RTW Anzüge 2014 im Fokus

Brioni hat ein ähnliches Problem wie Hackett, Burberry, Churchs und Prada vor ihnen: Nach dem Kauf durch einen Investor muss bei kostenoptimierter Produktion der Ausstoß erhöht werden. Ergo: Das Zeug wird beständig teurer und schlechter, bis in spätestens 10 Jahren auch der Durchschnittskäufer realisiert hat, das die Sachen den Preis nicht mehr wert sind.

Überhaupt hat der inflationäre Begriff "Luxus" in der heutigen Zeit den Werthalt eines Schokoriegels. Alles in überall und jederzeit verfügbar, mit Luxusmarken wird suggeriert, etwas besonderes zu kaufen - was es heute nicht mehr ist. Probates Mittel ist das Anbringen von Labels an prominenter Stelle, damit auch jeder sieht, das es Luxus ist. Ob das passt, spielt eine untergeordnete Rolle. Wie sonst liessen sich Gucci Brillen im Fliege-Puck Design erklären.

Fakt ist aber auch, das sich Firmen wie Kiton und Brioni etwas bezahlen lassen, was man sich langsam erwerben muss: KnowHow. Immer ein ganz starkes Argument deutscher Ingenieure, die für selbe Leistung Ihrer Produkte den doppelten Preis ausländischer Hersteller verlangen. Warum soll ein Kleiderkonfektionär nicht gleich argumentieren. Ohne RTW wäre keine dieser Firmen mehr überlebensfähig, die Crux, wenn man sich für eine internationale Distribution entschieden hat.
Und natürlich beschäftigen die Hochpreisfirmen die besten Konfektionäre, verarbeiten bestes Tuch und haben die exquisitesten Dessins. Der Käufer fühlt sich gut, das ist doch die Hauptsache. Ein gutes Beispiel sind viele Chinesen, die das teuerste kaufen und dennoch immer unmöglich aussehen, Ihnen fehlen 40 Jahre Geschmacksentwicklung und Vorbilder. Aber wenn ich das Teuerste kaufe, muss das doch auch gut sein!?.
Deutschland ist von dieser Einstellung nicht weit entfernt, wie sonst sind die zahlreichen Modeunfälle deutscher Innenstädte zu erklären.

Otto Normalverbraucher weiss doch gar nicht, wie ein Anzug sitzen sollte, geschweige denn hat er schon einmal einen Herren in einem solchen gesehen. Es interessiert ihn auch nicht. Letztlich führen die meisten der genannten Hersteller sowieso ein Nischendasein.

Auf einen Bespoke Anzug warte ich im schlechtesten Fall 12 Monate, die Überlegung ist doch ganz einfach: Kiton RTW kostet genausoviel, muss also eben so gut sein und hängt da. Einpacken, mitnehmen. Nicht zu vergessen, das diese Anzüge ursprünglich mal für kleine Italiener oder breiige Briten gebastelt wurden, also regionalen Kunden. Und die sehen da kurioserweise immer noch ganz adäquat aus - meistens.
 
Wenn man nach dem Bericht geht, so sind gefühlte 90% des Forums hier nicht über das Anfängerstadium (Suit Supply) hinausgekommen. Also wagt mal den nächsten Schritt ;)
 
Ist eben auch eine Frage des Geldes... es gab ja kürzlich auch noch die Thrifter-Fraktion. Aber die Susu-Träger wachsen ja auch noch aus Ihren 46/48er Klamotten raus, mit Ende zwanzig, Anfang dreissig würde ich auch noch haushalten.
 
Werden alle Loake Linien komplett in Indien hergestellt?

Grundsätzlich gilt

UK Fertigung mit Zulieferung EU von Bauteilen (Schäfte etc.)

1880
und alle Shoemakers Linien

Indien
Design und L1

Lifestyle kommt zumeist aus Portugal (je nach Modell)

Stand zumindest seit meinem letzten Besuch in 2013, ich sehe da ja die Fabrik und die Beschäftigten ca. 8000 werden die Woche dort gebaut (u.a. auch für CT etc)
 
Da wäre ich mir nicht so sicher. Verarbeitet sind sie für das Geld jedenfalls sehr gut. Ob einem jeder Schnitt gefällt, ist eine andere Frage. Qualitativ kann man auf den ersten Blick nicht meckern.

mir geht es um die Passform ich habe 52/50 (oben/unten) sie sehen gut aus und auch eine gute Verarbeitung konnte ich prüfen zum PLV, alles bestens, ich möchte SUSU nicht schlechtreden. Aber nur weil ich einen kleinen Bauch habe :) will ich nicht unbedingt so normale Anzüge kaufen die einfach hässlich sind in meinen Augen:D
 
Ist eben auch eine Frage des Geldes... es gab ja kürzlich auch noch die Thrifter-Fraktion.

Gibt es immer noch. ;) Selbst für einen Anfänger wie mich sind die Unterschiede zwischen verschiedenen Herstellern in verschiedenen Kategorien deutlich spür- und sichtbar. Wer nicht thriftet, hat allerdings gar nie die Gelegenheit, viele Stücke aus unterschiedlichen Qualitätsbereichen mit eigener Hand vergleichen zu können. Die eingangs verlinkte Liste finde ich sehr interessant und informativ. :)
 
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