Smartphone ein Muss?

Das ist bei einem Massenphänomen ja nicht zu trennen. Wenn man ein Smartphone nicht wie dort plakativ beschrieben nutzt, wird man mit einem klassischen Mobiltelefon + evtl. Filofax genauso gut zurecht kommen. Natürlich gibt es ein paar Anwendungsmöglichkeiten für den postmodernen Businessnomaden, aber der Kern der Nutzung für die überwiegende Zahl der Anwender ist die, zum kommerziellen Gewinn der "Service"anbieter über ein grafisch hübsch gemachtes Spielzeugmedium viel Lebenszeit mit redundanten Informationen und nichtiger virtueller Pseudokommunikation zu vertun, die man gerade außer Haus und in Gesellschaft wesentlich besser anders nutzen könnte.
 
Das ist bei einem Massenphänomen ja nicht zu trennen. Wenn man ein Smartphone nicht wie dort plakativ beschrieben nutzt, wird man mit einem klassischen Mobiltelefon + evtl. Filofax genauso gut zurecht kommen. Natürlich gibt es ein paar Anwendungsmöglichkeiten für den postmodernen Businessnomaden, aber der Kern der Nutzung für die überwiegende Zahl der Anwender ist die, zum kommerziellen Gewinn der "Service"anbieter über ein grafisch hübsch gemachtes Spielzeugmedium viel Lebenszeit mit redundanten Informationen und nichtiger virtueller Pseudokommunikation zu vertun, die man gerade außer Haus und in Gesellschaft wesentlich besser anders nutzen könnte.

Klar ist das zu trennen, was Du ja in dem obigen Absatz sehr schön machst. Ich finde, ein Smartphone erfordert wie jedes andere Werkzeug oder Medium auch eine gewisse Nutzungskompetenz. Diese ergibt sich aber nicht aus dem Gerät, sondern aus dem Nutzer.
 
Um auf die eigentliche Frage (Smartphone ein Muss) zu beantworten:
Klares Nein, kein Muss. Aber ein klares "Kann". Die Folgefrage sollte eher lauten: wenn ein Smartphone, "Wie"? Also wie verhält man sich stilvoll mit einem Smartphone.
Und da sollte man sich an allgemeingültige Etiquetteregeln halten, wie z.B. kein Telefonieren oder Surfen am Tisch, fragen, bevor man ein Foto schießt, etc.


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Wenn es wie beim letzten Mal läuft dauert es dann noch 6 Monate bis zum Jailbreak. Schade das man darauf angewiesen ist um es sinnvoll zu nutzen.

Dazu hab ich meine eigene Meinung. Ich finde Jailbreaken illegal (auch wenn viele meinen, dass dem nicht so ist, aber ich bin kein Jurist), daher lehne ich das ab. Apple mag seltsame Geschäftsgebaren haben, aber ihr Produkt, ihre Regeln. Wer tief ins OS dringen will, kann ja Android nehmen.
Hat auch was mit Stil zu tun, finde ich.
Ich benutze mein iPhone schon Jahre lang - sinnvoll wie ich meine ;) sogar exzessiv und es leistet mir gute Dienste - auch ohne Jailbreak.


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Klar ist das zu trennen, was Du ja in dem obigen Absatz sehr schön machst. Ich finde, ein Smartphone erfordert wie jedes andere Werkzeug oder Medium auch eine gewisse Nutzungskompetenz. Diese ergibt sich aber nicht aus dem Gerät, sondern aus dem Nutzer.
Wenn man diese Nutzungskompetenz hat (die im Wesentlichen aus planvollem, zielgerichtetem Vorgehen im Umgang mit seinem Umfeld und dem Internet besteht), braucht man das Gerät nicht, weil das Konzept des Smartphones nichts Neues schafft, was es vorher noch nicht auf andere Weise schon gegeben hätte. Es bringt nur das Internet in ein kompakteres, mobileres Format, das eine bessere Improvisationsfähigkeit erzeugt, die man aber im Grunde nicht braucht, wenn man vorher schon gut vorbereitet war oder seine herkömmlichen lokalen Informationsquellen richtig nutzt.

Für alle anderen ist es nur eine weitere Form von Ablenkung von der Realität. Man fühlt sich mehr "connected", ohne dass man genau artikulieren kann, wozu. :)
 
Mit Verlaub, das ist doch Blödsinn.

Beispiel:

Ich warte am Bahnhof auf meinen Zug. Ich verschaffe mir über mein Telefon Informationen oder schreibe eine Email.
Soll ich die Zeit verschwenden, weil ich meine Emails auch zu Hause schreiben kann?

Es gibt mehr als genug Situationen in denen ich mein Telefon benutzen kann, sei es zum Lesen, Surfen, Spielen oder was weiß ich und es absolut niemanden beinträchtig, weil - richtig - niemand da ist.
Mangel an Phantasie. Man kann mit Leuten reden, sein Umfeld erkunden, einen Croissant essen, was auch immer. Leben halt. Die Email ist entweder unnötig oder kann auch später geschrieben werden, ohne dass sich irgendein Nachteil ergibt. Es ist in einem urbanen Umfeld selten wirklich niemand und nichts da. Wenn man wirklich völlig gelangweilt ist, nutzt man das Telefon als Telefon und redet so richtig mit Menschen, die man kennt. :)
 
Diese Einstellung erklärt vieles. ;)
Das hoffe ich doch. :) Die (westliche) Welt ist schon voll genug mit Hektikern, die glauben, sie würden privat und beruflich Mehrwert schaffen, indem sie nur immer schneller und zu jeder möglichen Gelegenheit quasi anonym kommunizieren, Facebook, Twitter, Whatsapp, whatever. Das Gute ist, als Informatiker kann man von diesen Auswüchsen leben. ;)
 
Ich nutze das Telefon fast nur beruflich und möchte nicht mehr darauf verzichten. Das darf jeder anders sehen aber mir erleichtert es das Leben. Ich bin damit unabhängiger und kann meine Zeit mir genehmer einteilen.
Da heute "das Private" und "der Job" sehr oft grob vermischt sind, kann es sogar sein das eine immer und überall Erreichbarkeit und spontane Handlungsfähigkeit von Vorteil sind.

Dennoch sind heute die Menschen hektischer, gestresster und werden auch jünger schneller Krank... Heute ist ja quasi jeder Max Mustermann mit ein bissl Verantwortung unterwegs wie einst die Topmanager :D

Aber, wie immer, es kommt auf den Nutzer an, nicht auf die Gerätschaft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man diese Nutzungskompetenz hat (die im Wesentlichen aus planvollem, zielgerichtetem Vorgehen im Umgang mit seinem Umfeld und dem Internet besteht), braucht man das Gerät nicht, weil das Konzept des Smartphones nichts Neues schafft, was es vorher noch nicht auf andere Weise schon gegeben hätte. Es bringt nur das Internet in ein kompakteres, mobileres Format, das eine bessere Improvisationsfähigkeit erzeugt, die man aber im Grunde nicht braucht, wenn man vorher schon gut vorbereitet war oder seine herkömmlichen lokalen Informationsquellen richtig nutzt.

Für alle anderen ist es nur eine weitere Form von Ablenkung von der Realität. Man fühlt sich mehr "connected", ohne dass man genau artikulieren kann, wozu. :)
Mit Nutzungskompetenz meine ich nicht "wie geht Internet", sondern "wie und warum nutze ich welche Teile oder Aspekte von Medium X; und wann". Das kann man meiner Meinung nach nur für sich selbst klären, da gibt es keine wie oben beschriebene allgemeine Richtlinie. Ob Smartphone oder Tageszeitung ist dann sekundär.
 
Ich möchte jedenfalls nicht in der Firma sitzen und auf ein Fax warten wenn ich genausogut gehen kann und das Fax als Mail auf mein Handy bekomme.
Um das mal als Aufhänger zu nehmen: Wenn Du das Fax als Mail in Dein Postfach bekommst, auf das Du irgendwann mit Deinem Notebook nach Lust und Laune noch mal per VPN von wo auch immer zugreifst, wäre das dann prozesstechnisch so ein Unterschied? Das Verschwimmen von Arbeits- und Freizeitgrenzen ist aber bei beiden Varianten problematisch.

Wenn man sich in den Rhythmus einer Maschine synchronisiert, den ein anderer eingestellt hat, dann arbeitet man auch im Rhythmus der Maschine unabhängig davon, ob das für den konkreten Anwendungsfall überhaupt sachlich sinnvoll ist. Darüber nachzudenken, was eine angemessene (und gleichzeitig auch tatsächlich messbar und nicht nur vom Arbeitgeber gefühlt) produktivitätssteigernde Einbindung des Menschen in solche Workflow-Prozesse ist, ist eine gesellschaftliche Aufgabe und keine, die Arbeitgeber und Informatiker für alle anderen entscheiden sollten, weil die gerade so ein hippes Spielzeug mit toller grafischer Benutzerführung in der Hand halten.

Ich will jetzt auch nicht wie ein IT-Kulturpessimist klingen, der bin ich schon berufsbedingt gar nicht. Mir fehlt im Smartphone nur bisher die zusätzliche Smartness, die verschiedenste andere existierende mobile Geräte nicht sowieso schon hatten. :) Natürlich ist eine allgemein nutzbare Killerapplikation in Form redaktionell validierter und laufend auf Sinnhaftigkeit und nicht nur auf Werbung gepflegter lokaler Services durchaus denkbar. Diese sollten auch den Datenschutzgedanken ernst nehmen und nicht das Geschäftsmodell haben, zu der Erstellung von Bewegungsprofilen von Usern über deren Standortbestimmung beizutragen. So etwas wird letztendlich nur über Nutzungsgebühren für geschlossene Services realisierbar sein, die natürlich die derzeitige Smartphone-Spielergruppe nicht bezahlen möchte, weil sie sie mehrheitlich sowieso nicht zwingend braucht. ;)

Im Enterprise-Bereich sind Spezialanwendungen immer denkbar, wobei die dann eher in den Tablet- als in den Smartphone-Bereich zielen. Systemadministratorencockpits, Offline/Online-Bestellsysteme für Vertriebsaußendienstler wie z.B. Pharmareferenten, Vor-Ort-Check-Applikationen für Fahrzeugausrüstung und Fahrerqualifikation bei der Gefahrgutverladung, Acceptance-Test-Applikationen für Neubaubegehungen und -abnahmen (ebenso bei der Abnahme großer Maschinen wie z.B. Flugzeuge, Gasturbinenkraftwerke etc.), alles halt, wo eine größere Mobilität, als sie ein Notebook geben kann, nützlich ist und eine direkte Anbindung vom Standort in interne Firmensysteme (z.B. ERP für Ordering, Kontraktmanagement, Logistik/Supply Chain Management, je nach Anwendungsfall) gewünscht ist.

Das ist aber gemessen an der tatsächlichen öffentlichen Smartphone-Nutzung ein lächerlich geringer Anteil, wo die erheblichen Kosten für Gerätebeschaffung, -Wartung und Betriebsgebühren auch produktiv sinnvoll eingesetzt sind. Bei privatem Einsatz sehe ich den Gewinn primär bei Apple, Samsung & Co. mit zusätzlichem Entfremdungspotenzial zwischen Benutzer und realem Umfeld, wie man es in dem skurrilen Video weiter oben beobachten kann.

@umagaur: Um nach diesem langen Rant die Kurve wieder zurück zu bekommen :): In den vorletzten Absatz würde ich Deine Anwendungsfälle bzgl. Systemausfallwarnung grob einordnen, natürlich kann das eine sinnvolle Anwendung sein.
 
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