Umschlagmanschetten

Habe die bisherigen Meinungen mit großem Interesse durchgelesen und bin gleichzeitig erstaunt, wie groß die Ablehnung gegen Manschettenknöpfe zur Jeans ist. Ich kann daran überhaupt nichts Abzulehnendes feststellen, denn wenn eine Jeans mit einem Sakko, einer guten Uhr, einem sauberen Hemd und v.a. mit hochwertigen Schuhen kombiniert werden darf - warum dann nicht mit Manschettenknöpfen? Ich bin nicht der Ansicht, dass ausgerechnet an diesem Punkt der Stilbruch einsetzen soll.

Um noch etwas Öl ins Feuer zu gießen: Die "Sportmanschette" wurde zu einer Zeit erfunden, als man in Deutschland noch lange keine Jeanshosen getragen hat. Und wenn man den Begriff "Sport" wirklich ernst nimmt, dann sollte auch diese nicht zur Jeans getragen werden. Spätestens dann läuft man völlig ohne Ärmelverschluss herum. So, jetzt Ihr wieder. :)
 
Naja, Inquisition... Es ist halt die implizite Vorgabe unserer Zeit, das alles irgendwie geht, weil alles irgendwie Geschmackssache ist, jeder irgendwie Geschmack hat und deswegen alles irgendwie toll ist. Die Ergebnisse sind meistens bedauerlich, das kann man in jeder deutschen Großstadt sehen und ich denke, daher rührt auch die Neigung zu einer geschmackspolizeiliche Reaktion auf Anfragen wie diese.

Tragen kann man Doppelmanschette zur Jeans unter gewissen, schon beschriebenen Umständen, aber ich finde es generell eher gestelzt, unnatürlich, unpassend. Die Doppelmanschette ist heute im Alltagsleben viel formeller und daher seltener anzutreffen als zu früheren Zeiten. Das wird zur Jeans nicht so unpassend wie dazu noch Zylinder und weiße Handschuhe zu tragen, aber es würde mir auch so nie in den Sinn kommen.
 
Ich habe Sander`s Idee aufgegriffen und die Interessengemeinschaft "Team Intolerant - Die Piusbrüder des Geschmacks" erstellt. Allerdings gibt es die Mitgliedschaft nur auf Einladung und ich lasse da, glaub ich, erst gar keinen rein.

Wen es trotzdem interessiert:

https://stilmagazin.de/forum/groups/team-intolerant-piusbrueder-geschmacks.html

Verbalinjurien sollten integraler Bestandteil des Abbügelns sein. Gern gesehen ist auch das Hervorheben von orthographischen und/oder grammatikalischen Unzulänglichkeiten durch Fettschrift etc.

Sie Hippie! Nicht nur apostrophiertes Genitiv-s, auch noch falsch apostrophiertes Genitiv-s!

Ich rufe gar nicht mehr zum Königsmord auf, sondern rufe direkt mein eigenes Stil-Talibanat aus!

PS: furorhemmende technische Unzulänglichkeit: einen verfetteten Apostroph erkennt man nicht.
 
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Herrlich.

Um zum Thema zurückzukehren: Ich trage Umschlagmanschetten gerne zur Jeans, dann allerdings nur mit "was drüber" also Pullover oder Jackett. In dieser Kombination zusammen mit der viel zitierten dunklen "cleanen" Jeans finde ich das Zusammentreffen zweier Welten (formelle Umschlagmanschetten - informelle Jeanshose) absolut passabel. Ohne Pullover, also barhemdig, würde ich ein Hemd mit Sportmanschetten wählen.
 
Die Ergebnisse sind meistens bedauerlich, das kann man in jeder deutschen Großstadt sehen und ich denke, daher rührt auch die Neigung zu einer geschmackspolizeiliche Reaktion auf Anfragen wie diese.

Kommen wir doch zum Kern der Sache dieser Stil-Bürgerwehr: Wer soll denn nun das Recht auf Durchsetzung seiner geschmacklichen Irrungen und Wirrungen bekommen? Die Liberalen, die Taliban oder nur Koryphäen des guten Modegeschmackes wie Kalle Lagerfeld und Johny Galliano? Seien Sie versichert, daß die Stilbürgerwehr, welcher Couleur sie auch sein mag, von einem, unter dem Banner der Wolfstatze marschierenden, Heer vernichtet würde. ;)

Ich rate entspannt zu bleiben.
 
Kommen wir doch zum Kern der Sache dieser Stil-Bürgerwehr: Wer soll denn nun das Recht auf Durchsetzung seiner geschmacklichen Irrungen und Wirrungen bekommen?
Nur professionelle Diktatoren denken immer gleich bei ihren Vorstellungen an Machtausübung auf andere. Mir geht es nur um die konstruktive Darstellung eines eigenen klaren Standpunkts. Wenn eine begründete Darstellung gelingt, ist sie auch immer als Teil einer sinnvollen Diskussion zulässig.

Ich rate entspannt zu bleiben.
Entspannt ist mein zweiter Vorname. Deswegen muss ich auch niemand zur Entspannung raten.
 
Nun, warum passen schwarze Turnschuhe nicht zum Anzug ;)

Die einen sagen "das passt nicht"
Die anderen sagen "das gehört nicht"
Und welche sagen "dann erst recht"

Vielleicht sollte man in den modernen Zeiten dann tatsächlich zwischen einem typischen weißen Arbeitshemd und sportlich angehauchten Karo Hemd mit Doppelmanschette nochmal unterscheiden....
Aber wenn du eine Baustellenhose mit einem Bürohemd kombinieren willst,
mach das! Persönlich, als Jünger der Neuzeit^^, finde ich das es "cool" aussehen kann!

Da fällt mir grad ein das ich auch schon mal Jeans+weißes DM-Hemd getragen habe... *Schock!*


Also meine Jeans sind sauber, fein und soweit ich weiß eignen die sich nicht für die Baustelle, zumindest würde ich das nicht machen^^
Natürlich hab ich keine Skaterjeans oder andere irgendwelche extrem weiten bei denen mir die Unterhose/Shorts zur hälfte raushängt. Mal abgesehen davon, dass ich solche Hosen niemals tragen würde, würde ich die niemals mit nem Hend oder gar Manschettenknöpfen kombinieren *würg*.

Ein Ritter oder Jünger möchte ich eigentlich nicht sein. Ich möchte MIR einen Trend setzen und nicht der halben Welt, so egoistisch das klingen mag :D

Die Hosen sind zugegebenermaßen nicht alle dunkel, gibt auch hellblaue.


Eine knallharte Begründung, warum man das nicht machen sollte, gibt es nicht. Ebenso wenig für alle anderen Kleiderregeln, -vorschriften oder -traditionen.

Meiner Meinung nach ist die Kluft einfach zu groß; Doppelmanschetten zu formell, Jeans zu informell.

Genau darum gehts ja. Bis jemand mal auf die Idee kam, wie praktisch es wäre einen Knopf an die Manschetten zu nähen gabs ja nur Manschettenknöpfe. Die waren damals also nicht formell sondern normal (natürlich war ein Hemd als solches dafür schon formell).

Ehrlich gesagt finde ich, dass heutzutage sowieso viel zu selten Manschettenknöpfe benutzt werden, vor allem hier in Deutschland. Da bin ich eigentlich froh wenn die Jugend anfangen würde diese Dinger zu tragen und sei es eben mit Ihren (sauberen) Jeans. Wir wollen ja nicht das sowas edles ausstirbt nur weil generell nur noch legere Kleidung getragen wird :D.


Das Festhalten, nicht nur an Traditionen, sondern auch an einzelnen Tasten, finde ich auch überaus wichtig. Da kann man sonst sehr schnell ein Ausrufezeichen überlesen.


Das finde ich auch. Ich denke aber bevor Traditionen komplett aussterben sollte man sie lieber etwas modernisieren damit diese Traditionen erhalten bleiben.
Im Goldenen Zeitalter (in Amerika) damals ist der Gentleman niemals ohne Anzug und nem Hut aus dem Haus gegangen, egal wohin er ging. Natürlich hat man damals seinen Anzug gebürstet und etwas an der Luft gelassen statt ihn jeden Tag zur Reinigung zu bringen aber man ist wirklich nie ohne Anzug und Hut aus dem Haus. Es war logischerweise aufwändiger als heute, auch Manschettenknöpfe sind aufwendiger als die Praktischen angenähten Knöpfe.

Auch wenn das mit viel Arbeit und Zeit verbunden war, war es ne schöne "Tradition" die es heute nicht mehr gibt. Die Jugend ist nunmal die Zukunft und diese führt Traditionen fort und wenn die diese Traditionen etwas verändern, ist es immernoch besser als sie zu vergessen. Zumal man zu festlichen Anlässen natürlich sowieso nicht mit ner Jeanshose aufkreuzt. Das weiß sogar die Jungend^^

Achja, ich hab das oben beschriebene Zeitalter nie selbst miterlebt zumal das hier durch die Weltkriege sowieso etwas anders zuging^^


Habe die bisherigen Meinungen mit großem Interesse durchgelesen und bin gleichzeitig erstaunt, wie groß die Ablehnung gegen Manschettenknöpfe zur Jeans ist. Ich kann daran überhaupt nichts Abzulehnendes feststellen, denn wenn eine Jeans mit einem Sakko, einer guten Uhr, einem sauberen Hemd und v.a. mit hochwertigen Schuhen kombiniert werden darf - warum dann nicht mit Manschettenknöpfen? Ich bin nicht der Ansicht, dass ausgerechnet an diesem Punkt der Stilbruch einsetzen soll.

Um noch etwas Öl ins Feuer zu gießen: Die "Sportmanschette" wurde zu einer Zeit erfunden, als man in Deutschland noch lange keine Jeanshosen getragen hat. Und wenn man den Begriff "Sport" wirklich ernst nimmt, dann sollte auch diese nicht zur Jeans getragen werden. Spätestens dann läuft man völlig ohne Ärmelverschluss herum. So, jetzt Ihr wieder. :)


Seh ich genauso. Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass ich diese Fragen nur aus Interesse und Neugier gestellt hab, nicht um euren Seegen zu erhalten :cool:.
Dass es aber so überwiegend negativ ankommt hätte ich am Anfang nicht erwartet. Dabei find ich das nicht wirklich schlimmer also ein Sakko mit ner Jeanshose (welchen ich übrigens auch anziehe wenn es das Wetter zulässt).



Sorry für den extrem langen post aber ich hätte nicht gedacht, dass über Nachts so viel Feedback kommt. Find ich gut, dass so viele über das Thema Diskutieren. :D


Achja, das Bild passt hier ziemlich gut, wie ich finde :D

rick.jpg
 
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