Gut, bei der Taillierung gibt es natürlich verschiedene Geschmäcker, ich mag es so.
Suitsupply stellt taillierte Anzüge her, der Napoli-Cut hat meines Wissens einen Drop 7 (Taillenumfang ist 7 Zoll kleiner als der Brustumfang). Das muss man nicht mögen, aber es zu kritisieren, weil man Anzüge selber gerne füllig trägt, finde ich schwierig. Eine starke Taillierung ist ein klassisches englisches Anzugmerkmal von den "militärischeren" Schneidern, dafür muss man sich nicht entschuldigen, auch wenn man bei Konfektion keine 100% bei den Details in der Passform hinbekommt, wenn man besondere körperliche Gegebenheiten wie ein prominentes Gesäß zu bieten hat.
Ich finde den Schließknopf des Napoli-Modells immer noch zu hoch (in der Maßkonfektionslinie kann man den Knopf 2cm nach unten versetzen und das Revers entsprechend verlängern lassen, wie ich gelernt habe), aber das ist auch Geschmackssache.
Die Fäden habe ich entfernt (Antwortmail von SuSu kam sehr schnell) und noch einmal Fotos gemacht
Die Wirkung ist wirklich verblüffend. Wenn nur 10% aller Konfektionsanzüge den Trägern so passen würden, wäre schon viel gewonnen. Ich würde an der Jacke nichts ändern lassen, die Längen, die Taillierung, Kragen, Ärmelstand, das stimmt eigentlich. Man kann mit der Schulteranpassung spielen, aber dafür braucht man einen fähigen Schneider. Hat man den nicht, ist das ein Risiko. Die Hose haben wir hier noch nicht gesehen, da sind vielleicht noch Änderungen möglich und sinnvoll.
Man sieht an diesem Thread auch sehr schön, wie entscheidend aussagekräftige Fotos für die Beurteilung sind. Sehr lehrreich.
Aber: Der Tipp von paisley war sehr gut, mit Geldtasche, Handy und Schlüssel wird das nämlich wirklich eng (vor allem in der Hose, in der die - natürlich prall gefüllte
- Geldtasche Platz finden soll).
Ich werde daher noch ein Exemplar in 48 bestellen, wenigstens zum Vergleich.
Ich halte das für Zeitverschwendung, die 48 wird Ihnen schlechter passen. Hier mit der 46 haben Sie eine für Konfektion sehr gute Passform. Ich muss zugeben, ich würde gerne mal die Anzüge der Kritiker sehen.
Wenn man Anzug trägt, lautet die Devise, die Taschen möglichst leer zu lassen. Kein dickes Portemonnaie, sondern nur ein Kartenetui, in das noch ein paar Scheine und Ausweis/Führerschein hineinpassen, Handy höchstens in der kleinen unteren Innentasche, Schlüsselbund möglichst klein halten und in einer der beiden vorderen Hosentaschen transportieren. Es ist verblüffend, wie wenig man mitnehmen muss, wenn man den ganzen unnötigen Ballast entsorgt. Und ich finde es einigermaßen sinnfrei, absichtlich eine schlechtere Passform beim Anzug in Kauf zu nehmen, weil man sich selber nicht platzsparender organisiert bekommt.