Pullover Winter 2018

Naja der kostet ja nicht 40€, sondern fast das dreifache.
Uniqlo bietet Kaschmir Pullover für 80€ an.
Im Test war auch ein 120 € Pullover mit schlechter Bewertung.

Ich weiß aber nicht ob es mir das wert wäre. Die Flauschigkeit kann man auch mit einem Mix aus Merino/Kaschmir oder Baumwolle/Kaschmir erreichen und zahlt nicht so viel Aufpreis.
Das muss jeder selbst wissen.
Ich habe auch eine Jacke mit Kaschmirwollmix, die wunderbar weich ist. Der Wollmix (10% Kaschmir 90% Wolle) ist jedoch von Loro Piana.
https://stilmagazin.de/forum/attachment.php?attachmentid=149899&d=1470384537
 
Das heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass ein Kaschmir-Pulli mehr als 120€ kosten muss damit er gut ist.
Doch, genau das heißt es - wenn bereits 1 kg Cashmeregarn aus einer sehr guten Spinnerei
zwischen 200 € und 400 € kostet und ein Pullover 250 gr wiegt,
dann kann man sich leicht ausrechnen wie hoch allein sein reiner Garnwert ist.

Dann ist das Garn noch nicht verstrickt und kein Gewinn der Strickerei eingepreist.
Die Handelspanne kommt noch oben drauf und darauf dann noch 19 % MWSt.

Wer dann glaubt, dass er für 120 € im Ladengeschäft einen Cashmerepullover in sehr guter Qualität bekommen kann, der sollte doch bitte einmal genau nachrechnen.
100 % Cashmere bedeutet je nach Herkunftsland des Garnes auch nicht zwingend, dass da 100 % Cashmerefasern drin sind - in Europa dagegen schon.
Selbst wenn 100 % Cashmerefasern drin sind, dann gibt diese Angabe auch keine Auskunft darüber wie dick die einzelnen Fasern sind, sprich: wie viel Grannenhaar drunter ist. Bei Cashmere Direkt findet man ein PDF-Dokument über die Analyse ihres verstrickten Garnes.
Und genau da liegt der Hase begraben - wie gut hat die Spinnerei die dickeren Fasern >20 micron und
die zu kurzen Fasern ausgefiltert.
Qualität hat nun einmal ihren Preis, der nicht nur vom Garn an sich sondern auch vom Stricken,
dem Zusammenfügen der Einzelteile wie handgekettelte Ärmel usw. abhängt.
Ergo muss, oder besser sollte man beim Einkauf auf die sicht- und feststellbaren Eigenschaften von gutem Cashmere achten:
https://www.cashmere.org/ted/cashmere-purchasing-guide.php
und sich vom Niedrigpreis-Wunschdenken komplett verabschieden zumal dann wenn man sich kein Jota damit auskennt und behelfsweise auf Marken schaut und als Kaufentscheidungskriterium den Preis heran zieht.
Cashmere-Beimischungen von 10 % oder 20 % zu Garnen aus 80 % oder 90 % anderer Wolle,
tun so gut wie nichts zur Sache.
Es gibt selbst ab Strickerei keinen guten Cashmere-Pullover für unter 200 € und sei er noch so leicht, was den Preis, siehe Garn, neben der Verarbeitung ausmacht.
Von irgendwelchen Brands, deren Kernkompetenz gerade nicht das Stricken von Edelwolle ist,
sollte man, da wahrscheinlich diese Teile zugekauft werden, die Finger komplett weglassen.
Cashmerekauf ist Vertrauenssache - man kann jedem nur raten bei einem renommierten Cashmerestricker einzukaufen.

Cashmerestrick für 50 €, 100 € und mehr in einem Ladengeschäft in der City zu kaufen und
damit die hohen Mieten mitzubezahlen, und dann auch noch an guten Cashmerestrick zu glauben,
setzt extrem viel Optimismus voraus.
 
Doch, genau das heißt es - wenn bereits 1 kg Cashmeregarn aus einer sehr guten Spinnerei
zwischen 200 € und 400 € kostet und ein Pullover 250 gr wiegt,
dann kann man sich leicht ausrechnen wie hoch allein sein reiner Garnwert ist.

Dann ist das Garn noch nicht verstrickt und kein Gewinn der Strickerei eingepreist.
Die Handelspanne kommt noch oben drauf und darauf dann noch 19 % MWSt.

Wer dann glaubt, dass er für 120 € im Ladengeschäft einen Cashmerepullover in sehr guter Qualität bekommen kann, der sollte doch bitte einmal genau nachrechnen.
100 % Cashmere bedeutet je nach Herkunftsland des Garnes auch nicht zwingend, dass da 100 % Cashmerefasern drin sind - in Europa dagegen schon.
Selbst wenn 100 % Cashmerefasern drin sind, dann gibt diese Angabe auch keine Auskunft darüber wie dick die einzelnen Fasern sind, sprich: wie viel Grannenhaar drunter ist. Bei Cashmere Direkt findet man ein PDF-Dokument über die Analyse ihres verstrickten Garnes.
Und genau da liegt der Hase begraben - wie gut hat die Spinnerei die dickeren Fasern >20 micron und
die zu kurzen Fasern ausgefiltert.
Qualität hat nun einmal ihren Preis, der nicht nur vom Garn an sich sondern auch vom Stricken,
dem Zusammenfügen der Einzelteile wie handgekettelte Ärmel usw. abhängt.
Ergo muss, oder besser sollte man beim Einkauf auf die sicht- und feststellbaren Eigenschaften von gutem Cashmere achten:
https://www.cashmere.org/ted/cashmere-purchasing-guide.php
und sich vom Niedrigpreis-Wunschdenken komplett verabschieden zumal dann wenn man sich kein Jota damit auskennt und behelfsweise auf Marken schaut und als Kaufentscheidungskriterium den Preis heran zieht.
Cashmere-Beimischungen von 10 % oder 20 % zu Garnen aus 80 % oder 90 % anderer Wolle,
tun so gut wie nichts zur Sache.
Es gibt selbst ab Strickerei keinen guten Cashmere-Pullover für unter 200 € und sei er noch so leicht, was den Preis, siehe Garn, neben der Verarbeitung ausmacht.
Von irgendwelchen Brands, deren Kernkompetenz gerade nicht das Stricken von Edelwolle ist,
sollte man, da wahrscheinlich diese Teile zugekauft werden, die Finger komplett weglassen.
Cashmerekauf ist Vertrauenssache - man kann jedem nur raten bei einem renommierten Cashmerestricker einzukaufen.

Cashmerestrick für 50 €, 100 € und mehr in einem Ladengeschäft in der City zu kaufen und
damit die hohen Miereten mitzubring'sezahlen, und dann auch noch an guten Cashmerestrick zu glauben,
setzt extrem viel Optimismus voraus.

danke für die äußerst kompetente und vollkommen richtige ausführung. ich ergänze salopp, quasi in gekürzter volksausgabe, kaschmir und billig ist ein widerspruch in sich.
 
P1190313-1600x1200.JPG

wenns mal kein kaschmir sein soll: troyer von brendler in hamburg (129.-), seemanns-wollmütze dazu (20.-).
hatte noch nie so einen warmen und wetterfesten pullover.
titanicfeeling in der prater hauptalee.
ps: brendler in hamburg gehört zu meinen lieblingsgeschäften, irgendwann kauf' ich mir die safarijacke aus dem linken schaufenster ......
 
Cashmerestrick kaufe ich selbst ausschließlich in Italien von Strickern, die ich so in etwa beurteilen kann,
denn ad 1 weiß ich dann woher das Garn ist bzw. ob sie es selbst versponnen haben
wie z.B. die Lanificio Colombo und ad 2 kann ich den Strick in die Hand nehmen und mir genau anschauen sowie
ad 3 abschätzen was ich für mein Geld bekomme und sei es, dass mich der Pullover trotz Saldi-Zeit
und Direktkauf doch rd. 500 € kostet.
In Deutschland gibt es einige Cashmere-Brands, die ihre Kollektionen in Italien oder sonst wo einkaufen,
dem entsprechend liegen deren Preise höher bzw. die Qualität niedriger.
Daneben muss man sich schon mit Cashmerestrickereien beschäftigen, auch in Italien,
um die guten von den weniger guten unterscheiden zu können.
Dazu hatte ich beispielsweise vor Jahren mal eine 1-tägige Rundreise durch Umbrien gemacht nebst meinen
Erfahrungen bei Pullis & Co von früher.

Flauschiges Cashmere ist keine gute Wolle, dabei wurde getrickst, um weniger gutes Garn resp. Fasern
begehrenswert erscheinen zu lassen - ein gutes Cashmeregarn verfügt über eine klare Kontur:
Herausschauende Faserenden zeugen dagegen von minderwertigem Garn und führen zu Pilling und Flusen.
 
Flauschiges Cashmere ist keine gute Wolle, dabei wurde getrickst, um weniger gutes Garn resp. Fasern
begehrenswert erscheinen zu lassen - ein gutes Cashmeregarn verfügt über eine klare Kontur:
Herausschauende Faserenden zeugen dagegen von minderwertigem Garn und führen zu Pilling und Flusen.

Das heißt, guter Kaschmir sieht an der Oberfläche ähnlich glatt aus wie gemeiner Merinostrick?
 
Oben