Passform Beurteilung Sammelthread

@Aglo: ich wünschte, Dein überspitztes Klischee würde zutreffen. In der Realität kann man bei der Mehrheit jeder neuen Mitarbeitergeneration von erhöhtem Freizeit- und reduziertem Leistungswillen ausgehen.

Ansonsten aber interessante Diskussion, die alle hier vertretenen Strömungen widerspiegelt.

Einige Thesen dazu.

Nein, es gibt ihn nicht, DEN unveränderlichen, klassischen Stil, den man nur Kraft eines Schneiders in eine perfekte Form gießen muss, um dann 20 Jahre davon zehren zu können.

Ist m.E. nur eine Ausrede, sich und anderen den Invest schönzureden.

Ich kann absolut nachvollziehen, dass jemand zu Bespoke oder MTM greift. Dann sollte man aber auch so ehrlich sein einzuräumen, dass die Kosten bei vergleichbarer Nutzungsdauer um einen Faktor 3-10 höher als bei RTW sind. Auch Bespoke-Anzüge können nach 5 Jahren verschlissen sein, aus der Zeit gefallen wirken oder nicht mehr zu einem veränderten persönlichen Geschmack passen.

Ja, Thrifting kann sehr viel Spaß machen und hilft, bei begrenztem Budget Kosten zu sparen. Dafür ist die Gefahr umso größer, in der Zeit zu weit zurückzugreifen. Womit wir wieder beim Thema „ewiger Stil“ sind.

In der Summe kann ich es absolut nachvollziehen, wenn man sich gerade in jungen Jahren zunächst im RTW Bereich versorgt.

Abgesehen davon finde ich das Ergebnis für SuSu gar nicht schlecht, schließlich ist bekannt, dass die Schnitte eher knapp sind. Ggf. kann ja auch ein Änderungsschneider etwas nachbessern.

Über die hier üblichen Kommentare „Schließpunkt zu hoch“ und „Sakko zu kurz“ anhand von Fotos, die typischerweise von schräg unten aufgenommen wurden, würde ich mich auch nicht zu sehr grämen.
 
Danke für das Feedback.
Beim Hemd werde ich definitiv mal einen anderen Anbieter probieren.

Ist der Anzug denn dann überhaupt noch änderbar?
Für ein MTM finde ich das ehrlich gesagt nicht sonderlich prickelnd...
 
@Aglo: ich wünschte, Dein überspitztes Klischee würde zutreffen. In der Realität kann man bei der Mehrheit jeder neuen Mitarbeitergeneration von erhöhtem Freizeit- und reduziertem Leistungswillen ausgehen.

Ansonsten aber interessante Diskussion, die alle hier vertretenen Strömungen widerspiegelt.

Einige Thesen dazu.

Nein, es gibt ihn nicht, DEN unveränderlichen, klassischen Stil, den man nur Kraft eines Schneiders in eine perfekte Form gießen muss, um dann 20 Jahre davon zehren zu können.

Ist m.E. nur eine Ausrede, sich und anderen den Invest schönzureden.

Ich kann absolut nachvollziehen, dass jemand zu Bespoke oder MTM greift. Dann sollte man aber auch so ehrlich sein einzuräumen, dass die Kosten bei vergleichbarer Nutzungsdauer um einen Faktor 3-10 höher als bei RTW sind. Auch Bespoke-Anzüge können nach 5 Jahren verschlissen sein, aus der Zeit gefallen wirken oder nicht mehr zu einem veränderten persönlichen Geschmack passen.

Ja, Thrifting kann sehr viel Spaß machen und hilft, bei begrenztem Budget Kosten zu sparen. Dafür ist die Gefahr umso größer, in der Zeit zu weit zurückzugreifen. Womit wir wieder beim Thema „ewiger Stil“ sind.

In der Summe kann ich es absolut nachvollziehen, wenn man sich gerade in jungen Jahren zunächst im RTW Bereich versorgt.

Abgesehen davon finde ich das Ergebnis für SuSu gar nicht schlecht, schließlich ist bekannt, dass die Schnitte eher knapp sind. Ggf. kann ja auch ein Änderungsschneider etwas nachbessern.

Über die hier üblichen Kommentare „Schließpunkt zu hoch“ und „Sakko zu kurz“ anhand von Fotos, die typischerweise von schräg unten aufgenommen wurden, würde ich mich auch nicht zu sehr grämen.
Ich verstehe dein Anliegen und stimme dir auch teilweise zu, insbesondere in dem Punkt, dass auch maßgeschneiderte Kleidung sich abwetzt und der Verlust dann umso größer ist.

In dem Punkt ,,aus der Zeit gefallen´´ gehe ich nicht ganz mit. Natürlich ist ein Sakko von der Stange aus den 70ern, 90ern oder 2010ern als solches zu erkennen, aber wenn man bei Maßkleidung die Einzelteile bewusst zeitlos gestaltet (Bluesman bekommt das m. E. sehr gut hin), ist ein Anzug aus den 50ern auch heute immer noch tragbar, ohne dass es großartig auffällt.
Hier mal ein Bsp.: https://www.kas.de/o/adaptive-media...olution/KAS-23839+(c)+KAS+-+Giuseppe+Moro.jpg
Das war wohl ca. 1963 und diese Anzüge würden heute weder im Stilmagazin noch in der richtigen Welt irgendwie auffallen.

Noch ein Bsp.: https://www.stadtreporter.de/media/k2/items/cache/810dca22213b37684f2a468b3c582cb7_XL.jpg
Das Foto ist von 2014, aber es könnte auch sein, dass er den Anzug schon 1975 hatte und auch da hätte er gepasst.
 
Danke für das Feedback.
Beim Hemd werde ich definitiv mal einen anderen Anbieter probieren.

Ist der Anzug denn dann überhaupt noch änderbar?
Für ein MTM finde ich das ehrlich gesagt nicht sonderlich prickelnd...
Zu eng / zu kurz ist bei SuSu normalerweise nicht änderbar, die Nahtzugaben reichen dafür meistens nicht aus. Die Schulterrotation ließe sich anpassen. Kosten dafür dürften aber bei rund 80-120 Euro liegen, ich würde das hinsichtlich des Preises des Anzugs einfach akzeptieren, wie es ist.

Das Problem ist, dass die MTM-Anbieter zwar hinsichtlich ihrer Werbung suggerieren, sie seien so etwas wie moderne Maßschneider, das ist aber natürlich Quatsch. Man hat die Freiheit der Stoffauswahl. Ansonsten gilt, dass das Ergebnis (wenigstens die ersten Ergebnisse) besser ausfallen, wenn die Schlupfteile schon gut passen. Wenn es da schon größere Probleme gibt, würde ich eher Abstand nehmen. Dazu kommt, dass es wichtig ist, dass sich der Berater wirklich gut mit den Auswirkungen von Änderungen im jeweiligen System auskennt, insbesondere wenn man vom Hausschnitt abweichen will, ist das nicht immer der Fall.
 
Ich weiss nicht, in welcher Welt du lebst, aber die 63er Anzüge würden in meiner Blase durchaus auffallen: weite Hosen, Nadelstreifen, Schultern/Revers - sieht sofort nach Kleiderkammer aus.
Agnelli finde ich ne Stufe besser, aber auch schon grenzwertig.
 
Danke für das Feedback.
Beim Hemd werde ich definitiv mal einen anderen Anbieter probieren.

Ist der Anzug denn dann überhaupt noch änderbar?
Für ein MTM finde ich das ehrlich gesagt nicht sonderlich prickelnd...
Sehr bedauerlich, aber kein Einzelfall, wie man hier im Forum nachvollziehen kann.

Ich frage mich nur, was Full Canvas und sartoriale Verarbeitung nutzen, wenn sie es nicht mal bei einem schlanken, gut gebauten Menschen besser als von der Stange hinbekommen.
 
Ein Anzug kann sehr wohl "körperbetont" geschnitten sein ohne zugleich Passformformfehler aufzuweisen. Die hier gezeigten Beispiele von Susu erfüllen dieses Kriterium aber sicher nicht.

Hier mal zwei Beispiele für körpernahe Schnitte ohne erkennbare Passformstörungen:

Colin Firth als Harry Hart in Kingsman

Colin Firth Bsp. 2

Man beachte hier vor allem beim ersten verlinkten Bild die relativ ausgeprägte Taillierung ("Sanduhr"-Silhouette). Auch die Sakkolänge erscheint mir hier absolut korrekt.

Das hier weiter oben angesprochene Erscheinungsbild im Sinne von "jung & dynamisch", das durch einen körperbetonten Schnitt vermittelt werden soll, ist also durchaus möglich, erfordert bei MTM auf Seite des Maßnehmenden aber sicher sehr viel Fachkenntnis und Expertise.

Dass bei den Verkäufern bei Susu die erforderliche Fachkenntnis und Expertise immer vorhanden sind bezweifle ich bei den hier gezeigten Ergebnissen. Ausnahmen mag es aber sicher auch dort geben wie z.B. die MTM-Anzüge von Bluesman zeigen.
 
Sehr bedauerlich, aber kein Einzelfall, wie man hier im Forum nachvollziehen kann.

Ich frage mich nur, was Full Canvas und sartoriale Verarbeitung nutzen, wenn sie es nicht mal bei einem schlanken, gut gebauten Menschen besser als von der Stange hinbekommen.
Ich hab's ja früher bei Suitsupply auch einigermaßen hinbekommen (zugegebenermaßen in älteren MTM-Programmen) und ich bin sicher ein ziemlicher Problemfall. Es hilft aber auf jeden Fall, selber zu wissen, wo man hin will und das auch beim Personal aktiv einzufordern. Und wie @ingirum sehr richtig sagte, das Schlupfteil sollte schon recht gut passen, damit es nicht gar zu viele hochinvasive Anpassungen gleichzeitig werden. Schon die initiale Entscheidung, bei welcher Konfektionsgröße man als Basis anfängt, kann entscheidend sein.
 
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