Verbindungsstudent - Traditionsbewusstsein oder ein politisches Statement?

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wobei es nicht so ist, dass es in berlin keine oder sehr wenige verbindungen gibt: es sind sogar 65 stück, davon 46 aktive.

Man nimmt sie aber nicht wahr. Es hat so etwas von Geheimorganisation, in die man eingeführt werden muss. Ich kenne genau einen Studenten, der in einer Verbindung ist.

Man darf auch nicht vergessen, dass in Berlin 140000 Menschen studieren, da gehen kleinere Gruppierungen gerne mal unter.
 
Auch wenn es mir als jemand, der nie eine Uni von innen gesehen hat, nicht zusteht hier mit zu schreiben, möchte ich doch auch auf einen wichtigen Punkt aufmerksam machen.

Verallgemeinerungen, egal aus welcher Ecke und egal in welche Richtung sind niemals Basis einen fundierten, sachbezogenen Diskussion. Begriffe wie Konservatissmus haben per se doch nichts mit Rechtradikalismus zu tun. Das bewahren von Traditionen und Werten auch nicht. Studenten sind auch ein Spiegel der Gesellschaft. Von daher werden, wie in der Gesellschaft ALLE vertretenen Meinungen vorkommen. Vielleicht kann das als Basis der weiteren Diskussion dienen.

Liebe Grüße

Sandro
 
Studenten sind auch ein Spiegel der Gesellschaft.

Aber nur der kleinste Teil der Studenten ist in Verbindungen organisiert. Da muss man schon eine gewisse Affinität zu so einer Gruppe haben, die ja mehr ist, als ein loser Arbeitskreis o.ä.

In meiner (Sub)Kultur sagt man, es ist ein "Way of life". Bei Studentenverbindungen ist das sicher kaum anders.
 
Es liegt mir natürlich fern , jeden Burschenschafter in die rechte Ecke zu stellen. Dass das nicht stimmt, weiss ich aus eigener Erfahrung.

Ohne zu bewerten, möchte ich trotzdem ein Beispiel Anfügen:

Die Vortragsliste der Raczeks Bonn liest sich wie ein Who is Who der Geschichtsrevisionisten und Rechtsaußen: Von Martin Hohmann über Filip Dewinter bis hin zu Reinhard Günzel, General a.d. (Ich erwarte von meiner Truppe Disziplin wie bei den Spartanern, den Römern oder bei der Waffen-SS)

Das ist nur ein Beispiel.

Ich möchte mich aber von linken Mainstream freisprechen. Ich bin Vorstand einer eher konservativen politischen JUgendorganisation, bin im Vorstand der entsprechenden Organisation an der Universität und vertrete die Interessen der konservativen Wählerschaft im Studierendenparlament. Was bei der linken Übermacht nicht immer besonders leicht ist, besonders wenn es seit neuestem ein Antifa Referat gibt.

Um es abzuschließen:

Ich lehne Verbindungen nicht ab, aber sehe bestimmte Tendenzen und Entwicklungen, auch durch familiäre Erfahrung, sehr kritisch.
 
Meine Perspektive ist nicht die von rechtsaußen, falls Du das unterstellen willst!

Nein, ich will Dir gar nichts unterstellen. Ich bin nur auf der Suche nach dem linken Mainstream in Deutschland und kann ihn nicht finden.

Von daher schien es mir wahrscheinlich, dass ich den Mainstream wohl aus einer anderen Perspektive sehe als Du.

Es könnte natürlich auch sein, das sich unsere Definitionen von Mainstream ein wenig unterscheiden.

Grüße,
Frank
 
Es liegt mir natürlich fern , jeden Burschenschafter in die rechte Ecke zu stellen. Dass das nicht stimmt, weiss ich aus eigener Erfahrung.

Ohne zu bewerten, möchte ich trotzdem ein Beispiel Anfügen:

Die Vortragsliste der Raczeks Bonn liest sich wie ein Who is Who der Geschichtsrevisionisten und Rechtsaußen: Von Martin Hohmann über Filip Dewinter bis hin zu Reinhard Günzel, General a.d. (Ich erwarte von meiner Truppe Disziplin wie bei den Spartanern, den Römern oder bei der Waffen-SS)

Das ist nur ein Beispiel.

Das kann ich bestätigen. Als ich von dem Vortrag "Ein Kunststaat ohne Berechtigung: Belgien" von Philip Dewinter las, musste ich allerdings lachen. Wenn sich die Meinung dieses Herrn durchsetzt, wird es ja vielleicht doch noch was damit, Eupen und Malmedy heim ins Reich zu holen.:eek:

Es gibt hier in Bonn vier DB-Burschenschaften, bei denen ich mich bei zweien schon persönlich davon überzeugen 'durfte', dass dort zumindest revisionistisches und revanchistisches Gedankengut stark verbreitet ist und auch offen geäußert wird. Noch vor wenigen Wochen habe ich das Haus einer dieser Burschenschaften verlassen, weil ich mir diese - überspitzt formuliert - 'braune Scheiße' einfach nicht mehr anhören konnte.
Die dritte kenne ich ebenfalls, dort fand ich es hingegen angenehm und habe obige Erfahrung absolut nicht gemacht. Mit der vierten DB-Burschenschaft hatte ich noch keinen persönlichen Kontakt, daher kann ich mir kein Urteil erlauben.

Also, auch die DB-Burschenschaften kann man nicht über einen Kamm scheren, dort scheint solches Gedankengut aber durchaus verbreitet zu sein und geduldet zu werden. Und diese Erkenntnis ziehe ich nicht nur aus meinen 'Bonner Erfahrungen', sondern wurde mir so oder ähnlich von Verbindungsstudenten aus anderen Städten bestätigt.
 
Ich bin DB-Burschenschafter und muss diesen dreisten Vorwurf des Rechtsradikalismus entschieden zurückweisen.

Ich habe geschrieben: "Bei Burschenschaften, wo meiner Erfahrung nach auch eher rechtsradikales Gedankengut vorherrscht, dürften Homosexuelle es auch schwieriger haben."

Es sind aber nicht nur meine Erfahrungen, wie folgende Links zeigen: http://www.doew.at/thema/thema_alt/rechts/burschen/burschis.html
https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Burschenschaft_Normannia_Jena
https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Burschenschaftliche_Gemeinschaft#Politische_Verortung

Es gibt aber auch viele Burschenschafter mit anderen Gesinnungen und ich kenne sogar ein paar sehr nette. Problematisch an Burschenschaften ist, dass sie nach ihrer Historie und ihrem Selbstverständnis einen politischen Auftrag haben.
 
Ach, kleiner Tipp für alle Göttinger: Morgen Abend gibt's in der Uni einen Vortrag von "Unter Linken"-Autor Jan Fleischhauer. Mal sehen, wer so meint, dagegen protestieren zu wollen.

Wissen wir schon, wir werden auch da sein. ;)

Die Vortragsliste der Raczeks Bonn liest sich wie ein Who is Who der Geschichtsrevisionisten und Rechtsaußen: Von Martin Hohmann über Filip Dewinter bis hin zu Reinhard Günzel, General a.d. (Ich erwarte von meiner Truppe Disziplin wie bei den Spartanern, den Römern oder bei der Waffen-SS)

Das ist nur ein Beispiel.

Die Marburger B! Rheinfranken wird hin und wieder auch als ganz böse rechts dargestellt und siehe da, man läßt nicht nur sogenannte Geschichtsrevisionisten sprechen --- Klick mich
 
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