Der untypische Charakter deutscher Whiskys kommt wohl von der für solche Brände untypischen Brennblasen-Bauart. Da die meisten hiesigen Whiskys von Obstbrennern hergestellt werden, und auch Lantenhammer ist einer, werden fast immer die typischen Obstbrennblasen verwendet.
Dazu hat
Horst von Whisky.de geschrieben:
Das Hauptproblem ist für mich die verwendete Brenneinrichtung. Bei den 120 deutschen Teilzeit-Whiskybrenneren kommen in 117 Fällen Obstbrennblasen zum Einsatz. Die haben vor allem den Nachteil, dass sie die Fruchtaromen - wie sich das gehört - extrem verstärken. Damit kommen die meisten dieser Whiskys als Gerstler auf den Markt. Die Fruchtkomponente ist für einen WHisky viel zu stark.
Treffender kann man es nicht ausdrücken. Edradour z. B. hat mit einer Washstill 4.218 l und einer Spritstill 2.179 l die untere Grenze der zulässigen Größe für ortsfeste Brennblasen in Schottland erreicht. Bei Slyrs dagegen hat die Wash Still 1500 l und die Spirti Still 300 l. Neben der geschmacksbeeinflussenden Größe sind auch die Köpfe und Kondensatoren der Brennblasen sind vollkommen anders konstruiert. Stetig verjüngend bei schottischen, zwiebelförmig bei den Obstbrennblasen. Der Reflux ist bei beiden Modellen anders, die geschmacksbestimmenden Ester werden in unterschiedlichen Zusammensetzungen abgetrennt.
http://www.whisky.de/archiv/internat/slyrs/still.htm
Der Grund ist wohl der, dass sich selbst Slyrs zu Anfang nicht sicher war, ob das Geschäft mit dem Gerstler ein Erfolg wird. Im schlimmsten Fall hätte man aus Slys eine weitere Obstlerbude gemacht.