Schwarzes Freizeit Sakko kombinieren

Es gibt bei Herr von Eden immer wieder mal schwarze Anzüge und die sehen teilweise großartig aus. Ich habe einen bei Hochzeiten und Empfängen getragen, mit *hüstel* positiven Reaktionen der Damenwelt, und darf daher sagen: die Regel "kein Schwarz" ist Blödsinn.
 
Ich bereue es ja schon mal auf einen Thread geklickt zu haben wo ich sonst nicht rein schaue. Aber immerhin verstehe ich jetzt so langsam warum hier im Forum User verschwinden die eigentlich etwas mitzuteilen hatten.

Ich stehe mehr auf Klartext, es gab und gibt eine solche "Regel" nicht sondern offensichtlich einen Hr. X aus Y welcher mal ein Buch geschrieben hat und andere die das zu Ihrer Regel erheben. (ohne Kommentar) Dann noch die Spezies die eigentlich ihren persönlichen Geschmack meinen und diesen anderen sogar absprechen (der Zusammenhang mit STIL ist wirklich lustig) und dabei versuchen irgend einen anderen Grund anzuführen.

Halb im Nebel tauchen da Teint (natürlich nur in der Subkulturen ... Hallo schon in Europa gibt es Länder wo...) und dann taucht da noch verschwommen die Farblehre auf. Sinngemäß: "zu schwarz passt nichts". Wenn das mal jemand ausformulieren könnte würde ich mir sogar die Mühe machen darauf einzugehen. Nur kleine Warnung, wir reden hier von Kleidung und Farben losgelöst von Textur/Struktur/Silhouette zu betrachten ist völlig ...
 
Hier mal aus einem Benimm & Lebensart-Buch (etwas älter) zu der jeweiligen Gelegenheit der als passend vorgesehene Mantel:

Besuch, Offizieller Besuch, Einladung zum Mittagessen, Einladung zum Tee:
Schwarzer oder ganz dunkler

Einladung zum kleinen Abendessen, Trauerfeier Beerdigung:
Schwarz

Großes Abendessen:
Frackmantel

Straße:
Raglan, Ulster

Sport:
Raglan farbig

Hochzeit vormittags:
Dunkelgrau

"...Dieser Gesellschaftsanzug besteht aus einem schwarzen, doppelreihigen Sakko aus rauhem Stoff. Man trägt dazu eine dunkelgraue, gestreifte lange Hose, dunkelgraue oder schwarzweiße, diskret gemusterte Krawatte, weiches, weißes Hemd mit steifem oder halbsteifem Kragen.
Dieser Gesellschaftsanzug wird Dir in den verschiedensten Lebenslagen ein treuer Freund sein. Du kannst ihn am Vormittag, am Nachmittag, am Abend tragen, bei Beerdigungen, bei Besuchen, beim Rennen, in einem feinen Restaurant, zum Tanztee, im Geschäft - es gibt kaum eine Gelegenheit, bei der Du ihn nicht tragen könntest. Du wirst in ihm kaum jemals unangenehm auffallen."

Somit sind hoffentlich alle Unklarheiten beseitigt...:)
 
Man beachte, dass dort nicht behauptet wird, dass man damit gut aussieht, sondern dass man so bestimmten Regeln entspricht, die in einer Benimm-Fibel stehen für Leute, die damals - vermutlich klassenbedingt - ein Buch brauchten, um nachzulesen, wie sich die feinen Leute so kleiden. :)
 
Man beachte, dass dort nicht behauptet wird, dass man damit gut aussieht, sondern dass man so bestimmten Regeln entspricht, die in einer Benimm-Fibel stehen für Leute, die damals - vermutlich klassenbedingt - ein Buch brauchten, um nachzulesen, wie sich die feinen Leute so kleiden. :)

Man beachte weiterhin, daß es hier Leute gibt, die behaupten es gäbe Regeln die schwarze Sakkos und Anzüge verböten. Ich schätze mal, daß es bertone darum geht, nicht ob es zum Teint passt.
 
...vielleicht nochmal zur Ausgangsfrage: Was macht man denn jetzt mit dem Sakko? Der Threadsteller will es ja nun offensichtlich behalten, da ist es wenig hilfreich die Altkleidersammlung zu empfehlen. Genau wie die Zitierung von Benimmfibeln von Annodunnemals. Am Ende ist schwarz Geschmackssache und ich sage gleich dazu: Meiner ist es nur sehr eingeschränkt. Es gibt aus meiner Sicht hier nur 2 gangbare Wege:

Monochrom, also etwa die Kombination mit einer hell-, bis mittelgrauen Hose, weisses Hemd, graue Strickkrawatte, schwarze Schuhe.
Freizeit, also mit einer nicht zu dunklen Jeans, weisses BD, schwarze Schuhe.

Alle anderen hier vorgeschlagenen Kombinationen sind mehr oder weniger suboptimal. Mit einer roten Hose geht es eigentlich nur in einer Stierkampfarena. Schwarz, rot ist eh keine überzeugende Farbvariante. Die normale Chino passt zwar irgendwie, ist aber ebenfalls nicht so dolle, da das schwarz jedes Leben aus der Hose herauszieht. Das kann man manchmal ganz gut beobachten, wenn Männer schwarze Schuhe zur Chino tragen. Limette & Co. Sind erstens nicht für Anfänger und zweitens mit schwarz eher clownesk, da eine sehr formelle mit einer vollkommen informellen Farbe kombiniert werden. Eine schwarze Hose ist die denkbar schlechteste Kombination, sieht immer so aus als hätte es zum Anzug nicht gereicht.

Den Satz: "Schwarz geht immer und zu allem", kenne ich vor allem von Frauen und von Verkäuferinnen in DOB-Abteilungen. Warum das dort so sein soll, weiß ich nicht, halte das für Herrenbekleidung allerdings für eine tollkühne Behauptung. Und ja, an George Clooney und Tom Ford sehen schwarze Anzüge immer großartig aus. Das Problem ist nur: An beiden sähe auch ein Müllsack toll aus und sie werden meist in einer Black Tie-Umgebung abgelichtet, so dass es wieder passt.
 
Abseits aller Vorlieben oder Abneigungen kann man erst sagen wozu ein Sakko passen könnte, wenn man es sieht. Siehe der Thread mit dem grauen Sakko. Wenn ein Bild davon eingestellt wird, auf dem man auch die Struktur erkennt, dann kann auch erst vernünftiger Rat gegeben werden.
 
Ohne das besagte Sakko gesehen zu haben, fällt es mir schwer, einen fundierten Tipp abzugeben. Wenn es wirklich ein legeres Freizeitsakko ist, würde ich es mit einer abgerockten Jeans und einem rosa Hemd kombinieren. Dies nimmt mMn der Farbe schwarz die Strenge und macht es, wenn es mir auch nicht sonderlich gefällt, freizeittauglich.

Dabei gibt es abgesehen von einem Smoking so viele schöne Dinge, die man aus schwarzem Stoff machen kann... Das kleine Schwarze und Damenunterwäsche... Aber ich schweife ab und es ist noch nicht 23:00 Uhr.




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Wir diskutieren hier offenbar auf zwei verschiedenen Ebenen aneinander vorbei. Du hast die Regeln und ich die nicht ganz mehrheitsferne Empfindung, dass Sonnenlicht und ein schwarzer Anzug einen vom Unterschied der Farbhelligkeiten her krassen und farblich unharmonischen Kontrast zu jeder weißhäutigen Gesichtshaut schafft. Das hat zur Folge, dass jeder Träger damit unnatürlich blass aussieht, was in manchen Kleidungssubkulturen ja auch gezielt zur Wirkungsunterstützung genutzt wird. Dass man in einem Forum, das sich mit Kleidung näher beschäftigt, davon klar abrät, statt politisch korrekt ein beliebiges "Du darfst aber tragen, was Du willst" einzuwerfen, finde ich sinnvoll.

Es wurde oben die beliebte Farbe Dark Navy Blue erwähnt, die einen ähnlichen Kontrast vom Helligkeitswert erzeugt, aber im Gegensatz zu schwarz eine farbliche Harmonie mit dem Teint des Trägers eingeht. Das funktioniert deswegen auch besser.

Bedeutet das, dass etwa Dunkelhäutige idR eher einen schwarzen Anzug tragen können als Weiße?
 
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