Schließen des untersten Sakkoknopfes: Wirklich ein absolutes no-go?

Auch wenn der Thread schon uralt ist, passt meine Frage sehr gut dazu.

Das 2-Knopf-Sakko meines schwarzen Anzuges ist sehr tailliert geschnitten, was in anbetracht meiner ziemlich sportlichen Figur auch sehr gut aussieht. Wenn ich aber nur den oberen Knopf schließe, geht das Sakko aufgrund des Schnittes bei dem zweiten Knopf soweit auseinander, dass sehr oft Krawatte und Hemd nach dem ersten Knopf wieder zum Vorschein kommen, was mMn nicht gut aussieht.
Mit beiden Knöpfen geschlossen würde das natürlich nicht passieren und auch immernoch gut aussehen.

Was aber auch gehen würde, wäre, wenn die Knöpfe einen halben cm versetzt werden, sodass das Sakko beim schließen etwas mehr überlappt.

Was wäre eurer Meinung nach die bessere Alternative?

Wenn das Sakko die richtige Länge und Schließpunkthöhe hat, sollte das eigentlich nicht passieren, obwohl ich Ausnahmen nicht ausschließen will.
Versetzten der Knöpfe ist im Nachhinein nicht wirklich möglich.
 
naja wie gesagt, es ist sehr tailliert geschnitten und geht auch zur Hüfte hin (schnittbedingt) ein wenig auseinander.

vielleicht liegt es auch daran, dass ich in letzter Zeit vermehrt Sport betrieben habe und nochmal 4 kg zugelegt habe, an den vorigen Zustand kann ich mich aber nicht mehr erinnern. Spannen oder ähnliches tut es aber keineswegs.
 
Ich habe mal eine nette Geschichte gehört, warum der untersten Knopf immer offen bleibt.

Und zwar stammt das Sakko als solches als Herrenrock aus dem Militär - genauer gesagt von den Offizieren.
Diese Offiziere ritten damals meistens zu Pferde. Wenn man nun den untersten Knopf geschlossen hätte, wäre das Sakko kaputt gegangen und/oder der Knopf wäre abgesprungen und hätte wieder rangenäht werden müssen.

Deshalb wird der unterste Knopf offen gelassen.

Ob das stimmt oder nicht, weiß ich natürlich nicht. Aber mir gefällt diese Geschichte und da die meisten Sakkos heutzutage eh so geschnitten sind, dass der unterste Knopf offen gelassen werden sollte, mach ich es eben.

P.S.: Eine ähnliche Geschichte gibt's auch bei der Weste und König Heinrich VIII.
 
Jepp, diese Trageweise verdanken wir dem Duke of Windsor, dem jede Förmlichkeit zuwider war und aus reiner Bequemlichkeit vieles zuerst trug, was heute comme il faut ist.
 
Ich kenne noch die Geschichte, in der Napoléon über die erfolgreiche Besatzung dick geworden sei und aufgrund der Plautze den unteren Knopf offen getragen habe. Seine Offiziere hätten es dann aus Respekt nachgemacht.
 
Jepp, diese Trageweise verdanken wir dem Duke of Windsor, dem jede Förmlichkeit zuwider war und aus reiner Bequemlichkeit vieles zuerst trug, was heute comme il faut ist.


Der unterste Knopf der Weste wird tatsächlich Eduard VII zugeschrieben, dem Großvater von Eduard VIII, später Herzog von Windsor. Ausnahmsweise war hier der DoW mal nicht involviert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im UK ist es oft windig (und leicht regnerisch), aber nicht kalt genug fuer einen Mantel und daher macht man dann den untersten Knopf auch mal zu. Kann auch sein, da der Anzug im UK von allen Schichten als Anlasskleidung getragen wird, dass das beschriebene Verhalten von nicht ganz so stilsicheren Herren der unteren Mittelklasse getragen wurde.
 
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