolex tickt. Mann, seh ich gut aus. Hol mir den Kick, den ich absolut brauch'"-Effekts gekauft. ;) Dazu braucht man keine anderen, das spielt sich nur im eigenen Kopf ab. Und wenn das mal so ist, ist man dem Marketing der Firma voll auf den Leim gegangen, denn gute/bessere und hübsche/hübschere Uhren gibt es von anderen renommierten Herstellern zuhauf. Aber es läuft einem dort kein wohliger Schauer über den Rücken, wenn man sich deren Markennamen selber vorsagt. ;)

Kann viele von Deinen und den "Folgeschreibern" genannten Punkte sehr gut nachvollziehen. Ich bin selbst ein großer Freund von Omega und Seiko. Bei Omega insbesondere die Modelle aus den 1960ern Jahren, denn hier gibt es wirklich schöne Dresswatches in klassischeren Größen mit grundsoliden Werken zu - darüber hinaus - auch noch kleinem Preis. Und bei Seiko mag ich gerade die günstigen Sportuhren, die trotzdem mit schwer kaputtbarem Automatik-Werk ihren Dienst verrichten und dabei auch noch gut aussehen. Die Seiko 5 sind ein Wahnsinn, was PLV angeht.

Rolex haben mir trotzdem immer schon sehr gut gefallen. Genervt hat da eigentlich nur Image bei "Nicht-Uhrenfreunden".

Dass eben viele Mitmenschen die Uhren offensichtlich als Luxus erkennen und einem deswegen "Protz", "Angeberei", "Show Off" attestieren, auch wenn man sie nicht deswegen trägt. Aber deswegen von einer Traumuhr nachhaltig absehen? Das kann es irgendwie auch nicht sein.

Was ich anders sehe als Du, ist das Thema Marketing. Wenn man(n) eine Rolex kauft, finde ich es schwer, den Spaß daran völlig unabhängig von der Geschichte der Marke, der Geschichte des Modells zu sehen, und das ist natürlich in Teilen nicht gänzlich vom Rolex-Marketing zu trennen. Gerade bei Rolex, die es ja schon immer geschafft haben, ihre Uhren zu geschichtsträchtigen Momenten den richtigen Leuten an den Arm zu hängen und darauf dann auch ihr Marketing/Image aufzubauen.

Eine Explorer ist eine Uhr mit über 50-jähriger Geschichte, im Design nur unwesentlich verändert. Und das tickt im Kopf mit, wenn die Uhr am Arm tickt. Das finde ich aber ehrlich gesagt nicht schlimm, sondern ist Teil des Spaßes an so einem historischen Wecker. Die Explorer ist eine Ikone, und das ist auch gut so! Empfinde das nicht als "Falle", wie Du sagst. Sollte ich mal 5.000 Euro für eine Uhr ausgeben, finde ich diese "weichen Faktoren" als durchaus mitentscheidenden Kaufgrund.

Sehe es zuletzt wieder ähnlich wie Du: eine der schöne Dinge an der Explorer ist, dass sie im Gegensatz zu ner Sub von den wenigsten Leuten als Rolex erkannt wird. Man kann sich also erfreuen, ohne dass es bei jedem Mitmenschen sofort "Rolex, Rolex, Rolex" im Kopf macht.

So long, Anzugista
 
Kann viele von Deinen und den "Folgeschreibern" genannten Punkte sehr gut nachvollziehen. Ich bin selbst ein großer Freund von Omega und Seiko. Bei Omega insbesondere die Modelle aus den 1960ern Jahren, denn hier gibt es wirklich schöne Dresswatches in klassischeren Größen mit grundsoliden Werken zu - darüber hinaus - auch noch kleinem Preis. Und bei Seiko mag ich gerade die günstigen Sportuhren, die trotzdem mit schwer kaputtbarem Automatik-Werk ihren Dienst verrichten und dabei auch noch gut aussehen. Die Seiko 5 sind ein Wahnsinn, was PLV angeht.

Rolex haben mir trotzdem immer schon sehr gut gefallen. Genervt hat da eigentlich nur Image bei "Nicht-Uhrenfreunden".

Dass eben viele Mitmenschen die Uhren offensichtlich als Luxus erkennen und einem deswegen "Protz", "Angeberei", "Show Off" attestieren, auch wenn man sie nicht deswegen trägt. Aber deswegen von einer Traumuhr nachhaltig absehen? Das kann es irgendwie auch nicht sein.

Was ich anders sehe als Du, ist das Thema Marketing. Wenn man(n) eine Rolex kauft, finde ich es schwer, den Spaß daran völlig unabhängig von der Geschichte der Marke, der Geschichte des Modells zu sehen, und das ist natürlich in Teilen nicht gänzlich vom Rolex-Marketing zu trennen. Gerade bei Rolex, die es ja schon immer geschafft haben, ihre Uhren zu geschichtsträchtigen Momenten den richtigen Leuten an den Arm zu hängen und darauf dann auch ihr Marketing/Image aufzubauen.

Eine Explorer ist eine Uhr mit über 50-jähriger Geschichte, im Design nur unwesentlich verändert. Und das tickt im Kopf mit, wenn die Uhr am Arm tickt. Das finde ich aber ehrlich gesagt nicht schlimm, sondern ist Teil des Spaßes an so einem historischen Wecker. Die Explorer ist eine Ikone, und das ist auch gut so! Empfinde das nicht als "Falle", wie Du sagst. Sollte ich mal 5.000 Euro für eine Uhr ausgeben, finde ich diese "weichen Faktoren" als durchaus mitentscheidenden Kaufgrund.

Sehe es zuletzt wieder ähnlich wie Du: eine der schöne Dinge an der Explorer ist, dass sie im Gegensatz zu ner Sub von den wenigsten Leuten als Rolex erkannt wird. Man kann sich also erfreuen, ohne dass es bei jedem Mitmenschen sofort "Rolex, Rolex, Rolex" im Kopf macht.

So long, Anzugista

schau dich nach einer 114270 um. 36 mm und angenehm flach und leicht. dazu das bewährte oysterlockband. ich war kurz davor die 39 (214270) zu kaufen, aber die war genau so schwer wie meine gmt II.
ich trage seit jahrzehnten rolex und bin von der 36mm explorer mehr als begeistert. vor allem die unauffälligkeit besticht. ian fleming wusste schon, was er trug. hillary hatte sie allerdings angeblich mit weißem zifferblatt auf dem mount everest.
 
Genau die habe ich im Auge und beobachte. Wie stehst Du zu Box&Papers, wenn man keine Wiederverkaufsintention hat? Rolex-Revisionen kann ich trotzdem jederzeit über nen Konzi initiieren, richtig?
 
P.S.: Zur 14270 (Vorgänger, 90er Jahre) liest man, dass hier wg. Tritium eine Patina entstehen kann. Dafür Band klappriger und schlechteres Werk, auch nur unwesentlich günstiger. Bin daher auch bei der 114270 aus den 00ern.
 
Was ich anders sehe als Du, ist das Thema Marketing. Wenn man(n) eine Rolex kauft, finde ich es schwer, den Spaß daran völlig unabhängig von der Geschichte der Marke, der Geschichte des Modells zu sehen, und das ist natürlich in Teilen nicht gänzlich vom Rolex-Marketing zu trennen. Gerade bei Rolex, die es ja schon immer geschafft haben, ihre Uhren zu geschichtsträchtigen Momenten den richtigen Leuten an den Arm zu hängen und darauf dann auch ihr Marketing/Image aufzubauen.
Man kann natürlich ein Produkt kaufen, weil einem das Marketing gefällt, und Rolex ist da seit jeher sehr qualifiziert und hat das Uhrenmarketing nebst der Verwendung eines Uhrenmodellnamens zur besseren Produktansprache quasi erfunden. Da finde ich aber tatsächliche innere Werte interessanter.

Eine Explorer ist eine Uhr mit über 50-jähriger Geschichte, im Design nur unwesentlich verändert. Und das tickt im Kopf mit, wenn die Uhr am Arm tickt. Das finde ich aber ehrlich gesagt nicht schlimm, sondern ist Teil des Spaßes an so einem historischen Wecker. Die Explorer ist eine Ikone, und das ist auch gut so! Empfinde das nicht als "Falle", wie Du sagst. Sollte ich mal 5.000 Euro für eine Uhr ausgeben, finde ich diese "weichen Faktoren" als durchaus mitentscheidenden Kaufgrund.
"Geschichte" ist der dritte Punkt, aus dem man eine Uhr nicht kaufen sollte. :) Im Regelfall ist das nämlich wesentlich vom Uhrenhersteller lanciert und inhaltlich im verkauften Produkt bedeutungslos (die einzige echte Ausnahme ist die tatsächlich unverändert gebaute Omega Speedmaster Moonwatch). Die heutige Explorer hat mit der Uhr, die Hillary 1953 auf dem Mount Everest getragen hat, nur den Namen gemein, sie hat halt ein ähnliches Zifferblatt und keinerlei technische Errungenschaften, die sie in der Produktpalette hervorheben.

Dass ich das nicht oben schon erwähnt habe, liegt daran, dass das Herumreiten auf Uhrenhistorie keine Domäne von Rolex ist, das machen tatsächlich alle Uhrenhersteller nur zu gern, weil Uhrenkäufer darauf abfahren. :) Pikant und unter heutigen Uhrenfans kaum bekannt ist dagegen die Tatsache, dass Rolex von allen namhaften Uhrenherstellern die mit Abstand jüngste Firma ist, die erst mit den 1950er Jahren überhaupt in der Breite bekannt wurde und erst seit der Quarzkrise der dominierende Massenhersteller wurde, der sie heute ist. Das bedeutet, dass es mindestens ein Dutzend anderer bedeutender Hersteller gibt, die bis zu 100 Jahren mehr "Uhrengeschichte" vermarkten können als Rolex sie je erlebt hat. ;) Und komplizierteren Uhrwerkebau sowieso.

Uhrenmarketing versucht gerne "weiche Faktoren" zu konstruieren, die man dann als Image mitverkauft. Eine Uhr zeigt halt nur die Zeit an, das ist vielen zu wenig, um einige Tausender für etwas auf den Tisch zu legen, was in der Produktion eher ein paar Hunderter kostet. Aber das konstruierte Image ist am Ende nur ein Hirngespinst, was bleibt, ist die Uhr am Arm. Und die kann schon toll genug sein, wenn man sie technisch und visuell würdigen kann.
 
Genau die habe ich im Auge und beobachte. Wie stehst Du zu Box&Papers, wenn man keine Wiederverkaufsintention hat? Rolex-Revisionen kann ich trotzdem jederzeit über nen Konzi initiieren, richtig?
Box und Paper sind für Sammler interessant wenn du die Uhr tragen willst ist es egal. Du kannst jederzeit die Uhr beim Konzi oder direkt in Köln bei Rolex revisionieren lassen.
 
Sind wir nicht alle Opfer vom Marketing, klar am Ende zeigt eine Rolex, Seiko oder Daniel Wellington nur die Zeit an, aber ein Auto bringt dich auch nur von A nach B oder eine Hose bedeckt auch nur deinen Hintern.
 
Oben