Schließen des untersten Sakkoknopfes: Wirklich ein absolutes no-go?

Esgibt nichts ws es nicht gibt. Der durchaus als Stilikone geltende Cary Grant trägt in dem herrlichen Film "Charade" auch gerne mal nur den untersten Knopf seines Dreiknopfsakkos geschlossen.
 
Regulär geschnittene Anzugjacken haben den unteren Schließknopf lediglich noch als Dekorationselement behalten, ein geschlossener Knopf an dieser Stelle würde die Bewegungsfreiheit hemmen und die Paßform verschlechtern.

Als Ausnahme muß natürlich das sog. paddock jacket genannt werden (gut zu sehen an den Anzügen John F. Kennedys), deren Knopfanordnung generell höher gesetzt ist und die natürliche Taillenlinie genau zwischen die beiden und nicht auf den einen Schließknopf fällt. Somit ist es hier angebracht, beide Knöpfe zu schließen. Diese Art der Anzugjacke ist mittlerweile allerdings enorm selten.
 
Regulär geschnittene Anzugjacken haben den unteren Schließknopf lediglich noch als Dekorationselement behalten, ein geschlossener Knopf an dieser Stelle würde die Bewegungsfreiheit hemmen und die Paßform verschlechtern.

Als Ausnahme muß natürlich das sog. paddock jacket genannt werden (gut zu sehen an den Anzügen John F. Kennedys), deren Knopfanordnung generell höher gesetzt ist und die natürliche Taillenlinie genau zwischen die beiden und nicht auf den einen Schließknopf fällt. Somit ist es hier angebracht, beide Knöpfe zu schließen. Diese Art der Anzugjacke ist mittlerweile allerdings enorm selten.

Das paddock jacket wird zu deutsch Turfsakko genannt. Eines meiner Anzüge hat einen Turfsakko, und dort schließe ich nur den unteren der zwei Knöpfe, wenn ich keine Weste dazu trage - in dem Fall bleibt er nämlich ganz offen.
 
@Ludwig
Sehr ehrliches statement ;)
Ich finde Umberto Agnelli sieht klasse aus. Und warum? Weil er mit selbstverständlicher Geste kleine Akzente außerhalb der Reihe setzt.

Ich lasse zwar auch den untersten Knopf des Sakkos generell offen, aber das Spielchen mit der Krawatte (nicht mittig / hinteres Ende länger) mache ich gern und recht oft. Ich gefalle mir damit sehr gut, und ich denke das strahle ich auch aus. Und Komplimente hat es reichlich gegeben.

Vielleicht versuche ich das mit dem unteren Sakko Knopf auch einmal, wenn es die Form des Sakkos zulässt...
 
In Italien sieht auch ein kaputter Blumentopf vor einer ausgewaschenen Häuserfassade gut aus, fragen Sie mich nicht warum? ;)

Zum Beispielbild sage ich: Geht schon irgendwie aber sähe das nicht trotzdem mit mittig geschlossenem Knopf besser aus.

Anekdote am Rande: Habe letztens mal (inspiriert durch den "Sartorialist") eine Krawatte bewußt so gebunden, dass das hintere Ende länger war. Auf den Bildern sah das ja so was von cool aus. Mein Gott, sah ich sch... aus, damit. Bin halt kein Italiener...;)

Bonsoir ludwig67,
es ist richtig nicht jeder Stil passt zu jedem. Größe, Figur, Haare, Hautfarbe usw. alles spielt eine Rolle.
Deshalb finde ich es besser eine eigene Linie zu finden und diese an den eigenen körperlichen Gegebenheiten zu optimieren.

salut Grimod
 
Auf unserer Abifeier hatten die meisten, mangels Vorbildung und Interesse - keinesfalls des besseren Stils wegen - , alle Knöpfe geschlossen und es hat in der Regel schlecht und unelegant ausgesehen, da die Sakkos nicht für diesen Zwecke geschnitten waren.
Das grausigste war allerdings ein Zweiknopsakko, bei dem NUR der unterste Knopf geschlossen war...:eek:
 
Wahrschenilich hat das Zugeknöpftsein in England bei denjenigen, die es praktizieren weniger mit "britischer Sprezzatura" zu tun, sondern eher mit einer militärischen Vergangenheit bzw. Affinität zu (Militär-)uniformen. So zumindest meine Vermutung.

In Deutschland sieht man es ja so gut wie überhaupt nicht, wenn man mal gewisse Abifeiern außer acht lässt. ;)
 
Auch ich habe vor Jahren verduzt in Dublin sehen müssen, wie etliche Herren ihren untersten Knopf geschlossen hatten, bisweilen sogar nur den untersten (bei 2 Knopfsakkos). Auch in London erlebe ich dies an windigen Tagen öfters, und das ist auch für mich die praktische Erklärung. In Dublin war es damals sehr windig (wahrscheinlich heute immer noch) und auch über London fegt häufig an starkes Windchen, dadurch wird dann das Sakko oft hochgeblasen und klafft weit auf. Schließt man den unteren Knopf, kann man das zum Teil verhindern. Also auch hier diktiert, wie so oft in der klassischen Herrenmode, nicht notwendigerweise die Mode oder Spleens, sondern praktische Überlegungen die Trageweise. Dennoch sieht es m.E. (wahrscheinlich v.a. weil man es nicht gewöhnt ist) scheusslich aus.

Canta
 
Auch wenn der Thread schon uralt ist, passt meine Frage sehr gut dazu.

Das 2-Knopf-Sakko meines schwarzen Anzuges ist sehr tailliert geschnitten, was in anbetracht meiner ziemlich sportlichen Figur auch sehr gut aussieht. Wenn ich aber nur den oberen Knopf schließe, geht das Sakko aufgrund des Schnittes bei dem zweiten Knopf soweit auseinander, dass sehr oft Krawatte und Hemd nach dem ersten Knopf wieder zum Vorschein kommen, was mMn nicht gut aussieht.
Mit beiden Knöpfen geschlossen würde das natürlich nicht passieren und auch immernoch gut aussehen.

Was aber auch gehen würde, wäre, wenn die Knöpfe einen halben cm versetzt werden, sodass das Sakko beim schließen etwas mehr überlappt.

Was wäre eurer Meinung nach die bessere Alternative?
 
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