Weder Bauhaus noch Sprezzatura sind Konzepte, die einen Brückenschlag zwischen Eleganz und Zweckmäßigkeit versuchen. In meiner Wahrnehmung sind es sogar Gegensätze. Im Bauhaus wurde versucht, Design massenhaft produzierbar zu machen, indem man nicht die Form zuerst bestimmt, sondern vielmehr ein Bewußtsein für Form zu schaffen versucht hat, die sich streng aus der Funktion ergibt.
In keiner der beiden Philosophien erkenne ich eine Brücke zwischen Eleganz und Zweckmäßigkeit, Gemeinsamkeiten erst recht nicht.
Seh ich komplett anders.
Sowohl bei der Bauhaus Architektur wie auch bei den Möbeln war der Gedanke, hochwertiges modernes Design mit praktischer Funktionalität zu verbinden.
Für mich sind Bauhaus oder hochwertiges Industriedesign die besten Beispiele, dass Eleganz und Funktionalität super zusammenpassen.
Das Iphone wurde ja bereits genannt.
Spontan fallen mir ein:
Loewe Fernseher: tolle Qualität made in Germany, gute, aber ausgereifte Technik und tolles Design.
Ideales Beispiel die Premiumhersteller der Autobranche:
- ein 5er BMW oder eine E-Klasse sind wunderschöne Autos, die stilsicheres Design, mit hoher Alltagstauglichkeit und viel Fahrspaß kombinieren.
Ich sehe es so, als Matrix mit 4 Feldern:
-Eleganz ohne große Alltagstauglichkeit (Designer-Abendkleid, ein Ferrari) gibt es
- Eleganz mit Alltagstauglichkeit gibt es auch (die gannten Beispiele)
- hässlich und praktisch gibt es (genug Beispiele in jedem Haushalt)
- hässlich und unpraktisch gibt es auch (zb Kram aus dem 1 € Shop)
Bei Kleidung geht eben Alltagstauglichkeit und Eleganz.
Zu dem T-Shirt Beispiel:
- ich finde beispielsweise Hemd und Sakko deutlich praktischer als T-Shirt und Pullover
- Hier hab die Möglichkeit, Visitenkarten, Handy, Füller unterzubringen.
- Auf Temperaturänderungen kann man reagieren, ohne seltsam auszusehen. Ein Jacket anziehen kommt in Gesellschaft besser, als einen Pullover über den Kopf zu ziehen...