Slyrs bayerischer Whisky

Andreas Gerads

Stilmagazin-Inhaber
Habe eine Flasche Slyrs Whisky (bayerischer Whisky) geschenkt bekommen, kennt den von euch schon jemand? Finde die Idee recht interessant, aber ich vermute mal das Thema Whisky aus Bayern polarisiert. :o
 
Ist durchaus einen Versuch wert. Ich habe mir mal die Destillerie angesehen, das ist amtlicher Whisky, würde ich sagen. Slyrs ist natürlich noch recht jung, da muss man Abstriche machen.

Eine zeitlang hatte ich immer eine Flasche da, weil man ihn Gästen ganz gut als "Exoten" anbieten kann und er wirklich ordentlich schmeckt, ohne in ein Extrem zu gehen. Slyrs hat meiner Erinnerung nach allerdings eine leicht süßliche Note, die an weiße Schokolade erinnert.
 
Dürfte mit der bekannteste deutsche Whisky sein. Ich finde ihn sehr gut - aber für die Preisklasse in der er verkauft wird nicht gut genug. Da bekommt man aus Schottland ein deutlich besseres PLV. Aber einem geschenkten Gaul... Viel Spaß damit!
 
Da ich sehr viel im Oberland unterwegs bin trinke ich den SLYRS immer wieder (gerne), man kommt dort fast nicht um ihn herum.
Ich finde das Ergebnis was Produkt, Marketing, Präsentation etc. angeht aber auch rundum gelungen.
Und unbezahlbar ist er ja auch nicht.
 
Als ich kürzlich in Tübingen war, entdeckte ich in einem Schaufenster diesen schwäbischen Whisky:

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Leider hatte der Laden zu, sonst hätte ich eine Flasche mitgenommen.

Diesen, oder einen anderen, der aber aus dem tiefsten Schwarzwald kam, habe ich auch schonmal getrunken und fand ihn ziemlich gut.
War als Verdauerle auf ein trad. Kuttelgericht gedacht, aber wesentlich besser als ein normaler "Verdauungsschnaps". Müßte ich nochmal rausgooglen.
 
Ich finde schön, dass die Allgemeinheit hier so aufgeschlossen ist, finde den Slyrs auch nicht schlecht, mein Herz hat er aber nicht erobert. Es gibt ihn auch als Whiskey-Likör, da geht er stark ins Vanillige, das fand ich fast interessanter (für einen Likör).
 
Da ich meine akademische Laufbahn an der TU München mit Brauwesen begonnen habe, kann ich es ganz gut nachvollziehen wieso der Preis so hoch ist.
Zum einen sind die Rohstoffpreise für Gerste in Deutschland um einiges höher als vor einigen Jahren (Zunahme von Rapsanbau), Destillerie-Anlagen sind teuerer als man glaubt, zumal sie ja auch etwas hermachen müssen, wenn man Besichtigungen etc durchführen möchte und ein ganz wesentlicher Punkt ist, dass Slyrs ja seinen Whiskey zum einen erst nach 3 Jahren Reifezeit verkauft, d.h. in den ersten 3 Jahren keine Umsätze und dass sie ja auch in 2-3 Jahren, 12Yo anbieten wollen, was wiederum heißt, dass eine große Menge nicht in den Verkauf geht.
Marketing wird denk ich auch einen gewissen Anteil verschlingen.

Die Rohstoffqualität schätze ich als sehr gut ein, genauso das Endprodukt.
Geschmacklich natürlich noch nicht so ausgereift wie reifere Konkurrenzprodukte, aber wenn man bedenkt, dass er lediglich ein viertel der Lagerzeit hintersich hat und dennoch einen rel. vollen und komplexen Charakter besitzt, ohne einem die Kehle wegzubrennen...
Außerdem beinflusst das Klima in Schottland die Reifung sehr sehr stark und da kann unser schönes Oberbayern auch was! :)
 
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