Politiker

Der werte Herr aus Hamburg mit dem schütteren Haar und dem abgeguckten Mutter Theresa Gedächtnisblick wurde ins Amt gespült, weil der damals große Koalitionspartner mit Ritter Armin zwar einen direkten Nachfahren Karl des Großen ins Rennen geworfen hatte, dabei nur vergaß, dass Ritter Armin weder seinem Vorfahren noch seiner vermeintlichen Vorgängerin das Wasser reichen konnte, was der mündige Bürger sofort erkannt hat. Die Parteistrategen leider nicht. Geschichte könnte sich wiederholen ...

Und da wir kein Politik- sondern ein Stilforum sind: Stil hat weder der Hamburger mit Gedächtnisschwund noch der wirre Sauerländer der Berlin mit Hamburg verwechselt
 
Wir gehen heute mit Politik und Politikern leider auch kritischer um als vor 50 Jahren. Alles, was suboptimal läuft, wird Politikern gnadenlos vorgehalten, alles, was sich in den letzten 50 Jahren langsam, aber unaufhaltsam fundamental verbessert hat (und das war in den westlichen Nationen fast alles), wird gerne als selbstverständlich zur Kenntnis genommen.

Politik sind am Ende wir alle. Politikverdrossenheit ist deswegen etwas zutiefst Sinnloses. Wir leben heute nur auch in einer polarisierten Zeit, die Politik als Kompromissfindung nicht mehr verstehen will. Wenn nicht jeder persönliche Wunsch in Erfüllung geht, beginnt I.d.R. die Schuldzuweisung. Da jeder verschiedene Wünsche und Vorstellungen einbringt, ist immer irgendwer sauer auf alle anderen. Dem können nur populistische oder radikale Gestalten entgehen, weil sie nichts beitragen, sondern nur die vielen kleinlichen Unzufriedenheiten für sich kanalisieren wollen.
 
Naja, hier geht es schon um mehr als persönliche Wünsche nicht zu erfüllen... Und ich glaube auch nicht, dass die Unzufriedenheiten, die da artikuliert werden, kleinlich sind. (Allerdings bedaure ich, dass die falschen daraus politischen Profit schlagen, das ist leider mal wieder typisch deutsch.)
 
Wir gehen heute mit Politik und Politikern leider auch kritischer um als vor 50 Jahren. Alles, was suboptimal läuft, wird Politikern gnadenlos vorgehalten, alles, was sich in den letzten 50 Jahren langsam, aber unaufhaltsam fundamental verbessert hat (und das war in den westlichen Nationen fast alles), wird gerne als selbstverständlich zur Kenntnis genommen.

Politik sind am Ende wir alle. Politikverdrossenheit ist deswegen etwas zutiefst Sinnloses. Wir leben heute nur auch in einer polarisierten Zeit, die Politik als Kompromissfindung nicht mehr verstehen will. [...]

Wir erleben heute vor allem eine Zeitenwende. Das politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und persönliche Umfeld verändern sich rasant und gefühlt immer schneller. Glaubensgrundsätze, nicht nur im religiösen Verständnis, die über Jahrzehnte Gültigkeit hatten, verlieren ihre Bedeutung und der Konsens in der Gesellschaft schwindet zunehmend. Arbeit, Familie, Haus, persönlicher Lifestyle und Erwartungen erfahren eine inhaltliche Umdeutung. Die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen erfordern eine immense Reaktionsgeschwindigkeit und Beurteilungskompetenz die aufgrund der Neuartigkeit in Verbindung mit zB Digitalisierung aber auch gesellschaftlicher Normen alle Menschen letztlich überfordern, insbesondere auch in Führungspositionen, wo der gemeine Bürger und Arbeiter die Verantwortug für die richtigen Antworten auf diese Veränderungen sieht. Dafür werden sie ja schließlich (sehr gut) bezahlt. problem ist nur, dass diese hellen Köpfe ebenso im dunklen tappen wie alle anderen und sich neue Erfahrungen, Normen und Regeln erst mühsam neu bilden müssen.
In der Zwischenzeit regiert das Chaos, in den Köpfen und im Handeln, was letztlich Menschen, die vermeintlich einfache Antworten anbieten so anziehend macht.

Das erleben wir nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Der Deutsche hat vielleicht nur eine noch höhere Erwartung an "die da oben".

Leider stecken wir in diesem Transformationsprozess gerade erst am Anfang und es wird eine wie auch immer geartete neue Ordnung mit neuen Normen daraus entstehen. Fragt sich nur wie lange das dauert.

Bis dahin auf jeden Fall immer darauf achten, dass das Sakko richtig geknöpft und die Schuhe korrekt gebunden sind. Das gibt Halt und Orientierung in schwierigen Zeiten. Und so gekleidet unverdrossen weiterhin Demokratie wählen gehen!
 
Naja, hier geht es schon um mehr als persönliche Wünsche nicht zu erfüllen... Und ich glaube auch nicht, dass die Unzufriedenheiten, die da artikuliert werden, kleinlich sind. (Allerdings bedaure ich, dass die falschen daraus politischen Profit schlagen, das ist leider mal wieder typisch deutsch.)
Darüber nur zu klagen und ansonsten nur mit den Schultern zu zucken, dass ausgerechnet die Rechtsextreme weiter zulegt, die von unseren Feinden unterstützt wird, alle unsere Probleme noch verschärft und keine löst, das ist leider typisch deutsch.

Teile dieser Koalition und speziell dieser Kanzler sind mit der aktuellen Lage hoffnungslos überfordert, das ist offensichtlich. Einen aktiv gegen uns und unsere Freiheit kriegführenden Aggressor hatten wir aber in der Nachkriegszeit noch nie. Wieviele vergangene Regierungen wären dem gewachsen gewesen zusätzlich zu Pandemiefolgen und globalem Klimawandel? Es ist doch ein glattes Wunder, dass wir angesichts dieser massiven Bedrohungslage überhaupt noch unser Leben nahezu unverändert weiterführen können. Das dominiert jeden anderen politischen Bereich und stellt sich für alle demokratischen Parteien gleichermaßen dar. Statt sich wie in guten Zeiten in politischen Auseinandersetzungen gegeneinander zu verzetteln, sollte man vom jeweiligen eigenen Standpunkt den gemeinsamen Kampf gegen den äußeren und inneren Gegner führen. Die Ziele der demokratischen Parteien sind damit verglichen kaum verschieden. Das ist das, was ich mit kleinlich meine, sowohl bei den Parteien, die das nicht formulieren, als auch beim Wähler, der in nun großen Teilen angesichts der Herausforderungen den Kopf in den Sand steckt.
 
Ich denke, daß Wettbewerb etwas Gutes ist, folglich auch, daß politischer Wettbewerb gut ist.
Ganz offensichtlich haben viele Bürger in Deutschland das Empfinden gehabt, der politische Wettbewerb funktioniere nicht richtig. Und offensichtlich ist die Neugründung von Parteien die Reaktion auf den Mangel an Wettbewerb.
Das gab es schon einmal vor etwas mehr als 40 Jahren - und das gibt es jetzt eben wieder.
Im Sinne des Wettbewerbs war gestern ein guter Tag für unser Land.
Und ob man sich jetzt zu den Siegern oder Verlierern wähnt... das ändert sich doch eh alle vier (oder fünf) Jahre. Es ist aber (hoffentlich) Ansporn, sich mehr anzustrengen, dem Wähler, dem Souverän gerecht zu werden.
 
Und Du findest "im Sinne des Wettbewerbs", dass dieser fair und in demokratischen Grenzen ausgetragen wird?
 
Und da wir kein Politik- sondern ein Stilforum sind: Stil hat weder der Hamburger mit Gedächtnisschwund noch der wirre Sauerländer der Berlin mit Hamburg verwechselt
Stimmt. Aber der eine mehr als der andere. Soviel muss man schon zugeben.

Anyway.. Bitte mir in Zukunft keine Predigt mehr wegen Off-Topic halten. Danke.;)

Mal zwischendurch was zum Thema: Ich meine, gestern bei Christian Lindner in der NTV-Talkshow orange Sohlen gesehen zu haben. Also ist die Hoffnung doch noch nicht ganz verloren.
 
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