Der Ursprung der zu kurzen Sakkos liegt ja in den Shrunken Suits von Thom Browne. Da war ja alles kürzer, Sakkolänge, -ärmel, Weste und die Hosenbeine, weil es eine intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Kulturgut Anzug war, eine Art Dekonstruktion, ein soziales Statement. Bei den Modefachberatern (zumindest den Uninteressierten unter ihnen) kam davon nur an, "das trägt man jetzt kürzer", ohne das übergreifende Konzept und damit auch dessen Grenzen zu verstehen. So was passiert halt, wenn ein ursprünglich isoliert interessanter Grundgedanke mit Kommerz konsequent banalisiert und trivialisiert wird.Naja, so ein Anzug wird durchaus häufig als „modern“ verkauft, auch bei MTM-Anbietern, bei denen ich eigentlich mehr Fachkompetenz erwarten würde. Bei Instagram habe ich erst neulich wieder Bilder von einem MTM-Anbieter gesehen, der das Bild seiner Kunden mit „Ihr seht spitze aus in Euren Maßanzügen“ kommentierte. Die Anzüge sahen genauso aus, wie auf dem Bild vom Fragesteller, einzig die athletische Figur fehlte
Ich schließe mich den Vorredner an, möchte zusätzlich darauf hinweisen, dass man den Bereich der Geschmackssache auf jeden Fall dann verlässt, wenn man für die als zeitgemäß beworbene Optik mit funktionalen Einschränkungen leben muss. Beispiel 1: Wenn ich mich im Alltag in einem Anzug nicht vernünftig bewegen kann, dann passt es einfach nicht. Beispiel 2: Wenn ich mir einen Trenchcoat hole und dieser auf der Oberschenkelmitte endet, schützt er mich davon unterhalb nicht vor Regen. Usw.Vielen Dank für die Einschätzung, werde ich probieren! Die 102 müsste es geben.
Reden wir hier bei der Sakkolänge von einem „untragbar kurz“ oder von „im klassischen Sinn“ zu kurz? Um wie viel cm geht es geschätzt?
Wenn ich mir die SuSu Newsletter Bilder so ansehe, ist das (leider) mittlerweile im Mainstream angekommen…Der Konsens ist hier in der Tat ziemlich konservativ - völlig d‘accord. Auf dem Foto sieht es aber wirklich extrem nach Konfirmationsanzug aus!
Das Sakko ist viel zu kurz. Das hat mit modisch oder konservativ nichts mehr zu tun.
Nein, auch da stimme ich Ihnen nicht zu. Zwar erhalte ich keinen solchen Newsletter und bin weit entfernt davon, besonders SuSu-freundlich eingestellt zu sein. Auf der Webseite allerdings sieht man vorwiegend zu kurze Sakkos, deren Schließpunkt auf der Taille sitzt.Wenn ich mir die SuSu Newsletter Bilder so ansehe, ist das (leider) mittlerweile im Mainstream angekommen…
Zeige dann auch gerne mal den Unterschied in Bildern. Es gibt ja Zeitgenossen, die glauben, man bekäme nur noch zu kurze Kleidung in der Konfektion, denen muss man ja ein gutes Gegenbeispiel liefern und Bilder sind immer wirkungsvoller als Worte.In jedem Fall danke ich für die Rückmeldungen; hilft mir! Für meine Geschäftsanzüge ist Langgrösse Standard, hier hat mich der Gedanke getragen, dass ein kürzeres Sakko ja durchaus modisch daherkommen kann. Sehe aber ein, dass es zu kurz ist, und werde wie gesagt mal die 102 probieren .
Sehe kein K.O.-Kriterium. Wenn der Stil gefällt, würde ich das Ding zum Schneider bringen und diskutieren, ob die Änderungen alle möglich sind.Ist das eine solide Basis um ihn zum Änderungsscheider zu bringen?