Verwandlung eines obdachlosen Veterans

Was juckt mich das Aussehen eines Menschen, wenn er mir sympathisch ist?

Natürlich sollte das niemanden jucken.
Es geht darum, dass wir meistens keine Gelegenheit (aus welchem Grund auch immer) haben herauszufinden, ob jemand sympathisch ist. Das Aussehen einer Person ist eine Art Heuristik, die uns hilft sie einordnen zu können. Allerdings habe ich heute Freunde, die im Laufe der Zeit sich dafür entschieden haben auszusehen wie Idioten. Das ändert natürlich nichts an meiner Freundschaft zu ihnen. Aber würde ich sie nicht schon kennen, würde ich sie wahrscheinlich auch nicht kennen lernen (wollen).

Du willst mir doch nicht ernsthaft sagen, dass du mit Jim Wolf am Anfang des Video genauso gerne einen Tee getrunken hättest, wie am Ende. Oder?
 
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Doch, sowas ähnliches mache ich nämlich ab und an mal ;)

Man muss nur die Berührungsängste ablegen, das ist aber reine Lernsache.
 
In welchem Rahmen, wenn ich fragen darf?

Desweiteren ist es trotzdem realitätsfern, die Erscheinungsform als komplett unbedeutend abzustempeln. Das menschliche Gehirn funktioniert so einfach nicht...
 
Kleider machen Leute, das ist eine Binsenweisheit, die brauchen wir hier nicht diskutieren. Aber diese Binse bezieht sich eher auf Menschen, die alle Anlagen für ein erfolgreiches Leben besitzen. Keller hat seine berühmte Geschichte auch so angelegt. Bei dem Veteran geht es aber nicht um einen von gesellschaftlichen Konventionen behinderten im Grunde aber gesunden Menschen.
 
Natürlich darfst du fragen :)

Einmal kenne ich durch meinen musikalischen Background eine (auch relativ "heruntergekommene") Punkrocker, zum anderen habe ich mich auch schon ein wenig für Hilfsprojekt engagiert (klappt leider im Moment nicht aus Zeitgründen). Dazu gibt es hier in der Stadt noch einen Obdachlosen, mit dem ich mich immer unterhalte und ab und an auch etwas zusammen esse, wenn ich ihn sehe. Da hat sich quasi eine kleine (zugegeben oberflächliche) Freundschaft aufgebaut.

Dass das Gehirn so nicht funktioniert, da gebe ich dir recht, aber wie gesagt, man kann lernen dagegen zu arbeiten. :)
 
Sebel, damit gehörst du zu einer Minderheit. Das weißt du, oder?

Mein Standpunkt ist nicht: Jeder sollte sich erstmal die Haare kämmen, weil das unsere Gesellschaft zu vorgibt. Basta!

Ich denke eher: Ich glaube, für viele ist das Leben ist einfacher und glückbringender, wenn sie sich an (zB Kleidungs-) Normen halten.
 
Sebel, damit gehörst du zu einer Minderheit. Das weißt du, oder?

Mein Standpunkt ist nicht: Jeder sollte sich erstmal die Haare kämmen, weil das unsere Gesellschaft zu vorgibt. Basta!

Ich denke eher: Ich glaube, für viele ist das Leben ist einfacher und glückbringender, wenn sie sich an (zB Kleidungs-) Normen halten.

Ja das weiß ich :) Es wäre schön, wenn mehr Leute zu dieser Minderheit gehören würden.

Ich habe jetzt von dir auch nicht gedacht, dass du diesen Standpunkt vertrittst. Einfacher ist das Leben dann bestimmt, ob es glückbringender ist lasse ich mal dahin gestellt. ;)
 
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Ich empfand es ebenfalls als abstoßend: weil es suggeriert, dass man eine Kriegstraumatisierung und ein nachfolgend zerstörtes Leben mit einer Frisur und einem Anzug verschwinden lassen kann. Ja klar, es soll die Wiedereingliederungsarbeit dieser Organisation versinnbildlichen, die ja scheinbar den Anspruch hat wesentlich tiefer zu gehen, aber letztlich halte ich diese Visualisierung einer Wiederherstellung von Normalität eben doch für irreführend, banalisierend und ja: triefig kitschig. Vor allem angesichts des tatsächlichen Umgangs der Amerikaner mit ihren Veteranen (ausgerechnet der Kriegstreiber Bush hat Budgetkürzungen für Veteranenprogramme veranlasst - der amerikanische "Menschenmüll", den sein Befreiungskrieg produziert hat interessierte ihn wohl ebensowenig wie das Leben irakischer Zivilisten). Das schreibe ich als (offensichtlich, gell?) emotional von dieser Problematik zutiefst betroffener US-Bürger, der über sein Vaterland in den letzten Jahren sehr erzürnt war.

Gut, dass du es so schön auf den Punkt gebracht hast, dann muss ich das nicht mehr machen.
 
Ich denke eher: Ich glaube, für viele ist das Leben ist einfacher und glückbringender, wenn sie sich an (zB Kleidungs-) Normen halten.

Mit aller größtem Respekt, aber ich hoffe inständig, dass du diese Binsenweisheit bei deiner späteren Profession nicht als Maßstab umsetzt.

Glück hat nichts mit Normen oder gar Kleidung zu tun. Das ist absoluter Blödsinn.
Das Einhalten von Konventionen mag Dinge vereinfachen, aber es führt niemals zu persönlichem Glück. Das kann sogar darin liegen, gegen eben diese zu verstoßen.
 
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