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S. ist ein aufgeweckter Causeur, wird aber gelegentlich Opfer seiner überbrillanten Metaphern. Eine Fundgrube von Ideen, Meinungen und Reflexionen. Mir als interessiertem Durchschnittsleser erschließen sich nicht alle philosophischen Denkfiguren.
Gewitzt, ironisch, sprachverbuhlt und oft hintersinnig.
Momentan lese ich "Kleine Lichter" von Roger Willemsen - aus keinem vernünftigen Grund, es fiel mir schlichtweg im Buchhandel in die Hände. Es handelt von einer Frau, deren Geliebter im Koma liegt. Sie wiederum erinnert sich an die gemeinsame Liebesgeschichte und spricht ihre Erinnerungen auf Tonbänder.
Bin jetzt ungefähr in der Mitte des Buches angelangt und finde es mittelprächtig. Banales wechselt sich in der Rekapitulation des Liebeslebens mit Tiefgründigem ab - soweit ja nicht unbedingt überraschend, wenn die gewählte Erzähltechnik eben ein Bewusstseinsstrom ist. Manchmal schwingt sich der ganze Gedankenfluss auch zu Metaebenen empor - was nicht selten durchaus selbstgefällig dozierend wirkt. Wäre ich bösartig, würde ich nun glatt behaupten, die Ich-Erzählerin erinnere mich irgendwie an den Autor.