Ich lese die Slow-Wear Texte sehr gerne und finde sie immer amüsant und locker geschrieben. Bei genauer Betrachtung handelt es sich aber fast ausschließlich um unproduktive Maulerei mit Hang zur Boshaftigkeit.
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Auf die Dauer etwas wenig finde ich.
Alles richtig, bis auf den "lockeren, witzigen Schreibstil". Wenn man sich die Slow Wear, vor allem die Eduardo Feinolini-Artikel (extrem witziger Figurenname,
by the way, hihihoho) einmal in Serie zu Gemüte führt, wird die allzu dick aufgetragene Ironie schnell fade, wie auch die in der Tat vorherrschende "unproduktive Mauerei". Einen etwas eigenartigen Beigeschmack hinterlässt auch die stets negative Betrachtung von Kleidungsherstellern bzw. -marken, sofern diese nicht dem eigenen
inner sanctum möglichst esoterischer und unbekannter Hersteller angehören. Und das, wo doch Herr GB eine Werbeagentur - nein, Verzeihung: ein Unternehmen für Public Relations · Finanz- und Unternehmenskommunikation - betreibt. Ein Schelm wer böses...
Andererseits muß ich nach zumindest überfliegender Lektüre des Buchs inhaltlich in einigen Aspekten zustimmen, was den Schreibstil angeht: Fesselnd ist anders.
Crouchback
PS:
Wie eine alte Jungfer, die sich über das Gebaren der jungen Dinger beklagt.
Wie der Hipster, der seine eigene Bedeutung durch zur Schau getragenen
ennui und Herablassung gegenüber dem langweiligen
mainstream zu bestätigen versucht, würde ich eher sagen.