Verbindungsstudent - Traditionsbewusstsein oder ein politisches Statement?

[Leo Fischel]

Ich kann eine ähnliche Geschichte berichten:

Ich war vor ein paar Monaten bei einer Studentenverbindung zu Gast. Getragen habe ich ein Rosefarbenes Hemd (mit der Tendenz Richtung Weiß, also ganz dezent) und einen Nachtblauen Anzug. Hab ich mir eigentlich nicht viel bei gedacht und war meiner Meinung nach, dem Anlass entsprechend gut angezogen.

Vor ein paar Tagen ist mir von einem Freund, der dort korporiert ist, nahegelegt worden, dass wenn ich noch mal dort zu Gast sein sollte, bitte auf solche Extravaganzen verzichten möge, weil es in der Verbindung den Conventsbeschluss gäbe, Homosexualität nicht offen nach außen zu tragen.(Ich bin es nicht) Einzelne Mitglieder haben sich nämlich beim Senior (dem Vorsitzenden der Verbindung) beschwert, weil sie das Hemd als anstößig empfunden haben.

Hat zwar wenig mit Führungskräften gemein, aber die Situation ist ähnlich.

Sag mal, was hat den Dein Freund zu dieser Geschichte gesagt? Und wie kann der Mitglied bei solch einem menschenverachtenden Verein sein???

 

[klaus_]

Bei Burschenschaften, wo meiner Erfahrung nach auch eher rechtsradikales Gedankengut vorherrscht, dürften Homosexuelle es auch schwieriger haben.

Ich bin DB-Burschenschafter und muss diesen dreisten Vorwurf des Rechtsradikalismus entschieden zurückweisen.

 

[klaus_]

für die eigene? oder generell?

Der Vorwurf war ja, dass bei Burschenschaften generell rechtsradikales Gedankengut vorherrscht. Ich kann nun nicht in alle Köpfe schauen und ausschließen, dass keiner solche Gedanken hat. Allerdings kann ich versichern, dass es höchstens eine Randerscheinung ist und sicher nicht in irgendeiner Weise "vorherrscht".

 

[Kayoyo]

Es gibt bei den Burschenschaften ganze Dachverbände die Geschichtsrevisionistisch organisiert sind. Eine Randerscheinung ist dies ganz sicher nicht.

 

[1859]

Es gibt bei den Burschenschaften ganze Dachverbände die Geschichtsrevisionistisch organisiert sind. Eine Randerscheinung ist dies ganz sicher nicht.

Und welche Dachverbände wären das?
Als Corpsstudent liegt mir die Verteidigung der Burschenschaft wirklich fern, aber diese Aussage ist meiner Meinung nach überzogen.

 

[donbilbodererste]

@Shop: Ich denke generell. Aber Idioten gibt es immer. Aber leider sind die ein-zwei Ausnahmen der Grund dafür, dass immer alle Leute denken 'Burschenschaftler' (ich weiß, das ist falsch geschrieben und die leute kennen den Unterschied eh nicht...) seien rechtsradikal.

 

[Rheinland]

@Shop: Ich denke generell. Aber Idioten gibt es immer. Aber leider sind die ein-zwei Ausnahmen der Grund dafür, dass immer alle Leute denken 'Burschenschaftler' (ich weiß, das ist falsch geschrieben und die leute kennen den Unterschied eh nicht...) seien rechtsradikal.

Naja, zumindest beim Dachverband der DB sind es aber mehr als ein, zwei Ausnahmen. Es sei denn, Du meinst ein, zwei Ausnahmen pro Stadt und nicht in ganz Deutschland...

 

[Kayoyo]

Die Burschenschaftlichen Dachverbände halten am volkstumsbezogenen Vaterlandsbegriff fest. D.h. Schlesien, Österreich, Elsass-Lothringen usw. werden nicht als Teil eines souveränen Staates begriffen, sondern als Teil des deutschen Vaterlandes.

Das mag nicht rechtsextrem sein. Revisionistisch ist es in jedem Fall.

 

[1859]

Die Burschenschaftlichen Dachverbände halten am volkstumsbezogenen Vaterlandsbegriff fest. D.h. Schlesien, Österreich, Elsass-Lothringen usw. werden nicht als Teil eines souveränen Staates begriffen, sondern als Teil des deutschen Vaterlandes.

Das mag nicht rechtsextrem sein. Revisionistisch ist es in jedem Fall.

Wo steht das? Deine eigene Meinung? "Burschi-Reader" vom Asta? Oder offizielle Aussage der DB/BG?

 

[Change]

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie vorschnell Leute in die rechtsextreme Ecke gestellt werden, wenn sie nur ein wenig konservativer als der linke Mainstream sind. Da reicht es schon, wenn eine Pfadfindergruppe traditionelle Volkslieder singt, darunter Landsknechtlieder. Wohlgemerkt alles Lieder, die weit vor dem WK II entstanden sind !! Da geht dann ein Pfadfinderheim schon mal in Flammen auf... Insofern bin ich bei solchen Anschuldigungen erst mal auf der Seite der Angeklagten, ich gehe davon aus, daß sie in den allermeisten Fällen nicht zutreffend sind. Um die Behauptung überprüfen zu können müsste man die Leute persönlich kennen lernen, es sei denn es ist sowieso offensichtlich (NPD, Nazi-Skinheads und Co...) oder geht aus ihren Schriften hervor.

Gruß Jens