Schuhsohle: Pflege, Abnutzung

Francisco

Member
Hallo liebe Stilexperten,

Bei meinen neuen rahmengenaehten Church-Schuhen aus England ist nach dem zweiten Tragen folgendes zu beobachten. Die Ledersohle ist nachdem ich uber eine Flaeche mit kleinen Kieselsteinen gelaufen bin praktisch eine Kraterlandschaft. Davon abgesehen habe ich den Eindruck ich laufe meine Absaetze und Schuhsohlen sehr schnell ab.

Was sind denn Eure Erfahrungen mit der Unterseite Eures Schuhwerks? Und ist die Kraterlandschaft als Resultat des Eintragens normal? Ich haette angesichts des doch stolzen Preises nicht erwartet, dass die Schuhe so schnell so deutliche Gebrauchsspuren zeigen.

Vielen Dank fuer Hinweise
Francisco
 
Bei meinen neuen rahmengenaehten Church-Schuhen aus England ist nach dem zweiten Tragen folgendes zu beobachten. Die Ledersohle ist nachdem ich uber eine Flaeche mit kleinen Kieselsteinen gelaufen bin praktisch eine Kraterlandschaft. Davon abgesehen habe ich den Eindruck ich laufe meine Absaetze und Schuhsohlen sehr schnell ab.

Meine Church's-Schuhe haben dasselbe Problem - relative weiche dünne Sohlen, die nach einem Gang über eine mit Rollsplitt bedeckte Straße (im Winter leider durchaus häufig) völlig heruntergekommen erscheinen. Ich entferne nach meiner Ankunft zu Hause normalerweise die verbliebenen Steinchen aus der Sohle und öle von Zeit zu Zeit mit Sohlenöl meine Sohlen ein - allerdings wurde das meines Wissens in diesem Forum auch schon kontrovers diskutiert. Über kurz oder lang bleibt dann nur die Erneuerung einer Sohle, wobei trotz des relativ unangenehmen Anblickes deine Schuhe sicher noch eine Weile halten werden. Vielleicht kann der Schuhmacher deines Vertrauens bei der Erneuerung eine Rendenbach-Sohle aufnähen, die soll ja robuster sein.
 
Das gleiche ist mir vor ca. einer Woche leider auch passiert.
Salz und Splitt haben sich in die nasse Sohle eingegraben und eine Kraterlandschaft hinterlassen.
Wenn du die nächsten Schuhe bei trockenem Wetter auf Asphalt einläufst sollte das Resultat etwas besser aussehen;)
Das Leder wird dadurch verfestig und etwas widerstandsfähiger gegen Steinchen.
Ich werde bei diesem Wetter nur noch Schuh mit Gummisohle tragen.
Dies hat ungeduldiges Warten auf Sonnenschein und gekehrte Straßen zur folge, bis ich meine neuen Schuhe eintragen werde.
 
also gut, zurück zu adam und eva:

über die diversen härtegrade der einzelnen hersteller kann ich nur vermuten.

fakt ist, dass sich die neue sohle durch das tragen erst verdichten muss. das stellt sich nach rund zehn bis fünfzehn kilometern(gesamtstrecke) ein. bis dahin, die schuhe nach jedem mal tragen mit einer kotbürste(die heisst so) oder jeder anderen bürste mit harten borsten ausbürsten und dann entweder mit zb. gutra(gibt es u.a. bei manufactum) oder einem handelsüblichen lederfett einlassen. alternativ dazu kann man völlig bedenkenlos sohlenöl verwenden - jedoch höchstens alle 2 - 3 trageeinheiten. sobald die sohle verdichtet ist, kann man die intervalle strecken.

wichtig ist, dass man die gesamte laufsohle, zumindest am anfang, bis zum gelenk dieser prozedur unterzieht.

zusätzlich entscheidet die passform und das gangbild über die sohlenabnützung. darum empfehlen experten eine individuelle schuhzurichtung. verlängert die serviceintervalle immens.
 
fakt ist, dass sich die neue sohle durch das tragen erst verdichten muss. das stellt sich nach rund zehn bis fünfzehn kilometern(gesamtstrecke) ein. bis dahin, die schuhe nach jedem mal tragen mit einer kotbürste(die heisst so) oder jeder anderen bürste mit harten borsten ausbürsten und dann entweder mit zb. gutra(gibt es u.a. bei manufactum) oder einem handelsüblichen lederfett einlassen. alternativ dazu kann man völlig bedenkenlos sohlenöl verwenden - jedoch höchstens alle 2 - 3 trageeinheiten. sobald die sohle verdichtet ist, kann man die intervalle strecken [....]

zusätzlich entscheidet die passform und das gangbild über die sohlenabnützung. darum empfehlen experten eine individuelle schuhzurichtung. verlängert die serviceintervalle immens.


Danke. Vielen Dank, Sie retten meinen Abend ;)
Bekommt man Sohlenoel bei einem Schuster? Werde mich die Tage danach umsehen und meine Schuhe einer derarten Behandlung unterziehen.

Ach, Nachfrage: Was ist eine individuelle Schuzurichting? Ich habe seit einiger Zeit den Verdacht, meine Gehweise koennte besonders sohlenschaedlich sein?
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke. Vielen Dank, Sie retten meinen Abend ;)
Bekommt man Sohlenoel bei einem Schuster? Werde mich die Tage danach umsehen und meine Schuhe einer derarten Behandlung unterziehen.

Ach, Nachfrage: Was ist eine individuelle Schuzurichting? Ich habe seit einiger Zeit den Verdacht, meine Gehweise koennte besonders sohlenschaedlich sein?

wenn das so einfach geht...

falls er kein sohlenöhl hat, hat er zumindes lederfett. collonil ist sehr verbreitet und ganz brauchbar.

wichtig ist das ausbürsten. ich klopf die schuhe vorher zusätzlich noch aus, das ist aber mehr ein ritual.
 
Bei Ledersohlen das Lederfett nur für die Dopplernaht verwenden, weil dadurch die Sohle leicht/etwas aufquillt.
Lederfett dient nur der Abdichtung, verlängert aber nicht die Lebensdauer der Sohle wie Ledersohlenöl, das den Abrieb mindert.

Eine Verdichtung der Ledersohle beim Gehen findet nur bei minderwertigen Ledersohlen statt, oder bei eingefetteten, da diese dabei aufgequollen sind,
da hochwertige wie z.B. altgrubengegerbte von JR bereits vom Hersteller entsprechend verdichtet werden.

das kann ich aus eigener erfahrung und gemäss aussagen von schuhmachern nicht bestätigen. aufquillen tut da einmal gar nichts.

jede sohle verdichtet sich durch das tragen. es mag sein und ich kann mir das durchaus vorstellen das hochwertigere sohlen eine bessere konsistenz von beginn an vorweisen.
 
Hm, Ich stelle am besten heute abend mal Bilder der Sohlen ein. Im morgenlichen Tageslicht betrachtet sah das so aus: Einige Krater von groesseren Steinchen, ca 1-3 mm. Einige klitzekleine Steinchen sind so fest in die Sohle getreten, dass mit Buersten sicher nichts zu machen ist, ohne die Sohle weiter zu beschaedigen. Dem einen Schuh traue ich zu, dass sich das mit ein bischen eintragen schon gibt, dem anderen eher nicht.
- Wenn ich mir den Faden hier so ansehe, werde ich die Schuhe wohl doch in das Geschaeft zuruecktragen und mich mit dem Verkaufer beratschlagen. (Church bietet einen Reparaturservice unter der Voraussetzung, dass man die Schuhe nirgend wo anders reparieren laesst). - Es aergert mich zwar sehr, wenn Neue Dinge schon nach sehr kurzer Zeit reparaturbeduerftig sind, aber leider passiert mir das immer wieder.
 
Ich weiß, dass speziell in Österreich einige Schuhmacher dazu raten, selbst das Oberleder mit Gutra oder einem anderen Lederfett einzureiben, was ich nicht nachvollziehen kann, da Fett z.B. in Kalbleder dieses stumpf macht und mit der Zeit das Leder verhärtet.

ad hoc: das entzieht sich meiner kenntnis.
 
Einige Krater von groesseren Steinchen, ca 1-3 mm. Einige klitzekleine Steinchen sind so fest in die Sohle getreten, dass mit Buersten sicher nichts zu machen ist, ohne die Sohle weiter zu beschaedigen.

Trage die Schuhe zwei- oder dreimal bei trockenem Wetter und dann ist das ganze Problem behoben. Die "Kraterlandschaft" verschwindet dann wieder.

Nasses Leder ist sehr druck-empfindlich, das nutzt man auch um Muster in Leder zu prägen.

Kein Grund zur Panik oder zur Reparatur. Sohlen ersetzt man dann wenn sie durchgelaufen sind, also wenn sie schon ein kleines Loch entwickelt haben oder, besser, kurz davor: dann fühlt sich die (trockene) Sohle in der Mitte ganz weich an, weil sie nämlich papier-dünn gelaufen ist.
 
Oben