Was ist ein guter Anzug?

Ein guter Anzug ist einer, der mit der Persönlichkeit des Trägers harmoniert. Alle anderen Fragen sind mMn interessant, aber letzen Endes nebensächlich.

Es grüßt
Serge
 
Und was hebt jetzt Eure guten Anzüge von der Stangenware konkret ab?
Ober- und Futterstoff
Schnitte und Pattern
Kragen & Revers
Ärmelansatz
Inlays
Hand- oder Maschinennähte?
.....

Alles ist anders, weil`s eben keine "Stangenware" ist. Von besser oder schlechter möchte ich nicht sprechen, denn das ist oft, gerade was den Schnitt angeht, subjektiv. Die Paßform ist aber jedenfalls besser.
 
Dies bedeutet, dass ein Artikel vergleichbarer, in etwa identischer Qualität von einer bekannten Marke teurer sein muss als der eines unbekannten Herstellers.

Muss er nicht, da vieles wieder über die Stückzahlen rein geholt werden kann. Pauschal kann man da keine Aussage treffen.

Ich kaufe Bekleidung nach ihrem Design. Und wenn ich mich darin wohl fühle und sie über einen dem Preis angemessenen Zeitraum tragen kann, dann ist sie gut.

Einzelne Details sind da mMn. überbewertet. Objektive Kriterien für "gute" Anzüge gibt es wohl kaum. Eher schon solche, um schlechte Anzüge zu erkennen.
Das Problem ist mMn. eher, die Angemessenheit des Preises zu erkennen. Und da kann man sich sicher an aufwändigen Verarbeitungsdetails orientieren. Ob jetzt jedes dieser Details eine höhere Qualität bedeutet wage ich zu bezweifeln.

stay rude
braces
 
Ich denke, ein Anzug ist dann gut, wenn ein positives Gesamtbild aus Passform, Schnitt, Details und gesellschaftlicher Position des Trägers entsteht.
Es gibt ja mehrere Einkommens- und Gesellschaftsschichten, die Anzug tragen wollen/müssen, deshalb gibt es ja auch Konfektion und deshalb ist für gewisse Zielgruppen handwerkliche Verarbeitungsqualität nicht entscheidend für einen "guten" Anzug. Ist ja alles ganz toll, dass in einem Maßanzug 60h Handarbeit stecken, die Einlagen lose sind und sich dem Träger anpassen etc.pp., die 9000 Eier für eine Grundausstattung von 3 Anzügen muss ich als potentieller, täglich tragender Anzugkunde aber erstmal flüssig haben. Und bei einer 3-Anzügerotation im 5-Tageseinsatz dürfte die angebliche längere Haltbarkeit marginal sein.
Beispiel:
Für einen 16-jährigen Bankazubi ist ein vom Änderungsschneider in Form gebrachter C&A/H&M/etc. Anzug in konservativen Farben/Stoffen ein "guter" Anzug.
Für meinen 40-jährigen Kollegen mit Gehalt im unteren 6-stelligen Bereich ist der Anzug mit nachträglich angebrachten, natürlich stets offen getragenen, Ärmelknopflöchern kein "guter" Anzug. Die Armlöcher im Durchmesser eines Mondkraters und die ansonsten miese Passform entlarven den Faker.
Für einen Uni-Absolventen im ersten Job ist, gemessen an Position und Einkommen, ein standard Boss- oder Zegnaanzug mit entsprechender Passform ein "guter" Anzug.
Die Anzüge die ein Herr Reithofer von BMW trägt, sind, unter Berücksichtigung von gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und finanzieller Stellung, keine "guten" Anzüge, da sie einfach nie passen.

Ich will damit natürlich nicht ausdrücken, dass es dem Bankazubi verboten ist, einen Maßanzug zu tragen bzw. dem Rechtsanwalt einen von H&M, aber bevor man anfängt, ein unumstößliches Kriterium zu definieren, sollte man auch die einzelnen Zielgruppen bedenken.

Es gibt also kein schwarz/weiß, es ist alles grau und dieses Forum ist auch ein denkbar schlechter Platz für solch eine Umfrage, da eh alles Fanatiker. Ich dachte auch immer, dass selbst der uninformierte Durchschnittsbürger einen Maßanzug erkennen kann, da diese einfach ein anderes "Flair" ausstrahlen, wenn man sich allerdings die Diskussionen in der Allerweltspresse zur Garderobe von Hr. z. Guttenberg ansieht, habe ich mich wohl getäuscht.
 
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Ein guter Anzug hebt die Stimmung, steigert das Selbstbewusstsein und man findet sich in Schaufensterscheiben gespiegelt smart. Wenn man ein hochgefuehl beim Tragen des Anzugs hat, ist es ein guter.
 
1. Passform (immer die, in der ich mich wohl fühle und die meinem Körpertyp entspricht)
2. Farbe (eine, die mir steht)
2. Tuch (Gewicht, Strapazierfähigkeit, Haptik)
3. Details (Knöpfe, Taschen, Futter etc.)
 
Guter Einwurf. ich gehe einfach davon aus, dass bei Erfüllung der von mir aufgeführten Kriterien auch die Herstellungsweise stimmt. Da ich seit meinem ersten "Regent"-Anzug angefixt bin, rennst Du bei mir offene Türen hinsichtlich Herstellungsart ein. Ich habe den Anzug aber wegen seiner sensationellen Trageeigenschaften gekauft und nicht wegen der Handarbeit oder der losen Konstruktion. Will meinen, die Handarbeit/Konstruktion alleine wäre für mich kein Kaufkriterium. Führt diese aber zu den genannten Vorteilen, dann schon.

Aber (und da bin ich ganz ehrlich) habe ich noch nie nach der Herstellungsethik (ich nenne das jetzt einfach einmal vereinfachend so) eines Kleidungsstückes gefragt. Allerdings nehme ich amüsiert zur Kenntnis, wenn Menschen im "H&M" T-Shirt zur Anti-Globalisierungsdemo gehen...
 
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