Habe ihn heute gesehen und muss sagen, der Film hat mich echt überrascht.
Er war noch schlechter, als ich gedacht habe.
Meine sowieso schon geringe Erwartung hat der Film in jeder Beziehung spielend unterboten. Besonders ärgerlich Mulligan als Daisy, die Erdnuss hat mich schon in Wall Street 2 noch mehr genervt als Shia das Beef, und der ist nun schon die Kackbratze par exellence. DiCaprio macht aus Gatsby einen weinerlichen Jammerlappen, der zwei Stunden in schlechtsitzenden Anzügen vor sich hin schleicht. Toby MacGuire ist als Nick die krasseste Fehlbesetzung seit Aidan Quinn in Predators und die roaring Twenties sind so sexy dargestellt wie ein Toaster. Da habe ich mir mehr erwartet. Einziger Lichtblick: Ms. Baker, die hat aber auch nicht viel zu sagen.
Die Ausstattung ist opulent, erinnert aber mehr an Disneyland als an einen ernstzunehmenden Film und es gibt reichlich CGI - EyeCandy des NY der Zwanziger. Eine dreckige Ecke muss natürlich auch dabei sein, dort schlagen die Klischees Purzelbäume, dafür dürfte Moet Chandon einen guten Teil der Produktionskosten gesponsert haben.
Der Film lehnt sich eher an die erste Verfilmung an als an das Buch, und diese war schon keine gute Buchverfilmung. Die Kostüme sind ganz ok, wenn auch nicht so sorgfältig wie im Film von 1974. Ford ist halt nicht Lauren. Dafür schreibt man 1922 schon mit Kugelschreiber und MB Meisterstück, hat SchlimmFit Klamotten und die Damen sind alle sexy wie ein Handstaubsauger. Was mich wieder zu Carey Mulligan bringt. Wer sich in die verknallt, hat entweder Formaldehyd gegurgelt oder spielt in einem Film mit.
Besonders ärgerlich die Musik, da wird HipHop, wohl um Dynamik zu simulieren, unter die Szenen gelegt, abgelöst von Neo- Charleston. Grauenvoll.
Was gibt es positives zu vermelden? Der Duesenberg war gut, wenn die Fahrszenen auch am Computer gemacht wurden. Das Feuerwerk war nett und der Vorspann war im Art Deco Stil und die Soße dauerte nicht so lange wie Django, war aber dennoch 30 Minuten zu lang.
Gesehen - vergessen. Ein weiterer Beleg, das technische Möglichkeiten und ein gutes Buch nicht dazu führen, daraus mit den aktuellen Knallchargen und beknackten Regisseuren auch einen Film zu machen.
Zur Vorschau gab es dann noch einen Ausblick auf das Remake des Remakes von Superman Reloaded 2.0. - ich ahne fürchterliches.