Einzelhändler sind keine Wechselstuben, vergleich mal die USD-Preise von Apple mit denen in EUR (auch wenn in den USA noch Sales Tax dazu kommt, während die EUR-Preise inkl. USt sind).
SuSu ist ein holländisches Unternehmen, dass in EUR bilanziert. Die Stoffe werden in Europe im wesentlichen mit EUR gekauft, die Sachen werden in China genäht, ich denke die Chinesen nehmen inzwischen auch EUR, wenn man sie fragt. Vielleicht gibt es da auch einen gewissen USD-Anteil.
Dass man das US-Geschäft als in USD betreiben muss, ist von daher schon mal ärgerlich. Wenn ich jetzt heute Ware in die Läden/Lager in den USA legen will, könnte ich zum Tageskurs in USD umrechnen, was ich in EUR kriegen will. Morgen ist das vielleicht zu wenig, who knows. Wenn ich nicht Tagespreise für meine Waren aufrufen will, könnte ich zur nächsten Bank laufen und mir ganz tolle FX-Strategien entwerfen lassen. Da ich den Abverkaufszeitpunkt und damit den Termin der Zahlungsströme nicht kenne, kann ich das nicht mit (günstigen) Swaps oder Futures mit ein paar pbs Spread, sondern ich brauche Swaptions. Swaptions enthalten Optionalität und im FX-Bereich wird sowas ganz schnell ganz teuer. Wenn ich die Kohle mitverdienen muss, um das zu bezahlen, wird's in den USA halt teurer. Alternativ kann ich das Wechselkursrisiko auch "auf Lunge" nehmen, lasse mich dann aber selbst dafür bezahlen, indem ich das draufschlage was ich sonst bei der Bank hätte abliefern müssen.
Der EUR ist nicht deswegen export- oder handelsfördernd, weil Kaufleute keinen Dreisatz könnten, sondern weil die Wechselkursrisiken eliminiert werden.
Konkretes Beispiel: Apple will für das größte iPad Pro in USA USD 1.229, in D EUR 1.379, was netto ca. EUR 1160 entspricht. Das wäre ein Wechselkurs von 1,06 (und wir sind kassa gerade bei 1,18). SuSu will für die günstigsten Siennas hier zB EUR 399, was netto EUR 335 entspricht. In den USA kosten die mE USD 599, was einem Kurs von 1,79 entspricht. Jetzt ist SuSu zwar weiter vom Kassakurs weg als Apple in die andere Richtung, aber wenn wir uns mal die Futures auf den USD anschauen, sieht der Markt eher Aufwertungspotenzial auf den EUR, so dass Absicherung von USD auf Optionsbasis teurer wird, ergo wird der Preis in die Richtung schlechter.
Sie sind wahrscheinlich nicht so teuer, dass es die 1,79 Umrechnungsfaktor wirklich bräuchte, aber ein Riesenanteil der Preisdifferenz ist sicher die Währung.
Ich gehe davon aus, dass Zoll keinen großen Unterschied machen dürfte, da in beiden Fällen wohl die gleichen WTO-Tarife zur Anwendung kommen dürften.